
Trump will mit den Zöllen die US-Wirtschaft eigentlich ankurbeln.Bild: AP / Mark Schiefelbein / dpa
International
Donald Trump und seine Zölle – es ist eine große Liebe. Doch statt ausländischer Unternehmen schadet der US-Präsident damit oft den Unternehmen im eigenen Land. Ein Beispiel: Schokolade.
30.07.2025, 13:2930.07.2025, 13:29
Getrieben von seinem Motto "America First" treibt der US-Präsident einen echten Zoll-Krieg gegen andere Länder, drohte teils mit horrenden Erhebungen von 50 Prozent oder mehr. Sein Ziel ist es, die Wirtschaft in den USA anzukurbeln und die US-amerikanische Produktion zu stärken.
In Trumps Vorstellung sieht das so aus: Die Zölle für Importe aus anderen Ländern sind so hoch, dass US-Unternehmen nicht bereit sind, diese bei der Einfuhr zu bezahlen und steigen deshalb auf US-Produkte um. In der Realität sieht das jedoch oft ganz anders aus.
Das zeigt sich etwa am Beispiel von Schokolade: In den USA wird kein Kakao angebaut. Unternehmen sind also darauf angewiesen, diesen aus anderen Ländern zu importieren, wenn sie in den USA ihre Schokolade herstellen wollen.
Durch die Zölle müssen sie dafür nicht nur mehr ausgeben – Trump stärkt auch die Produktion an Orten, die für Schokoladen-Hersteller günstiger sind.

Kakaobohnen werden in den USA nicht angebaut, müssen also importiert werden. Bild: imago images / Zoonar / Christian Weiss
USA: Hersheys schätzt Zollkosten auf 100 Millionen Dollar ein
Das sind zum Beispiel Kanada oder Mexiko, die zusammen mit den USA im Freihandelsabkommen USMCA sind. Dieses ermöglicht den beiden Ländern einen zollfreien Export von Schokolade in die USA.
Hinzu kommt, dass Kanada selbst keine Zölle auf die Einfuhr von Kakaobutter oder Kakaopulver verhängt. Mexiko muss sich darüber nicht einmal Gedanken machen – das Land baut selbst Kakaobohnen an. Ein Vorteil für Hersteller, die hier ansässig sind.
Und was bedeutet das für Schokoladen-Hersteller aus den USA? In Fabriken außerhalb des Landes, in Kanada oder Mexiko, könnten sie Schokolade günstiger produzieren. Importe von Kakao kosten US-Unternehmen derzeit nämlich Zölle in Höhe von zehn bis 25 Prozent; ab August könnten es sogar 35 Prozent sein.
Welche Kosten das verursachen würde, berichtet der Schokoladen-Hersteller Hersheys gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters". Wenn diese Abgaben bestehen bleiben, hätte das Unternehmen Zollkosten in Höhe von 100 Millionen Dollar im dritten und vierten Quartal des Jahres zu verzeichnen, so schätzt man hier. Hersheys hat auch Firmen in Kanada und Mexiko; Hauptstandort für die Produktion ist aber die USA.
Ob man zur Senkung der Kosten auf ihre Werke in Kanada und Mexiko setzen will, dazu äußerte sich das Unternehmen nicht.
Hersteller aus Kanada profitieren von Trumps Zöllen
Gravierend ist die Situation auch für kleinere Schokoladenhersteller. Taza Chocolate berichtet laut "Reuters", im Mai Zollabgaben von rund 24.000 Dollar für haitianischen Kakao gehabt zu haben. Für den nächsten Container aus der Dominikanischen Republik fallen nun 30.000 Euro an. "Für ein Unternehmen unserer Größe bedeutet das den Verlust unserer Gewinnspanne", sagt Gründer und CEO Alex Whitmore.
Man habe zunächst überlegt, die Produktion nach Kanada auszulagern, die Idee aber aus Gründen von Aufwand und Kosten wieder verworfen. "Derzeit ist das Umfeld so unsicher, dass wir uns einfach zurückziehen und hoffen, dass dies vorübergeht", sagt Whitmore. "Viele von uns Unternehmern sind irgendwie wie gelähmt."
Derzeit sind es etwa kanadische und mexikanische Vertragsschokoladenhersteller, die von der Situation profitieren, berichtet "Reuters" unter Berufung auf Branchenquellen. Zolldaten, die von Trade Data Monitor zusammengestellt worden seien, würden eine Steigerung der Schokoladenexporte aus Kanada in die USA um zehn Prozent zeigen.
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