Was wird jetzt eigentlich aus Friedrich Merz? In der CDU gibt es verschiedene Theorien
16.12.2018, 15:0211.04.2024, 12:08
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Und nun, Herr Merz? Rund eineinhalb Wochen nach seiner Niederlage bei der
Wahl zum CDU-Vorsitz ist die politische Zukunft von Friedrich Merz
weiter offen.
Ein Gespräch der neuen Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer mit dem Ex-Fraktionsvorsitzenden am vergangenen Donnerstag erbrachte kein Ergebnis, wie die Deutsche Presse-Agentur und der "Spiegel" erfuhren. Es soll im Januar fortgesetzt werden.
Merz war bis zu seiner überraschenden Kandidatur für die Nachfolge
von Angela Merkel seit Jahren politisch abgetaucht gewesen. Viele
CDU-Politiker fordern nun, dass er trotz seiner Niederlage wieder
eine wichtige Rolle in der Partei spielen soll.
Der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert sagte der "Welt am
Sonntag" auf die Frage, ob er von Merz erwarte, dass dieser entweder
Verantwortung übernehme oder schweige, das Grundrecht der
Redefreiheit gelte für jeden –auch vor, während und nach
Parteitagen. "Allerdings hat sich die Partei schon gewünscht, dass er
mit seiner profilierten Position nicht nur von diesem Recht Gebrauch
macht, sondern sich dafür auch in die Pflicht nehmen lässt."
Kramp-Karrenbauer hatte sich am 7. Dezember beim CDU-Bundesparteitag in Hamburg in der Stichwahl mit 517 zu 482 Stimmen gegen Merz durchgesetzt.
Lammert sagte der "Welt am Sonntag", Merz wäre von den Delegierten "mit einem triumphalen Wahlergebnis in jede denkbare weitere
Funktion" gewählt worden, für die er kandidiert hätte. Man müsse aber
respektieren, dass er das nicht wollte.
Nach Auffassung des sachsen-anhaltischen Ministerpräsidenten Reiner
Haseloff (CDU) sollte Merz in die künftige Strategieplanung der
Partei eingebunden werden. "Der konservativere Lungenflügel der CDU" müsse wieder deutlicher beatmet werden, zudem habe er den Eindruck,
dass Merz die Interessen des Ostens "deutlich im Blick hat", sagte
Haseloff der "Magdeburger Volksstimme".
Aus seiner Sicht braucht die CDU eine neue Strategiestruktur. "Eine
Art Thinktank, ein Beratergremium also, das sich in Grundsatzfragen
laut zu Wort meldet." Dabei müsse es um Fragen gehen wie die
Sicherung des Wohlstands, den Migrationspakt und den Umgang mit
Osteuropa. "In solch ein Team gehören Friedrich Merz aber auch Ole
von Beust, Roland Koch und andere. Sie haben den nötigen Abstand zum
politischen Tagesgeschäft."
Auf die Frage, ob Merz ins Bundeskabinett
gehöre, sagte Haseloff: "Das wäre ideal, aber das ist nicht
realistisch. Die Positionen sind verteilt."
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