Politik
International

Schwuler Abgeordneter verlässt Brasilien – wegen Todesdrohungen

International

Schwuler Abgeordneter verlässt Brasilien – wegen Todesdrohungen

25.01.2019, 07:1125.01.2019, 08:25
Mehr «Politik»

Wegen Todesdrohungen hat der schwule brasilianische Abgeordnete Jean Wyllys das Land verlassen und will sein Mandat niederlegen.

Der 44-jährige Politiker der Linkspartei PSOL schrieb auf Twitter:

"Leben zu bewahren ist auch eine Strategie, um für bessere Zeiten zu kämpfen."

Der Tageszeitung "Folha de S. Paulo" sagte Wyllys, es sei nicht die Wahl des ultrarechten Jair Bolsonaro zum brasilianischen Präsidenten als solche, die ihn zu seinem Schritt veranlasst habe. Vielmehr habe nach Bolsonaros Wahlsieg im Oktober die Gewalt gegen Mitglieder der LGBT-Community zugenommen.

Die Pressestelle des Parlaments erklärte, Wyllys habe sein Mandat noch nicht formell abgelegt. Sein Büro sagte der Nachrichtenagentur AFP aber, er werde dies tun und eine Zeit außerhalb des Landes verbringen. Angaben zum Aufenthaltsort des Abgeordneten machte sein Büro nicht.

Der frühere Armeeoffizier Bolsonaro, der immer wieder mit schwulenfeindlichen Äußerungen aufgefallen ist, hatte das Präsidentenamt zu Jahresanfang angetreten. In seiner Zeit als Abgeordneter waren er und Wyllys immer wieder aneinandergeraten. Als Bolsonaro 2016 seine Stimme für eine Absetzung der damaligen Präsidentin Dilma Rousseff einem Folterer aus der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur widmete, spuckte Wyllys ihm ins Gesicht.

(afp)

Das könnte dich auch interessieren:

US-Militärparade: Trump laut Experte in "Unsicherheit und Angst"
Das Revival von guten alten Traditionen und Werten und das Zelebrieren der eigenen Existenz: Am Samstag kombiniert Donald Trump gleich mehrere seiner liebsten Polit-Hobbys in einem Event: einer großen Militärparade. Laut einem Experten zeigt sich Trump im Vorhinein jedoch verunsichert.

Das 250-jährige Bestehen der US-Armee, der Tag der Einführung der US-Flagge und der 79. Geburtstag Donald Trumps. Diese drei Stränge laufen am Samstag alle zusammen und veranlassen den US-Präsidenten zu einem Spektakel: der ersten US-Militärparade seit 1991 in Washington DC.

Zur Story