Elon Musk, einst gefeierter Visionär und treibende Kraft hinter Tesla, sieht sich seit seiner Ernennung zum Leiter des neu geschaffenen Ministeriums für Regierungseffizienz unter US-Präsident Donald Trump mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.
Der Kurs der Tesla-Aktie erlitt in den vergangenen Wochen Einbrüche von etwa 40 Prozent, auch an Musks persönlichem Vermögen dürfte sich das mittlerweile bemerkbar machen.
Die enge Verbindung zwischen Musk und der Trump-Regierung führte vor allem in Europa und China zu einem Imageverlust bei Kund:innen und Investor:innen.
"Die Aktivitäten von Elon Musk haben dazu geführt, dass die Marke Tesla eine andere Wahrnehmung im Markt erfährt", erklärt Martin Weiss, Leiter des Marktbeobachters Deutsche Automobil Treuhand (DAT), im "Spiegel".
Das Unternehmen hat in einer neuen Erhebung untersucht, inwiefern der "Elon-Effekt" sich auf den deutschen Autoverkauf ausgewirkt hat.
In einer Befragung von 117 Fuhrparkleiter:innen gaben laut DAT 35 Prozent an, dass sie aktuell grundsätzlich die Beschaffung von Tesla-Fahrzeugen überdenken. Weitere acht Prozent erklärten, dass Angestellte mit Dienstwagenberechtigung zuletzt ihren Tesla zurückgeben wollten.
Aktuell lässt sich Expert:innen zufolge noch nicht genau benennen, welche Faktoren die Entwicklungen um Tesla konkret beeinflussen. 58 Prozent der Firmenchefs gaben in der DAT-Befragung zumindest an, ihre Entscheidungen unabhängig von der Person Elon Musk zu treffen.
DAT-Leiter Weiss deutet an, dass Rückgänge bei den Neuzulassungen auch mit einer Produktionsumstellung beim Model Y von Tesla zusammenhängen könnte.
Zudem drängen nicht nur aus China, sondern auch seitens der großen deutschen Automobilhersteller zunehmend konkurrenzfähige E-Autos auf den Markt. Diese sind im Preis für Verbraucher:innen häufig attraktiver.
Musk selbst bemüht sich derzeit wohl bereits um Schadenbegrenzung. Bei einer Betriebsversammlung versuchte er laut CNBC am Donnerstag, die Tesla-Mitarbeitenden in Sicherheit zu wiegen. Er bat sie, "an ihren Aktien festhalten" festzuhalten.
"Wenn man die Nachrichten liest, fühlt es sich an wie ein Armageddon", sagte der Tesla-Gründer im Livestream. "Ich kann nicht am Fernseher vorbeigehen, ohne einen brennenden Tesla zu sehen. Was ist denn da los?", wunderte sich Musk.
Im Rahmen der Versammlung versprach der Unternehmer eine rosige Zukunft für Tesla. Das Modell Y werde demnach auch in diesem Jahr "das meistverkaufte Auto der Welt" sein.
Die sogenannten "Tesla-Files" zeichnen hingegen ein ganz anderes Bild. Das Buch der Investigativjournalisten Sönke Iwersen und Michael Verfürden wertet seitenweise interne Dokumente aus und zeigt erhebliche Probleme beim US-Unternehmen.
Die Rede ist hier von maßgeblichen Fehlern in der Produktion und damit verbundenen Gefahren unter anderem beim Autopilot von Tesla.
Zuletzt sind Tesla-Fahrzeuge vor allem in den USA verstärkt Ziel von Vandalismus geworden. "Das sind Terroristen", erklärte nun Donald Trump.
Der US-Präsident zeigte sich offen dafür, Gewalt gegen Tesla auch als inländischen Terrorismus strafrechtlich zu verfolgen. Er sagte, die Verantwortlichen könnten bis zu 20 Jahre Haft bekommen,