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USA: Donald Trump weiß nicht, was der Kongo ist

President Donald Trump speaks as he meets with Italy's Prime Minister Giorgia Meloni in the Oval Office of the White House, Thursday, April 17, 2025, in Washington. (AP Photo/Alex Brandon)
US-Präsident Donald Trump braucht nicht nur Nachhilfe in Geschichte, sondern auch in Erdkunde.Bild: AP / Alex Brandon
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Donald Trump weiß nicht, was der Kongo ist

Brainfart oder – noch schlimmer – echte Unwissenheit? US-Präsident Donald Trump lässt mit einer Aussage über den Kongo tief blicken.
18.04.2025, 14:3418.04.2025, 14:34
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Das tut beim Zusehen weh: Während eines Treffens mit der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni im Weißen Haus leistete sich Donald Trump eine neue peinliche Aussage. Offenbar kennt der US-Präsident den Kongo nicht.

Doch der Reihe nach. Während sich Trump und Meloni über ihre gemeinsame Lieblingsangst – Migration – unterhielten, behauptete dieser, dass Kriminelle aus aller Welt in die USA strömen würden. So faselte Trump:

"Sie haben Gefängnisse in der ganzen Welt befreit, Giorgia, und zwar nicht nur in Südamerika, sondern in der ganzen Welt – im Kongo in Afrika. Viele, viele Menschen kommen aus dem Kongo. Ich weiß nicht, was das ist, aber sie kamen aus dem Kongo und aus der ganzen Welt."

Die Bemerkung, insbesondere der Satz "Ich weiß nicht, was das ist", der sich auf die Demokratische Republik Kongo bezieht – eine Nation mit über 100 Millionen Einwohner:innen und eines der größten Länder Afrikas – hat bei Social Media viele Reaktionen ausgelöst. Überrascht äußerten sich dabei die wenigsten.

Donald Trump: Kommentar zum Kongo schlägt Wellen

Trumps Aussage sei "on brand", schreibt ein X-User. Ein anderer fragt, ob der US-Präsident einen Schlaganfall habe, ein weiterer nennt ihn "Demenz Donald".

Doch nicht nur die Sorge um die geistige Verfasstheit des amerikanischen Präsidenten treibt viele um. Auch mögliche Folgen seiner Aussagen beschäftigen die User:innen. "Sein Kommentar schürt Stereotypen und untergräbt einen fundierten Diskurs über Migration", schreibt einer. "Ein Staatsoberhaupt sollte globale Zusammenhänge verstehen und sie nicht abtun."

Trumps Aussagen über den Kongo sind kein Einzelfall. Sie reihen sich ein in eine lange Liste von Bemerkungen, bei denen Geografie, Geschichte und Kontext eher nebensächlich zu sein scheinen. Ob es nun die "Shithole Countries"-Affäre war, seine Aussagen über afrikanische Länder, Haiti oder muslimische Staaten – das Muster bleibt gleich: Pauschalisierung, Angstbilder, Weltpolitik im Reality-Show-Format.

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