Die Vorsitzende der Linken im Bundestag, Sahra Wagenknecht, weist Berichte zurück, sie habe der "Unteilbar"-Demonstration gegen Ausgrenzung am Samstag in Berlin eine Absage erteilt. Die von ihr gegründete linke Sammlungsbewegung "Aufstehen" erklärte am Freitag, dass Wagenknecht den Aufruf zu der Demo zwar inhaltlich kritisiert habe, aber unabhängig davon befürworte, "dass möglichst viele Menschen gegen Rechtsentwicklung und Rassismus auf die Straße gehen". Zugleich werbe sie dafür, in Zukunft auch Menschen in diesen Protest einzubeziehen, "die für eine Regulierung der Migration eintreten".
Die Initiatoren der Demonstration rufen dazu auf, für das Recht auf Schutz und Asyl und gegen die Abschottung Europas zu streiten. Wagenknecht hatte zuletzt öfter vor offenen Grenzen für alle und einer unbegrenzten Migration in den deutschen Arbeitsmarkt gewarnt.
Kritik an Wagenknecht kommt inzwischen auch aus der von ihr gegründeten Sammlungsbewegung "Aufstehen". Deren Mitbegründer, der frühere Grünen-Politiker Ludger Volmer, stellte klar, dass die Mehrheit der "Aufstehen"-Mitglieder für die Teilnahme an der "Unteilbar"-Demonstration eintrete. Auch der Sozialwissenschaftler und Mitunterzeichner des "Aufstehen"-Gründungsdokuments, Franz Segbers, kritisierte Wagenknecht scharf. Die Unterstützer der Bewegung hätten kein Verständnis für deren Vorgehen, sagte er der "FAZ" und stellte die Frage, wer Wagenknecht eigentlich zu ihren Äußerungen im Namen von "Aufstehen" legitimiert habe.