Merz holt auf – beim CDU-Parteitag wird es wohl eng, sagt die letzte Umfrage
06.12.2018, 19:1606.12.2018, 19:46
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Nur eins ist sicher morgen: Am Ende des Tages wird die Vorsitzende der CDU nicht mehr Angela Merkel heißen. Ob sich Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz oder Jens Spahn durchsetzt – das bleibt völlig offen.
Auf dem CDU-Parteitag bestimmen 1001 Delegierte über ihre Nachfolge – wie deren Präferenzen sind, lässt sich empirisch nicht erforschen. Im Gegensatz zur Stimmung unter CDU-Anhängern. Und da bietet eine neue Umfrage einen Tag vor dem CDU-Parteitag nun spannende Einblicke.
Laut Infratest dimap bleibt Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer die Favoritin der CDU-Anhänger. 47 Prozent von ihnen sind der Ansicht, Kramp-Karrenbauer sollte neue CDU-Vorsitzende werden (plus 1 Prozentpunkt im Vergleich zum Vormonat).
37 Prozent plädieren für den früheren Unionsfraktionschef Friedrich Merz (plus 6). Damit holt Merz ein Stück weit auf.
Nur 12 Prozent sprechen sich für Spahn aus (unverändert).
In der Gesamtbevölkerung fallen die Präferenzen ähnlich aus:
Ähnlich wie im Vormonat sprechen sich im aktuellen Deutschlandtrend 45 Prozent der Befragten für Kramp-Karrenbauer aus, 30 Prozent für Merz und 10 Prozent für Spahn.
Die neue Umfrage beinhaltet auch eine gute Nachricht für die CDU als solche.
Die Partei profitiert demnach vom Gefühl der Erneuerung, das die Nachfolge-Suche mit sich bringt.
So hat die Union in der Wählergunst deutlich zugelegt. Im neuen ARD-Deutschlandtrend gewinnt die Union von CDU und CSU vier Prozentpunkte hinzu und kommt auf 30 Prozent.
Die Grünen verlieren im Vergleich zur letzten Umfrage Mitte November drei Punkte und landen bei 20 Prozent.
SPD und AfD bleiben stabil bei jeweils 14 Prozent.
Die FDP (unverändert) und die Linke (minus 1) kommen auf jeweils 8 Prozent.
Merkel wird zwar den CDU-Vorsitz abgeben, aber weiter Kanzlerin
bleiben. Auch die Mehrheit der Deutschen möchte das: Aktuell sprechen
sich 57 Prozent der Befragten dafür aus, dass Merkel die vollen drei
Jahre bis zur nächsten Bundestagswahl im Amt bleiben soll. Das ist
ein Prozentpunkt mehr als im November. 39 Prozent sind hingegen der
Ansicht, dass Merkel vorzeitig als Kanzlerin Platz machen sollte
(minus 2).
Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" hat Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1502 Wahlberechtigte befragt.
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