Palmen, Sonne und türkisblaues Meer – im Urlaubsparadies Bali findet das Gipfeltreffen der führenden Industrie- und Schwellenländer statt. Eines der wichtigsten Themen ist der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Für Deutschland nimmt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an dem G20-Treffen teil. Vor dem Ende des Gipfels am Mittwoch hat Scholz jetzt eine klare Botschaft nach Moskau an den russischen Präsidenten Wladimir Putin geschickt, der sich auf Bali von seinem Außenminister Sergej Lawrow vertreten lassen hat.
"Putin steht in der Welt fast alleine da", schreibt Scholz auf Twitter. Das sei für ihn das wichtigste Ergebnis des "erfolgreichen" G20-Gipfels auf der indonesischen Insel. Dabei kritisiert er Putin scharf für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Eine klare Ansage des sonst eher für Zurückhaltung bekannten Bundeskanzlers.
Scholz ergänzt seinen Tweet mit einem Foto, das wohl die "Einheit" der Verbündeten gegen Putin bekräftigen soll. Im vertraulichen Kreise spricht Scholz unter anderem mit dem US-Präsidenten Joe Biden und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Die Message des Kanzlers zu Putin lautet: "Er hat keine starken Bündnispartner" – der Westen hingegen halte zusammen.
Seit dem ersten Tag des Gipfeltreffens zeichnet sich Scholz zufolge ab: Die Ablehnung des russischen Angriffskriegs wird von vielen Staaten geteilt. "Ein großer Fortschritt – dank guter Vorarbeit", schreibt er auf Twitter. Laut Medienberichten hat die Mehrheit der G20-Staaten eine Ablehnung des Kriegs auch in der Abschlusserklärung des Gipfels festgehalten.
Auch der Raketeneinschlag in Polen am Dienstagabend ist ein Thema, dass Scholz mit seinen Partnern auf dem G20-Gipfel bespricht. Dabei weist der Bundeskanzler über Twitter daraufhin: "Jede voreilige Festlegung verbietet sich."
Der Raketeneinschlag in Polen müsse sorgfältig untersucht werden. Dabei lobt er das schnelle Handeln der Nato-Mitglieder. Klar sei: "All das wäre ohne Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht passiert", schreibt er auf Deutsch sowie Polnisch.
Der polnische Präsident Andrzej Duda ließ am Mittwochmittag verlauten, dass die Rakete, die auf polnischem Staatsgebiet einschlug, "höchstwahrscheinlich" von der ukrainischen Luftabwehr abgefeuert wurde. Es soll sich dabei aber nicht um einen gezielten Angriff gehandelt haben.
(Mit Material von dpa)