Katalanen demonstrieren für Ex-Präsident Puigdemont – rund 100 Verletzte
26.03.2018, 06:0826.03.2018, 07:50
Mehr «Politik»
Bei Demonstrationen in Katalonien ist es am Sonntagabend zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und der Polizei gekommen. Grund für die Proteste ist die Festnahme des katalanischen Ex-Präsidenten und ehemaligen Separatisten-Chefs Carles Puigdemont. Deutsche Behörden hatten Puigdemont auf Grund eines internationalen Haftbefehls an der deutschen Grenze zu Dänemark festgenommen, als dieser ins Land einreisen wollte.
Bei den Protesten:
gingen in Katalonien mehr als 50.000 Menschen gegen die Festnahme Puigdemont auf die Straße
wurden laut Gesundheitsbehörden rund 100 Menschen verletzt
raunter auch 20 Beamte
gab es mindestens 4 Festnahmen
Die Ausschreitungen in Katalonien:
1 / 13
Ausschreitungen in Katalonien
quelle: ap / emilio morenatti
Die Polizei setzte Schlagstöcke ein und
gab Warnschüsse in die Luft ab. Auch in anderen Städten Kataloniens gingen Menschen für
Puigdemont auf die Straße. Bei Protesten in Lleida wurden 7 Menschen verletzt, in Tarragona eine Person.
Nach seiner Festnahme durch die deutsche Polizei an der Grenze zu Dänemark befindet sich Puigdemont nach Information der dpa derzeit in der Justizvollzugsanstalt Neumünster.
Am Montag soll Puigdemont in Deutschland dem Haftrichter vorgeführt werden:
Der Haftrichter stellt lediglich die Identität von Puigdemont fest.
Anschließend muss das Oberlandesgericht in Schleswig über die Frage der Auslieferungshaft entscheiden – das geschieht in Zusammenarbeit mit dem Königreich Spanien.
Wie die "Kieler Nachrichten" mit Berufung auf Justizkreise berichtete, soll er zudem Asyl in Deutschland beantragen wollen.
Nach Angaben seiner Partei wurde Puigdemont bei der Einreise aus Dänemark an der Grenze gestoppt.
Puigdemont, der seit Monaten im Exil in Belgien lebt, war seit Donnerstag in Finnland zu Besuch gewesen, wo er zu Gesprächen ins Parlament eingeladen war und einen Vortrag an der Universität Helsinki hielt.
Der Oberste Gerichtshof Spaniens hatte am Freitag jedoch Strafverfahren gegen Puigdemont, Turull und weitere elf Regionalpolitiker eröffnet. Gegen sieben ins Ausland ausgewichene Separatisten, darunter Puigdemont, wurden neue Haftbefehle erlassen.
Gegen sie wird im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums vom Oktober 2017 unter anderem wegen Rebellion ermittelt. Ihnen drohen bis zu 30 Jahre Haft. Nach dem Gerichtsentscheid beantragten spanische Behörden mittels eines europäischen Haftbefehls die Festnahme Puigdemont in Finnland.
Die Vorwürfe gegen Puigdemont:
Rebellion
Veruntreuung öffentlicher Mittel, weil er das aus Madrider Sicht illegale Referendum aus öffentlichen Mitteln finanzierte
Die Neuwahl in Katalonien am 21. Dezember 2017 machte Puigdemont zu einer Abstimmung über die Nationalfrage.
Wieder siegten die Separatisten, doch wegen des Haftbefehls konnte Puigdemont nicht erneut für die Präsidentschaft der Region kandidieren. Stattdessen versuchte er, aus dem Exil Einfluss auf die Entwicklung in seiner Heimat zu nehmen.
Teuer, unsicher, unattraktiv: So bremst Trumps Handelspolitik den US-Autokauf aus
Der eigene Wagen – jahrzehntelang ein Symbol für Freiheit und Selbstbestimmung in den USA – verliert offenbar seinen Glanz. Besonders junge Menschen kehren dem Autokauf den Rücken. Hauptgrund: Es wird einfach zu teuer. Donald Trumps Zollpolitik gießt weiter Öl ins Feuer.
Neue Zölle auf importierte Autos und Fahrzeugteile könnten für viele US-Amerikaner:innen das Fass zum Überlaufen bringen. Präsident Donald Trump hatte zunächst pauschale 25-Prozent-Abgaben auf ausländische Fahrzeuge und Teile verhängt – ein Schritt, der die ohnehin schon steigenden Autopreise weiter anheizte.