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Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2025: So funktioniert er

Der offzielle und amtliche Stimmzettel zur Bundestagswahl am 26. September 2021 der Stadt Heidelberg, Das Foto zeigt den Wahlzettel sowie einen roten und einen blauen Stimmzettelumschlag Wahlbrief sow ...
Für viele ist der Wahl-O-Mat in der Wahlkabine entscheidend. Bild: imago images / Oliver Zimmermann
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Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2025 ist jetzt online

06.02.2025, 11:24
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Demokratie ist per definitionem die Herrschaft des Volkes. Doch in so manchem Moment kann diese Verantwortung sich so schwer anfühlen, als hätte man die ganze Welt auf den Schultern.

Bereits seit gut zwei Jahrzehnten versucht die Bundeszentrale für politische Bildung diese Last ein wenig zu verringern, in dem sie zu jeder großen Wahl in Deutschland den "Wahl-O-Mat" launcht. Gerade aufgrund der vergleichsweise kurzen Bedenkzeit vor der Bundestagswahl 2025 setzen viele auch in diesem Jahr wieder auf das Online-Tool. Hier erfährst du alles, was du zum Wahl-O-Mat wissen musst.

Wann kommt der Wahl-O-Mat 2025?

Auch für die Verantwortlichen des Wahl-O-Mat kamen die vorgezogenen Wahlen einigermaßen überraschend. Entsprechend verkürzen musste man laut eigenen Angaben auch die Recherchezeit für das Tool, das jedes Mal in Zusammenarbeit mit Politikwissenschaftler:innen erstellt wird.

Dennoch ist das Portal für die Bundestagswahl seit Donnerstag, dem 6. Februar 2025 um 11:30 Uhr online verfügbar und kann beliebig oft durchgespielt werden. Zur Verfügung steht es auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung, aber auch über Medienpartner wie das ZDF findet man den zugehörigen Link. Zusätzlich wird es wieder eine App geben.

Wie funktioniert der Wahl-O-Mat?

Konkret gibt es im Wahl-O-Mat 38 Thesen zu mehr oder weniger aktuellen politischen Debatten, denen die Nutzer:innen zustimmen können oder nicht. Auch ein Überspringen oder eine neutrale Haltung sind möglich.

Die zur Auswahl stehenden Parteien haben die zur Debatte stehenden Thesen ebenfalls im Voraus beantwortet, die entsprechenden Haltungen werden mit denen der Nutzer:innen abgeglichen.

Im Ergebnis werden die Übereinstimmungen der eigenen Positionen mit denen der Parteien angezeigt. Welche Parteien dabei auftauchen und wie deren Antworten gewichtet werden, kannst du bei jedem Wahl-O-Mat-Durchgang individuell entscheiden.

Bei einer exakten Übereinstimmung der Nutzer:innen mit einer Parteiposition vergibt der Wahl-O-Mat zwei Punkte, bei gegensätzlichen Positionen keinen Punkt. Bei einer Annäherung an die Position der Partei vergibt der Wahl-O-Mat einen Punkt. Erteilst du einer These besondere Priorität, fließt diese These mit dem doppelten Wert in die Berechnung ein.

Welche Parteien sind beim Wahl-O-Mat dabei?

Der Wahl-O-Mat bezieht alle Parteien mit ein, die am 23. Februar theoretisch auch auf dem Wahlzettel stehen. Dafür hat der Bundeswahlausschuss im Anfang Januar insgesamt 41 Parteien zugelassen.

Nicht zu vergessen ist an dieser Stelle aber, dass nur jene Parteien am Ende tatsächlich in den Bundestag einziehen können, die es über die sagenumwobene Fünfprozent-Hürde schaffen. Umfragewerten zufolge dürften das neben CDU und SPD in diesem Jahr gesichert die Grünen und die AfD sein.

Im Wahl-O-Mat kannst du aber auch deine Meinung mit der Einstellung von Kleinparteien wie Volt, der Tierschutzpartei oder den Piraten vergleichen.

Wer sollte den Wahl-O-Mat machen?

Generell kann der Wahl-O-Mat entsprechend jeder Person in Deutschland einen gewissen Nutzen für die eigene Wahlentscheidung bieten. Vor allem durch die Möglichkeit für individuelle Anpassung in dem Tool kann man sich ein gutes Bild über die Positionen der einzelnen Parteien verschaffen.

Ursprünglich wurde das Tool im Jahr 2002 für junge Erstwähler:innen ins Leben gerufen, mittlerweile bietet es vielen Bürger:innen aber eine willkommene Hilfestellung. "Die zentrale Idee ist, zu zeigen, dass es sehr wohl große Unterschiede zwischen den Parteien gibt", erklärt Wahl-O-Mat-Redakteurin Lea Schrenk zu den vergangenen Bundestagswahlen im "fluter".

Auch wenn viele sich dabei am Ende doch bei den Parteien finden, mit denen sie sympathisieren, kann das Tool einen guten Überblick zu den wichtigen politischen Debatten bieten. "Manche stellen fest, dass sie eine bestimmte Vorstellung von einer Partei hatten, die sich nicht deckt mit dem, was diese Partei aktuell fordert", unterstreicht Schrenk.

Wahl-O-Mat: Gibt es eine Alternative?

Durch die anhaltende Beliebtheit des Wahl-O-Mat haben sich in den vergangenen Jahren einige Expert:innen Gedanken über alternative Tools gemacht. Populär war hier zuletzt vor allem der "Vote Swiper", der die Entscheidung zu politischen Themen in einen Dating-Modus versetzte. Ob dieser zur Bundestagswahl 2025 wieder online geht, ist noch nicht klar.

Zudem gibt es den "Real-O-Mat". Die Auswertung beim Real-O-Mat erfolgt auf Basis des Abstimmungsverhaltens der Fraktionen im Bundestags – also wie sich die Parteien real in der ablaufenden Wahlperiode bei Anträgen und Gesetzesentwürfen positioniert haben.

Berücksichtigt werden können demnach aber natürlich auch nur die Parteien, die in der vergangenen Legislaturperiode im Bundestag vertreten waren.

Den "Wahl.Chat" hingegen gibt es schon jetzt. Fünf Studierende aus verschiedenen Unis und Studienrichtungen haben unter diesem Namen einen Chatbot entwickelt. Dieser beantwortet Fragen zu politischen Themen auf Grundlage der jeweiligen Wahlprogramme.

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