In den Streit der großen Koalition um die von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vorgeschlagene Grundrente scheint Bewegung gekommen zu sein.
Der bayerische Ministerpräsident forderte den Koalitionspartner SPD auf, die kommenden Wochen für eine Denkpause zu nutzen. Söders Vorschlag könnte dennoch zu Kontroversen führen: Arbeitsminister Heil will bei der geplanten Grundrente bislang auf eine Bedürftigkeitsprüfung verzichten.
Der bisherige Plan Heils sieht grob so aus: Wer 35 Jahre lang Beiträge gezahlt und trotzdem nur eine kleine Rente hat, soll bis zu 447 Euro mehr im Monat bekommen. Das kann rund fünf Milliarden Euro im Jahr kosten. Die Union kritisiert vor allem, dass der tatsächliche Bedarf nicht geprüft werden soll. Wer etwa mit einem Partner zusammenlebt, der eine hohe Rente bekommt, würde trotzdem profitieren.
Im ZDF-"Morgenmagazin" sagte Söder über den ersten Koalitionsausschuss des Jahres: "Es gab viel Gemeinsamkeit, es gab aber auch manches, wo man noch eine Menge arbeiten muss."
Weitere Themen in dem rund sechsstündigen Gespräch der Spitzen der großen Koalition am Mittwochabend seien die Haushaltsaufstellung, eine Prioritätensetzung von Reformen im Wahljahr 2019 sowie Klima und Energie gewesen, hieß es in den Kreisen weiter. Beschlüsse seien aber nicht gefasst worden.
(pb/dpa/rtr)