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Ukraine-Krieg: Warum Hacker aus China es auf Russland abgesehen haben

Russian President Vladimir Putin, right, and Chinese President Xi Jinping shake hands during their meeting on the sidelines of BRICS Summit at Kazan Kremlin in Kazan, Russia, Tuesday, Oct. 22, 2024. ( ...
Verbündete? Chinas Präsident Xi Jinping und Kreml-Chef Wladimir Putin.Bild: Pool AP / Alexander Zemlianichenko
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Hackerangriffe geben Aufschluss über Beziehung von Russland und China

China und Russland stehen sich nah. Doch die Beziehung der beiden Länder ist komplizierter als es auf den ersten Blick scheint, was Angriffe chinesischer Hacker auf russische Unternehmen und Behörden zeigen.
20.06.2025, 18:1220.06.2025, 18:12
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Russland und China betonen immer wieder ihre gute Partnerschaft, die sich in den vergangenen Jahren intensiviert hat. Beide Länder sind sich schließlich einig in ihrem Bestreben, eine neue, multipolare Weltordnung aufzubauen.

Dennoch scheint das Verhältnis zwischen Russland und China nicht so friedlich zu sein, wie man zunächst denken könnte.

Zwar bietet China Russland keine militärische Unterstützung, doch die Regierung um Präsident Xi Jinping verurteilt den Angriff auf die Ukraine auch nicht. Zumindest politisch gibt sie dem Kreml damit Rückendeckung. Trotzdem soll eine chinesische Hackergruppe es ausgerechnet auf russische Behörden und Unternehmen abgesehen haben.

Hacker aus China wollen Infos über Krieg in der Ukraine

Laut einem Bericht der "New York Times" sollen sich die Hackerangriffe im Mai 2022 verstärkt haben, also nur wenige Monate, nachdem die russische Armee die Ukraine überfallen hat.

"China versucht wahrscheinlich, Informationen über die Aktivitäten Russlands zu sammeln, darunter über seine Militäroperationen in der Ukraine, Verteidigungsentwicklungen und geopolitische Manöver", erklärt der Forscher Che Chang gegenüber der Zeitung.

Chang arbeitet für TeamT5, einem taiwanesischen Cybersicherheits-Unternehmen. TeamT5 hatte im vergangenen Jahr einen Angriff einer Hackergruppe namens Sanyo entdeckt und mit der chinesischen Regierung in Verbindung gebracht. Die Gruppe hatte sich 2023 über E-Mail-Adressen als eines der großen russischen Ingenieurbüros ausgegeben, um Informationen über Atom-U-Boote zu erhalten.

Russischer Geheimdienst bezeichnet China in Dokument als "Feind"

Ob sie mit dieser Taktik Erfolg hatten, ist jedoch unklar, denn Russland hat die Eingriffe öffentlich nie zugegeben.

Der "New York Times" liegt jedoch ein Dokument des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB vor, aus dem sich erkennen lässt, dass Russland Kenntnis von den Angriffen hat. Darin heißt es etwa, dass China versuche, von Russlands militärischen Erfahrungen in der Ukraine zu lernen.

Expert:innen gehen davon aus, dass China von Russlands Kriegserfahrungen lernen will, um sich auf mögliche eigene Konflikte besser vorzubereiten.

In dem Dokument wird China jedenfalls sogar als "Feind" bezeichnet. Das klingt nach alles anderem, als nach einer harmonischen Beziehung.

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