Die Bundestagswahl 2025 steht am 23. Februar an und derzeit gibt es eher wenig Spannung um den Wahlsieger. Die CDU steht in Umfragen stabil bei über 30 Prozent, bis auf die AfD schaffen es alle anderen Parteien wiederum nicht einmal über die 20-Prozent-Marke. Und doch ist das Rennen noch nicht entschieden, zu schnelllebig ist die Politik.
Es gibt einfach zu viele Faktoren, die innerhalb kürzester Zeit eine politische Stimmung im Land erzeugen oder aber drehen können. Armin Laschet stolperte im Wahlkampf 2021 etwa über sein eigenes Lächeln.
Sogar das Wetter kann manchmal eine Rolle spielen. Dieses Mal findet die Wahl im Winter statt, das ist was anderes als normalerweise im Herbst, mit Wahlkampf im Sommer.
Glaubt ihr nicht? Das ist natürlich verständlich, dennoch hat nun ein Wahlforscher erklärt, dass das Wetter einen Einfluss auf die Wahl hat. Freuen über das Wetter dürfte sich demnach vor allem der noch amtierende Kanzler Olaf Scholz.
Welche Faktoren einen Einfluss auf Wahlen haben können, ist schier unglaublich. Dass es nicht allein auf die Inhalte ankommt, dürfte fast allen Politiker:innen und Wähler:innen bekannt sein. Doch auch bei Persönlichkeiten und Sympathien hört es nicht auf.
Es geht um Mediendiskurse, Dynamiken, den Einfluss von Umfragen – und eben ums Wetter. So antwortet der Schweizer Wahlforscher Alois Stutzer nun im "Spiegel" auf die Frage, ob das Wetter die Wahl beeinflusst: "Auf jeden Fall. Die äußeren Bedingungen, zu denen auch das Wetter gehört, können den Wahlausgang verändern."
Laut Stutzer können vor allem drei Dinge durch das eklige Winterwetter passieren:
Stutzer erklärt das so: Das "graue Winterwetter" würde vielen aufs Gemüt schlagen. Und aus der Psychologie wisse man, "dass Menschen in niedergedrückter Stimmung weniger risikofreudige Entscheidungen treffen". Dies hieße demnach, dass "Menschen bei schlechterem Wetter eher keine Veränderung wollen und sich lieber für den Status quo entscheiden".
Von dieser "Weiter so"-Stimmung könnten nun logischerweise die bereits regierenden Parteien und Politiker:innen profitieren. Stutzer wird daher auch befragt, ob das nicht gerade für Kanzler Olaf Scholz "gute Nachrichten" seien. Dieser bestätigt:
Was die Euphorie für Scholz wiederum dämpfen dürfte: Der Einfluss des Wetters scheint nicht allzu groß zu sein. In einer Untersuchung von Volksabstimmungen in der Schweiz sei laut Stutzer herausgekommen, "dass der Anteil der Ja-Stimmen für Veränderung durchschnittlich um 1,2 Prozentpunkte niedriger lag, wenn es regnete, als wenn die Sonne schien".
1,2 Prozentpunkte sind für Scholz keine entscheidenden Dimensionen, die SPD liegt in Umfragen weit hinter der Union. Doch gerade für Parteien "wie die FDP und BSW, die um den Einzug in den Bundestag kämpfen müssen", könnte das Wetter laut dem Wahlforscher "wahlentscheidend sein".
Ein Positiveffekt ist in jedem Fall, dass laut Stutzer neben dem BSW vor allem die in Teilen rechtsextreme AfD unter schlechtem Wetter leiden dürfte – eben weil sie radikale Veränderungen will.