Nachdem ein misslungener Video-Tweet für viel Aufregung gesorgt hat, hat Grünen-Chef Robert Habeck angekündigt, seine Twitter- und Facebook-Accounts zu löschen.
In einem am Sonntag von den Thüringer Grünen veröffentlichten Video hatte er gesagt:
Das ostdeutsche Bundesland soll frei und demokratisch werden? Der von dort stammende Geschäftsführer der SPD im Bundestag, Carsten Schneider, antwortete mit Ironie: "In welchem Gefängnis habe ich die letzten Jahre gelebt?", fragte er, ebenfalls auf Twitter. SPD-Vizechef Ralf Stegner schrieb dort: "Ein bisschen überheblich ist dieser Wahlkampfstil schon." Andere wiesen auf die Koalition hin, die derzeit in Thüringen regiert: gebildet von Linkspartei, SPD - und Grünen.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Habeck auf Twitter vergaloppiert. Vor der Landtagswahl im Oktober in Bayern hatte er gefordert, die CSU-Alleinherrschaft zu beenden, damit man sagen könne: "Endlich gibt es wieder Demokratie in Bayern". Nach Kritik daran hatte er eingeräumt, "lasch formuliert" zu haben: "Die Kritik daran nehm ich an. Das war im Wahlkampffieber einer zu viel. Sorry dafür!"
Am Sonntag reagierten die Grünen dann rasch. Der Aufruf verschwand, und stattdessen hieß es: "Wir haben Robert Habecks Aufruf vom Netz genommen, weil viele ihn falsch verstanden haben: Nein, wir reden THÜ nicht schlecht. Auch Robert tut's nicht. Wie blöd wären wir denn - nach gut 4 Jahren R2G?! Thüringen soll einfach noch grüner & ökologischer werden." Mit R2G ist Rot-Rot-Grün gemeint.
Am Montag zog Habeck nun Konsequenzen: In einem (über Twitter verbreiteten) Blog-Eintrag kündigte der Grünen-Chef an, seine Accounts auf Twitter und Facebook zu löschen.
Deswegen werde er einen Twitter-Account löschen. Und auch sein Facebook-Account solle verschwinden, jedoch aus anderen Gründen: Weil "Der Datenklau, der die persönlichsten Gespräche zwischen mir und meiner Familie jetzt auf alle Rechner der deutschen Tageszeitungen und jede Menge rechter Medien gebracht hat, maßgeblich über Facebook erfolgte." Habecks private Daten, darunter auch Chatverläufe waren von einem Hacker veröffentlicht worden. Der umfassende Daten-Leak war in der vergangenen Woche bekannt geworden.
(fh/dpa)