Warum der Erdogan-Kritiker im Protest-T-Shirt nicht ausgewiesen wird
31.10.2018, 10:41
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Am Wochenende schlug die Meldung, dass der türkische Regierungskritiker und Journalist Adil Yigit aus Deutschland ausgewiesen werden soll, Wellen. Auch watson hatte dies mit Blick auf eine dazu vorliegende Meldung der Nachrichtenagentur dpa berichtet.
In einem Bescheid der Stadt Hamburg hieß es, dass Yigit bis zum 22. Januar 2019 ausreisen müsse – sonst drohe die Abschiebung.
Wie die zuständige Behörde dem "Faktenfinder" der Tagesschau mitteilte, sei eine Abschiebung Yigits aber nie geplant gewesen. Bei einem Gespräch mit dem Journalisten sei ihm mitgeteilt worden, dass es für ihn eine neue Aufenthaltsregelung geben solle.
Yigit darf also in Deutschland bleiben.
Yigit wurde durch eine Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel und dem türkischen Präsidenten Erdogan in Berlin Ende September bekannt: Dabei wurde der Journalist abgeführt, weil er ein T-Shirt trug, mit dem er sich für einen Erhalt der Pressefreiheit in der Türkei einsetzt.
Yigit lebt nach eigenen Angaben seit 36 Jahren in Deutschland. Schon im
vergangenen Jahr lag bereits ein entsprechender Bescheid vor.
Yigit hatte eine Ausweisung stets gefürchtet:
"Natürlich fürchte ich mich, wenn ich abgeschoben werde. In der Türkei werden Journalisten zum Schweigen gebracht."
Adil Yigit
Nach dem Putschversuch von 2016 hat die
türkische Regierung Zehntausende angebliche Staatsfeinde, darunter
Journalisten, Akademiker und Menschenrechtler, festnehmen lassen und
viele Medienhäuser geschlossen oder auf Regierungslinie gebracht.
(sg/pb//dpa)
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