
ICE-Beamte machen mit ihrem brutalen Vorgehen gegen Migrant:innen Schlagzeilen.Bild: AP / Michael Owen Baker
International
Die US-Einwanderungsbehörde ICE schockt seit Beginn von Trumps zweiter Amtszeit mit radikalen und brutalen Zugriffen auf Migrant:innen im Land. Mit viel Geld sollen jetzt zehntausende neue Abschieber:innen angeworben werden.
06.08.2025, 17:0206.08.2025, 17:02
Die US-Regierung um Präsident Donald Trump hat mit der Abschiebebehörde ICE große Pläne: Im Rahmen von Trumps "Big Beautiful Bill" ist das Budget der Behörde kräftig angehoben worden. Bis 2030 wird ICE umgerechnet rund 127 Milliarden Euro bekommen.
42 Milliarden davon sollen für den Aufbau eines landesweiten Netzes an Haftzentren verwendet werden, in denen Migrant:innen vor ihrer Abschiebung untergebracht werden sollen. 39 Milliarden fließen in die Verstärkung der Grenzanlagen, 25 sollen Abschiebemaßnahmen und mehr ICE-Personal finanzieren.
Konkret plant die Trump-Regierung, ICE um 14.050 weitere Abschiebebeamt:innen zu erweitern. So berichtet es das US-Nachrichtenportal "404media". Das Portal gibt an, entsprechende Regierungsdokumente eingesehen zu haben.
Aus diesen soll auch hervorgehen: ICE verfolgt das Ziel, mit einer neuen Werbekampagne Social Media und andere digitale Kanäle zu "dominieren". Dafür ist die Behörde aktuell auf der Suche nach Werbepartner:innen und Verbündeten.
USA: ICE-Werbung womöglich bald bei Instagram, X und Amazon Prime
"ICE muss unverzüglich mit der Rekrutierung beginnen und benötigt dafür spezielle Erfahrung im Bereich der kommerziellen Werbung, eine etablierte Infrastruktur und qualifiziertes Personal, um ohne Verzögerung aktiv werden zu können", zitiert "404media" aus dem Regierungsdokument.
Das Unternehmen, das den ICE-Auftrag letztendlich bekommt, soll Plattformen wie Youtube, Facebook, Instagram, Snapchat, LinkedIn und X scannen und Werbestrategien entwickeln, um möglichst viele Interessierte zu erreichen. Auch Streamingdienste wie Hulu, HBO Max und Amazon Prime stehen laut dem Bericht auf der Liste.
Die ICE-Werbung soll sich gezielt an frühere Militärangestellte, Strafverfolgungsbeamt:innen, Rechtsspezialist:innen, aber auch an die Gen Z und Berufsanfänger:innen richten.
ICE hat bereits Jobanzeigen bei Social Media geschaltet. Eine davon zeigt ein Bild von Uncle Sam, darunter die Aufschrift "America Needs You". Es wird ein Anmeldebonus von 50.000 Dollar versprochen und eine Rückzahlung von 60.000 Dollar für Studienkredite und weitere Vorteile erwähnt.
"Die Schlimmsten der Schlimmsten" wollen Trump und seine ICE-Truppe außer Landes schaffen. Doch offizielle Statistiken belegen, dass von rund 185.000 festgenommenen und internierten Migrant:innen (Oktober 2024 bis Ende Mai 2025) nur 65.000 vorbestraft waren – die meisten davon durch Verkehrsdelikte oder weil sie irgendwann unerlaubt in die USA eingereist waren.
Expert:innen der Menschenrechtsorganisation ACLU sagen: "Hier werden Unschuldige, die oft seit Jahrzehnten in den USA leben, einer Arbeit nachgehen, Steuern zahlen, ihre Kinder zur Schule schicken, gnadenlos kriminalisiert."
"Sydney Sweeney has great jeans" ist wohl der Aufreger-Satz des Monats. Die zugehörige Debatte ist längst politisch geworden.
Es gibt Werbung, die bleibt wegen ihrer Absurdität im Kopf. Dann gibt es Werbung, die nervige Jingles als Klebmasse für unsere Gehirnzellen nutzt. Und dann gibt es Werbung, die bewusst provoziert und dem beworbenen Produkt durch endlose Debatten auch endlose Aufmerksamkeit beschert.