Friedrich Merz (CDU) wird als Kanzlerkandidat für die Union ins Rennen gehen. Bild: imago images / Metodi Popow
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Friedrich Merz ist seit Montag offiziell Kanzlerkandidat der Union. Bis zur Bundestagswahl muss sich zeigen, ob aus dem Oppositionsführer Merz auch ein Kanzler Merz werden kann. Immerhin hat der Politiker mit der Kanzlerkandidatur bewiesen, dass er einerseits die CDU als auch die Schwesternpartei CSU hinter sich versammeln kann.
Mit dem 68 Jahre alten Merz schickt die Union einen facettenreichen Kandidaten ins Rennen, hinter dem eine politische Karriere mit vielen Hochs und Tiefs liegt.
Außerhalb der CDU ist Merz bislang aber kein Zugpferd – wie sich nach dem grünen Licht von CSU-Chef Markus Söder für seine Kanzlerkandidatur bei der Brandenburg-Wahl am Sonntag zeigte: Die CDU schaffte es dort nur auf den vierten Platz – und das, obwohl Merz auf harte Rhetorik in der Migrationsfrage setzte. Die Umfragewerte für Merz selbst sind bisher schwach.
Friedrich Merz lächelt CSU-Chef Markus Söder zufrieden ein. Die beiden sind nicht immer beste Freunde. Bild: dpa / Kay Nietfeld
Doch wie wäre Friedrich Merz als Kanzler? Und würde er in dem Amt eine gute Politik für junge Menschen machen?
Im Auftrag von watson hat das Meinungsforschungsunternehmen Civey 5000 Menschen befragt: Sie sollten angeben, ob sie glauben, dass Merz als Kanzler eine Politik machen würde, die gut für die junge Generation ist.
Das Ergebnis: Offenbar sind die Deutschen in dieser Frage unentschieden. Aufschlussreich ist jedoch ein Blick auf die Auswertung der Befragung nach Alter und Wahlabsicht.
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Wie gut ist die Politik von Merz für junge Menschen?
Über ein Drittel der Befragten – 38 Prozent – denken, dass er eine gute Politik für die junge Generation macht. Etwas mehr als das, knapp unter der Hälfte der befragten Personen antwortete auf diese Frage mit einem "Nein, auf keinen Fall" oder einem "eher nein" – nämlich 46 Prozent der Menschen. 16 Prozent hingegen sind unentschieden.
Blickt man auf das Alter der Teilnehmenden, zeigt sich ein spannendes Bild: Sowohl jüngere als auch ältere Personen denken eher, dass er Politik machen würde, die gut für die junge Generation ist. Anders ist das nur in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen und der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen. 55 bzw. 56 Prozent der Befragten fanden, dass er keine gute Politik für die junge Generation macht.
Auch ein Blick auf die Verteilung der Antworten nach Wahlabsicht ist spannend. Demnach denken – wenig überraschend – 76 Prozent der Befragten aus der Anhängerschaft der Unionsparteien sehr wohl, dass Merz als Kanzler gut für die junge Generation wäre. Ebenfalls die Anhängerschaft der FDP glaubt dies mit 54 Prozent eher.
Anders sieht es die Anhängerschaft der SPD – 78 Prozent stimmten mit "Nein" oder "eher nein". Auch die Grünen (87 Prozent) und die Linken (79 Prozent) sind skeptisch.
Civey hat für Watson vom 19. bis 23. September online rund 5000 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten (Gesamtergebnis).
Dabei erhebt Civey die Daten in einem eigenen Online-Panel mit rund einer Million verifizierten und monatlich aktiven Teilnehmenden.
Sie inszenierte sich als Vorkämpferin für gerechtes Wohnen, machte Wahlkampf mit bezahlbaren Mieten, mit dem Ausbau von Sozialwohnungen: Die SPD hat gut vorgelegt. Viel passiert ist aber nicht. Und das, obwohl das neu geschaffene Bauministerium sozialdemokratisch besetzt ist.