
Schwarz-Gelb wurde von der in weiten Teilen rechtsextremen AfD ausgenutzt. Bild: imago images / Beautiful Sports
Deutschland
Im Wahlkampf greift die AfD gern zu Symbolen, die Nähe zur Alltagskultur herstellen sollen – auch zum Fußball. Der BVB geht nun entschieden gegen eine Kampagne vor, die den Sport für rechte Politik vereinnahmt.
03.08.2025, 12:1603.08.2025, 12:16
Wenn es um öffentliche Aufmerksamkeit geht, kennt die in weiten Teilen rechtsextreme AfD kaum Zurückhaltung. Seit ihrer Gründung inszeniert sich die Partei als "Anti-Establishment", provoziert bewusst und verschiebt politische Grenzen nach rechts.
Dabei versucht sich die AfD immer wieder auch Symbole anzueignen, die in der Mitte der Gesellschaft fest verankert sind. Farben, Sprache, Traditionen – alles wird genutzt, um Nähe zu erzeugen, wo inhaltlich große Distanz herrscht.
BVB geht gegen Sticker mit AfD-Werbung vor
Entsprechend muss sich nun auch der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund gegen einen vermeintlichen Schulterschluss mit der AfD wehren. Der Kreisverband Dortmund hatte kürzlich Sticker mit der Aufschrift "Beim Fußball Schwarz-Gelb – Am Sonntag Blau" verteilt.
Der Sticker spielt bewusst auf die BVB‑Farben Schwarz‑Gelb an und soll für die Kommunalwahlen in Nordrhein‑Westfalen am 14. September werben. Wo genau die Werbeprodukte verteilt wurden, ist nicht bekannt.
Für den Bundesligisten aber ist das Ganze ein No‑Go. In einer offiziellen Erklärung teilte der Club mit: "Nach eingehender Prüfung hat sich Borussia Dortmund dazu entschieden, juristisch gegen diese Form der Wahlwerbung vorzugehen und Unterlassungsansprüche gegenüber dem AfD‑Kreisverband Dortmund geltend zu machen."
Die "Verknüpfung zwischen dem BVB und einer politischen Einstellung" halten die Verantwortlichen demnach für rechtswidrig.
Der Eindruck, ein BVB‑Fan würde oder müsse AfD wählen, passe "nicht zu den Werten von Borussia Dortmund". Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft. Weil die Partei allerdings juristisch dagegen vorgeht, liegt die Einstufung aber vorerst auf Eis. Parteien wie SPD und Grüne fordern ein bundesweites Verbotsverfahren.
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AfD-Abgeordneter freut sich über Aufmerksamkeit durch den BVB
Der nordrhein-westfälische AfD‑Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich bestätigte auf X, dass er eine Unterlassungserklärung vonseiten des BVB erhalten habe. "Der BVB mahnt die AfD Dortmund und mich ab", schrieb er und fügte eine Spitze mit Bezug auf die Wahlen hinzu. "Doch wir sind tolerant: Auch Schalker sollten am 14.9. die AfD wählen."
In einem weiteren Post am Sonntag freute sich der Politiker, gegen den ein internes Ausschlussverfahren wegen Grundgesetzverletzungen läuft, über die zusätzliche Aufmerksamkeit für seine Partei. "Unser Aufkleber macht nun bundesweit die Runde. Mehr Wahlkampfunterstützung geht nicht", schrieb er und verlinkte den zuständigen Landesverband.
Bei der Bundestagswahl 2025 kam die AfD in Dortmund auf 17 Prozent der Stimmen und wurde damit zur drittstärksten Partei der Stadt. "Unter den Tausenden BVB-Fans hier in Dortmund sind auch Tausende AfD-Wähler", behauptet Matthias Helferich in einem Video.
Für Borussia Dortmund ist es unterdessen nicht das erste Mal, dass politische Akteure versuchen, den Verein zu instrumentalisieren. Der Klub distanziert sich seit Jahren konsequent von rechten Gruppen und hat auch historisch mit rechtsextremen Fans zu kämpfen gehabt – etwa mit der berüchtigten Borussenfront in den 1980er Jahren.
Zwar versucht der Verein mit aktivem Engagement im Fanbereich, solche Tendenzen zu bekämpfen und klare Grenzen zu setzen. Der aktuelle Fall dürfte aber zuallererst der in weiten Teilen rechtsextremen AfD-Partei helfen.
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