Unteilbar – so wird die Großdemo gegen Hass und Ausgrenzung in Berlin
13.10.2018, 08:3413.10.2018, 09:12
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Zehntausende werden zur Demo erwartet, der Aufruf wird von Dutzenden Prominenten, politischen Organisationen und Sozialverbänden unterstützt. Sie alle wollen für eine "offene und freie Gesellschaft" auf die Straße gehen.
watson bei #unteilbar
Auch wir werden mit einer Redakteurin vor Ort sein und für euch live von der Demonstration berichten. Auf unserem Instagram-Account halten wir euch auf dem Laufenden.
Das Motto ist: #unteilbar
Im Aufruf zur Demonstration heißt es:
"Es findet eine dramatische politische Verschiebung statt: Rassismus und Menschenverachtung werden gesellschaftsfähig. Was gestern noch undenkbar war und als unsagbar galt, ist kurz darauf Realität. Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaat werden offen angegriffen. Es ist ein Angriff, der uns allen gilt."
Dem wollen die Organisatoren der Demo ein "Europa der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit" entgegensetzen.
Ungewöhnlich sind diese Forderungen auf einer Demonstration nicht. Besonders ist aber, wie viele Gruppen und Einzelpersonen den #unteilbar-Aufruf unterstützen.
Unter den Hunderten Erstunterzeichnern des Aufrufs sind unter anderem:
Jan Böhmermann
Esther Bejarano (Musikerin und Holocaustüberlebende)
Die Ärzte
Feine Sahne Fischfilet
Kübra Gümüsay (Autorin und Aktivistin)
Elif und Gamze Kubaşık (Witwe und Tochter des vom NSU ermordeten Mehmet Kubaşık)
Volker Pispers (Kabarettist)
Margarete Stokowski (Journalistin)
SV Babelsberg 03
Amnesty International
Chaos Computer Club
Mission Lifeline
Paritätischer Wohlfahrtsverband
pro familia
Auch die Eishockey-Mannschaft "Eisbären Berlin" unterstützt die Demo
Das wird bei der Demo erwartet:
Die Demonstration soll am Samstag um 12 Uhr mit einer Auftaktkundgebung am Alexanderplatz im Berliner Stadtzentrum beginnen. Dort sollen erste DJs und Musiker auftreten, außerdem ist eine ganze Reihe an Redebeiträgen angekündigt – unter anderem von Lala Süsskind vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus und Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime.
Ab 13 Uhr soll die Demo bis zur Siegessäule im Berliner Tiergarten laufen. Dort findet dann eine Abschlusskundgebung mit weiteren Reden und Musik statt. Dabei treten unter anderem Romano, Jiley Ayse, Herbert Grönemeyer, Bernadette la Hengst, Dirk von Lowtzow (Tocotronic) und Joy Denalane auf.
Rund um die Siegessäule wird am Freitag bereits eine Bühne aufgebaut.
Und sie ist nicht dabei⬇️:
Sahra Wagenknecht
Bild: imago stock&people
Die Linken-Fraktionsvorsitzende und "Aufstehen"-Gründerin Sahra Wagenknecht hat sich von der #unteilbar-Demo distanziert und damit einigen Ärger in ihrer Partei eingehandelt.
Denn auch die Linken-Fraktion insgesamt hatte bereits am 10. September beschlossen:
"Wir rufen auf zur Großdemonstration #unteilbar in Berlin am 13. Oktober."
Wagenknecht hatte ihre Haltung auf einer Veranstaltung am Dienstagabend damit begründet, dass auf der Kundgebung "in der Tendenz" zu offenen Grenzen aufgerufen werde, was "weltfremd" sei.
"Ich finde ihre Positionierung nicht richtig, und wir werden das auf Dauer nicht akzeptieren", sagte der außenpolitische Sprecher der Linken, Stefan Liebich, daraufhin der Berliner "tageszeitung". Er warf Wagenknecht vor, sie habe "eine Grenze überschritten".
(fh/afp)
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Im watson-Interview verteidigte Sahra Wagenknecht die "Wutbürger" von Chemnitz:
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Die Grünen, die haben laut konservativen und rechten Kräften immer Schuld an allem. Oder der "woke Wahnsinn". Was für viele Revisionisten eigentlich dasselbe ist. Und was machen die Woken laut rechter und konservativer Ecke? Natürlich alles wegcanceln aka zensieren, was nicht in ihre "Ideologie" passe. Die böse "Cancel Culture" ist längst ein Kampfbegriff der Rechten geworden.