Politik
Deutschland

Thomas Haldenwang: Verfassungsschutzpräsident will Personal gegen Rechtsextremismus aufstocken

Deutschland

Verfassungsschutzpräsident will Personal gegen Rechtsextremismus aufstocken

21.12.2018, 08:01
Mehr «Politik»

Der neue Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang will die Zahl der Mitarbeiter seiner Behörde im Bereich Rechtsextremismus deutlich aufstocken. Die bislang etwa 200 Agenten des Inlandsgeheimdienstes, die sich der Gefahr von rechts widmen, würden im kommenden Jahr um 50 Prozent aufgestockt, sagte Haldenwang der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe).

Thomas Haldenwang als Praesident des Bundesamtes fuer Verfassungschutz (BfV) im Innenministerium in Berlin am 15. November 2018. Thomas Haldenwang wird neuer Praesident der Verfassungschutz *** Thomas ...
Thomas HaldenwangBild: imago stock&people

"Es gibt seit einiger Zeit eine neue Dynamik im Rechtsextremismus", sagte der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Darauf müsse man reagieren. Die Ereignisse in Chemnitz, wo sich "normale Demonstranten" neben Rechtsextremisten eingereiht hätten, zeigten beispielhaft, wie anschlussfähig ausländerfeindliche Hetze inzwischen sei. Dies gelte "nicht nur im Osten".

Mit Blick auf Äußerungen aus der AfD zum Thema Flüchtlinge und Migranten sagte Haldenwang: "Wenn eine Partei im Deutschen Bundestag diese Debatte immer wieder lautstark befeuert, dann kann auch dies dazu beitragen, dass der Rechtsextremismus neue Anhänger findet." Im Januar werde das Bundesamt über den Umgang mit der AfD entscheiden. 

Schon allein die Debatte um eine drohende Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz habe die Partei motiviert, sich von "extremistischen Teilgruppierungen" zu trennen, sagte Haldenwang. Auch darin lägen "gewisse Erfolge unserer Arbeit".

Haldenwang war im November zum neuen Präsidenten des Bundesverfassungsschutzes ernannt worden. Der bisherige Vizechef des Inlandsgeheimdienstes folgte auf den umstrittenen Behördenchef Hans-Georg Maaßen.

(afp)

65.000 Menschen zeigten in Chemnitz: #WirSindMehr

Video: watson/Felix Huesmann, Marius Notter, Lia Haubner

Das könnte dich auch interessieren:

USA: Biden-Regierung verurteilt Trumps Hetze gegen Migranten als "ekelhaft"

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist für seine kontroversen Aussagen bekannt. Laut seiner politischen Gegnerin Kamala Harris kommt aus seinem Mund nichts als Lügen und Ammenmärchen. Doch seinen Kritiker:innen zufolge verbreitet er vor allem eines: Hass – besonders gegen Migrant:innen.

Zur Story