147 Mal haben Männer im Jahr 2017 in Deutschland ihre Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen getötet. Zu versuchten Tötungen kam es im Schnitt sogar jeden Tag.
Das geht aus Zahlen des Bundeskriminalamts hervor, die Frauenministerin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag in Berlin vorgestellte. Dazu kommen tausende Fälle von Vergewaltigungen, Körperverletzungen, Stalking und sexueller Nötigung.
Die Auswertung des BKA zeigt zudem, dass rund zwei Drittel der Tatverdächtigen deutsche Staatsbürger sind. Ein Migrationshintergrund wird nicht erfasst. "Häusliche Gewalt geht durch alle Gruppen", betonte Giffey. Generell sei die Gefahr höher, wenn Alkohol, Geldsorgen und psychische Probleme im Spiel seien. Doch auch in gut situierten Familien gebe es Fälle.
Giffey setzt sich für einen Ausbau der Hilfeangebote in Frauenhäusern ein. Derzeit könnten in den 350 Frauenhäusern und 600 Fachberatungsstellen pro Jahr 30.000 Frauen betreut werden. "Das reicht nicht", sagte Giffey. Im Jahr 2020 sollen 35 Millionen Euro in ein Aktionsprogramm gegen Gewalt an Frauen fließen und Länder wie Kommunen beim Ausbau von Hilfsstrukturen unterstützen.
Rund um die Uhr steht zudem ein Hilfetelefon zur Verfügung, dass in 17 Sprachen anonym berät. Die Anrufe würden auf Telefonrechnungen nicht angezeigt, betonte Hilfetelefon-Leiterin Petra Söchting.
(fh/dpa)