"Rassismus, Sexismus und Homophobie" – wie Obama mit Trump abrechnet
03.11.2018, 09:08
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Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat
seinem Nachfolger Donald Trump und den Republikanern vorgeworfen, im
Wahlkampf bewusst Ängste vor Migranten zu schüren. "Sie erzählen
Euch, dass ein Haufen armer Flüchtlinge tausende Meilen entfernt eine
existenzielle Bedrohung für Amerika darstellt", sagte der Demokrat am
Freitag (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Miami.
Bild: Atlanta Journal-Constitution
Es sei "politische Show", dass Trump wegen der Migranten Soldaten an die
Grenze zu Mexiko schicke, fügte Obama hinzu. Damit wolle der US-Präsident Bürger wütend machen. Es gehe den
Republikanern nur darum, mit Panikmache von ihrer eigenen
Regierungsbilanz abzulenken. Der Präsident trenne dafür "sogar unsere mutigen Soldaten von ihren Familien", sagte Obama. Den Namen seines Amtsnachfolgers
erwähnte Obama dabei kein einziges Mal explizit.
Obama rief zur Stimmabgabe bei den Kongresswahlen am Dienstag auf. Eine Wahl alleine werde "Rassismus, Sexismus und Homophobie nicht beseitigen", sagte der demokratische Politiker. "Aber es wird ein Anfang sein." Er sehe "aus dieser politischen Dunkelheit heraus ein großes Erwachen der Bürgerschaft überall im Land", fügte Obama hinzu.
Trump macht mit den Migranten massiv Wahlkampf für die Kongresswahlen am kommenden Dienstag.
Er bedient sich dabei einer aufwieglerischen Rhetorik und überzeichnet die Lage stark.
Der US-Präsident spricht von einer "Invasion" und einer Gefahr für die nationale Sicherheit der USA.
Trump ruderte am Freitag zu seiner Andeutung zurück, die Soldaten könnten das Feuer auf die Einwanderer eröffnen, sollten diese mit Steinen schmeißen. "Sie werden nicht schießen müssen. Was ich nicht will, ist, dass diese Leute Steine schmeißen", sagte der US-Präsident auf Fragen von Journalisten.
"Wir werden diese Leute schnell und für lange Zeit festnehmen."
Donald Trump
Trump hatte am Donnerstag gesagt, sollten die Migranten gewalttätig
werden und Steine schmeißen, würden die Soldaten "zurückschlagen". Er
habe dem Militär gesagt, dass sie Steinwürfe so behandeln sollten,
als würden die Migranten Waffen tragen. Trump hat das Pentagon wegen
der Migranten angewiesen, Soldaten an die Grenze zu schicken. Sie
sollen den Grenzschutz bei logistischen Aufgaben unterstützen.
Migranten festnehmen dürfen sie nicht. Die Soldaten sind bewaffnet.
Bild: X03739
Trotz der Drohungen Trumps sind derzeit Tausende Menschen aus
Mittelamerika in mehreren Gruppen auf dem Weg durch Mexiko in
Richtung der US-Grenze. Die größte der sogenannten
Migranten-Karawanen, die nach Angaben des mexikanischen
Innenministeriums aus 5600 Menschen besteht, erreichte am Freitag die
Stadt Ayayucan im Bundesstaat Veracruz. Von der Grenze der USA ist
das noch etwa 1300 Kilometer entfernt. Wegen schlechten Wetters
mussten die Menschen Zuflucht in einem alten Markt-Gebäude suchen, um
dort zu übernachten. Die Gruppe war vor rund zwei Wochen in Honduras
aufgebrochen. Nach und nach schlossen sich Menschen aus Guatemala und
El Salvador dem Zug an.
Zwei weitere Gruppen befanden sich noch weiter im Süden Mexikos. Eine
Gruppe von bis zu 2000 Migranten erreichte den Ort Mapastepec in
Chiapas. Weitere rund 1500 Menschen aus El Salvador formierten sich
in der Nähe der Stadt Ciudad Hidalgo an der Grenze zu Guatemala. Die
Menschen aus Mittelamerika fliehen vor der schlechten
wirtschaftlichen Lage ihrer Heimatländer und der ausufernden Gewalt.
(dpa)
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Der Ausgang der US-Wahlen wird eng werden. Das ist kein Grund zum Verzweifeln.
Wer sich für die amerikanische Politik interessiert, der dürfte bald keine Fingernägel mehr haben. Die bevorstehenden Wahlen sind ein Horrorfilm und ein Thriller in einem, und von ihrem Ausgang hängt sehr viel ab. Verständlich also, dass sich vor allem bei jenen, die zu Recht einen neuerlichen Sieg von Donald Trump befürchten, Angst breit macht – um nicht zu sagen Panik, denn die Umfragen lassen einen ruhigen Schlaf derzeit kaum mehr zu.