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Bundestagswahl: Wahlbenachrichtigung nicht erhalten? Wahlleiter mit Rat

Kein bekannter Anblick? Dann solltet ihr etwas unternehmen.
Kein bekannter Anblick? Dann solltet ihr etwas unternehmen.Bild: imago images / Christian Ohde
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Wahlbenachrichtigung noch nicht da? Wahlleiter erklären, was zu tun ist

16.02.2025, 10:25
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Die Bundestagswahl 2025 steht kurz bevor. Das mag für manche noch immer surreal wirken, fühlt es sich schließlich so an, als hätte der Wahlkampf gerade erst begonnen. Doch was in den vier Monaten seit dem Ampel-Aus passiert ist, hätte in normalen Wahlkämpfen auch in ein ganzes Jahr gepasst.

Und egal ob sich viele Wähler:innen aufgrund der derzeit so zerstrittenen Parteien vielleicht noch nicht entscheiden können, wem sie ihre Stimme geben, sie müssen es spätestens in etwas über einer Woche am 23. Februar tun.

Doch was, wenn man in diesem so kurzen Wahlkampf noch keine Wahlbescheinigung erhalten hat und nun schon die Wahl ansteht? Watson hat dazu bei der Bundeswahlleiterin und dem Landeswahlleiter in Berlin angefragt.

Wahlbenachrichtigung noch nicht da? Wahlleiter klären auf

Bis zum 2. Februar hätten eigentlich "alle im Wählerverzeichnis eingetragenen Wahlberechtigten" spätestens ihre Wahlbenachrichtigung erhalten müssen, wie das Büro der Bundeswahlleiterin Ruth Brand erläutert.

Dass jedoch nicht alle Wahlbenachrichtigungen ihren Weg zur Zielperson finden, kann generell immer passieren – nicht nur speziell bei dieser Wahl, wie auch Berlins Landeswahlleiter Stephan Bröchler mitteilt. Gründe dafür könnten etwa sein, dass Briefkästen nicht auffindbar seien oder der Name der betreffenden Person an ihnen nicht auffindbar ist.

Wähler:innen, die davon betroffen sind, hätten vom 3. bis einschließlich 7. Februar 2025 das Wählerverzeichnis ihrer Gemeindebehörde "einsehen und die Richtigkeit sowie Vollständigkeit ihrer Daten überprüfen" können, schildert die Bundeswahlleitung. Dadurch kann nachträglich ein Wahlschein erhalten werden. Ist das nicht geschehen, ist in den meisten Fällen keine Panik geboten.

Ein Anruf auch außerhalb der Fristen kann sich lohnen, so erklärt der für Berlin zuständige Landeswahlleiter Bröchler etwa, ohne eine Frist zu nennen, dass sich Personen im Wählerverzeichnis melden und um die erneute Zusendung der Wahlbenachrichtigung bitten können. Eine Zweitausfertigung der Wahlbenachrichtigung werde dann vom zuständigen Bezirkswahlamt an diese Person gesandt.

Doch natürlich kann es auch dafür irgendwann zu spät sein, was aber ebenfalls meist kein Problem ist.

Wahlbenachrichtigung nicht notwendig: wählen gehen mit Pass

Denn was viele nicht wissen: Auch ohne Wahlbenachrichtigung kann man die Briefwahl beantragen oder mit dem Personalausweis oder Reisepass im Wahllokal wählen, wie die Bundeswahlleitung klarstellt.

Voraussetzung ist, dass man im Wählerverzeichnis gemeldet ist, was bei der Anmeldung eines Wohnsitzes geschehen sollte.

In Berlin alles geregelt

Bereits Ende 2024 diskutierten die Parteien, ob eine so baldig anstehende Wahl bürokratisch durchführbar ist und jede:r rechtzeitig seine oder ihre Wahlunterlagen bekommt. Kritische Stimmen erinnerten an die Bundestagswahl 2021 und das organisatorisch häufig überfordert wirkende Bundesland Berlin. In Teilen der Hauptstadt musste die Bundestagswahl wiederholt werden.

Doch obwohl watson zwei Fälle bekannt sind, in denen Bürger:innen in der vorgesehenen Frist keine Wahlbenachrichtigung erhalten haben, versichert Landeswahlleiter Bröchler: "Der Zeitraum zur Zustellung der Wahlbenachrichtigungen war nicht von einer Fristverkürzung betroffen."

Er habe auch "keine Auffälligkeit im Vergleich zu vergangenen Wahlereignissen" mitbekommen, etwa wegen der verkürzten Zeit bis zur Wahl.

Sieben TV-Duelle zur Bundestagswahl: Was bringt das?

Es ist eine Hassliebe, die man als Journalist:in zum Nachrichtengeschehen dieser Welt hegt, wenn man tagtäglich damit konfrontiert ist. Diese führt letztlich sogar dazu, dass man sich bei jedem der insgesamt sieben (!) TV-Duelle zur Bundestagswahl vor dem Bildschirm wiederfindet – teilweise sogar freiwillig. Unweigerlich stellt sich da aktuell die Frage: wozu das alles?

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