Es ist die schwerste Eskalation der Gewalt an der Gaza-Grenze seit dem Krieg 2014: Mehr als 70 Mörsergranaten und Raketen sind seit Dienstag aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden, wie die israelische Armee mitteilte. Im Gegenzug griff die Luftwaffe dutzende Ziele der radikalen Palästinenserorganisationen Islamischer Dschihad und Hamas an. Zunächst meldete keine der Seiten Verletzte.
Die Luftwaffe griff am späten Abend weitere Ziele im Gazastreifen an. Dabei kamen sowohl Kampfflugzeuge als auch Hubschrauber zum Einsatz. Nach Angaben der Armee wurden unter anderem militärische Ziele der Hamas attackiert und ein Angriffstunnel nahe dem Warenübergangspunkt Kerem Schalom an der Grenze zu Ägypten zerstört. Zudem fing die israelische Marine ein Boot mit 17 palästinensischen Aktivisten ab, das als Protestaktion die seit Jahren geltende Seeblockade des Küstengebiets zu durchbrechen versuchte.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte schon am Dienstagvormittag eine harte militärische Reaktion auf den Beschuss aus dem Gazastreifen an und berief nach Medienberichten eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsstabs ein. Nach Angaben der Armee konnte das Abwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) im Laufe des Tages etwa 25 der Geschosse aus dem Gazastreifen abfangen. Allerdings sei eine Mörsergranate im Hof eines Kindergartens im Süden Israels eingeschlagen.
(pb/dpa)