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Grünen-Chefin Brantner will Friedrich Merz besonderes Geschenk machen

19.12.2024, Berlin: Franziska Brantner, Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Friedrich Merz (CDU),  ...
Franziska Brantner hofft auf eine historische Leistung von Friedrich Merz.Bild: dpa / Kay Nietfeld
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Grünen-Chefin erwartet Historisches von Friedrich Merz – und ist "wütend"

Die Koalitionsbildung biegt auf die Zielgerade ein. Am Mittwoch stellten Union und SPD den gemeinsamen Koalitionsvertrag vor, es gilt nicht gerade als der große Wurf. Genau auf den hofft Grünen-Chefin Franziska Brantner im Hinblick auf Friedrich Merz aber.
12.04.2025, 16:0612.04.2025, 16:06
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Nun müssen nur noch die Parteigremien der Zweck-Ehe zwischen Union und SPD zustimmen und den gemeinsamen Ehevertrag absegnen. Natürlich könnte es, etwa durch Protest der Jugendverbände Jusos und Junge Union, noch zu einem Platzen von Schwarz-Rot kommen, doch wahrscheinlich ist das nicht.

Dementsprechend wird das Koalitionspapier für bare Münze genommen – und von den Oppositionsparteien traditionell hart kritisiert. Im Falle der Union und SPD mangelt es beispielsweise an Schritten für den Klimaschutz. Die Grünen-Chefin Franziska Brantner stört aber noch ein ganz anderer Punkt – bei dem sie nicht weniger als Historisches von Friedrich Merz erwartet.

Friedrich Merz: Grünen-Chefin hofft auf einen "Adenauer-Moment"

Brantner beschäftigt vor allem die veränderte Weltlage. Sie sieht es als notwendig an, dass etwa angesichts des rüpelhaften Auftretens von US-Präsident Donald Trump vor allem Europa zusammenrückt.

Wie Brantner der "Zeit" erklärte, sei Trumps Weltbild "ein Nullsummenspiel". "Ich gewinne, du verlierst. Du gewinnst, ich verliere. Ein Vorteil für alle kommt darin gar nicht vor." Es brauche eine entgegengesetzte Vision vom Sieg aller. Und dafür ist vom künftigen Kanzler Historisches geboten:

"Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Herr Merz sieht: Das Land braucht einen Adenauer-Moment, also ein tatkräftiges Bekenntnis zu Europa und einen Kanzler, der die nächste Stufe europäischer Integration wagt."

Um Merz dazu zu bewegen, hat sich die 46-Jährige, die gemeinsam mit Felix Banaszak seit November 2024 die Partei anführt, etwas Besonderes für Merz' Wahl im Bundestag überlegt. Sie werde ihm "vermutlich ein Bild geben, das ihn in einer Reihe zeigt mit Adenauer und Kohl", verriet sie der "Zeit".

Laut Brantner brauche es eine "europäische Allianz der Freiheit". Merz müsse die Initiative dafür zeigen. Die konkreten Schritte für eine Weiterführung der europäischen Integration seien etwa "gemeinsame Verteidigung, gemeinsame Beschaffung, gemeinsame Investitionen in neue Technologien und Entwicklungen".

Grünen-Chefin Franziska Brantner "wütend" wegen Koalitionsvertrag

Natürlich beschäftigt Brantner als Grünen-Chefin aber auch ganz besonders, was im Koalitionsvertrag zum Thema Klimaschutz steht. Und davon ist sie, wenig überraschend, keineswegs erfreut.

Noch vor der Ausarbeitung eines Koalitionsvertrages zwischen der SPD und der Union hatten die Grünen den Parteien im Bundestag geholfen: Zusammen verabschiedeten sie ein Schuldenpaket, das unter anderem Investitionen von 500 Milliarden in den Klimaschutz ermöglichen sollte.

Brantner mache es bei einem Blick in den Koalitionsvertrag vor diesem Hintergrund "wütend (...) wie wenig diese Regierung aus den 500 Milliarden machen will".

Die Ampelkoalition sei "am Geld gescheitert", Schwarz-Rot würden jedoch bereits "an fehlenden Ideen scheitern".

Grünen-Chefin erwartet Historisches von Friedrich Merz – und ist "wütend"
Die Koalitionsbildung biegt auf die Zielgerade ein. Am Mittwoch stellten Union und SPD den gemeinsamen Koalitionsvertrag vor, es gilt nicht gerade als der große Wurf. Genau auf den hofft Grünen-Chefin Franziska Brantner im Hinblick auf Friedrich Merz aber.

Nun müssen nur noch die Parteigremien der Zweck-Ehe zwischen Union und SPD zustimmen und den gemeinsamen Ehevertrag absegnen. Natürlich könnte es, etwa durch Protest der Jugendverbände Jusos und Junge Union, noch zu einem Platzen von Schwarz-Rot kommen, doch wahrscheinlich ist das nicht.

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