++ Erdogan und Putin einigen sich auf demilitarisierte Zone in Idlib ++
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17.09.2018, 19:00
team watson
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Der russische und der türkische Präsident haben am Montag über eine
Lösung für das Problem der syrischen Rebellionregion Idlib in Sotschi
gesprochen.
Russland unterstützt einen Vormarsch der syrischen Armee in das letzte
große von Islamisten und syrischen Oppositionellen beherrschte Gebiet.
Die Türkei als Schutzmacht der Opposition versucht, syrische und
russische Truppen von einem Angriff auf Idlib abzubringen und ein
Blutbad zu vermeiden.
Jetzt einigten sich beide auf eine demilitarisierte Zone von 15 bis 20 Kilometer rund um Idlib bis zum 15. Oktober.
Das teilte der russische Präsident Wladimir Putin nach Gesprächen mit
seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan am Montag mit. Alle
Kämpfer der Opposition müssten diese Zone verlassen. Ihre Waffen sollten
abgezogen werden. Türkische Soldaten und russische Militärpolizei
sollten die Zone gemeinsam kontrollieren, sagte Putin.
Russland und die Türkei sind in vielerlei Hinsicht Partner, die Diskussion um Idlib drohte nun das Verhältnis zu belasten.
(dpa)
Israel soll Flugplatz Damaskus mit Raketen angegriffen haben
Israel hat den Internationalen Flughafen von Damaskus nach Angaben syrischer Staatsmedien mit Raketen angegriffen. Die Raketen seien abgewehrt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Samstag unter Berufung auf Militärkreise. Über Schäden oder Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
Einwohner berichteten von Explosionen in der Umgebung des Internationalen Flughafens der syrischen Hauptstadt.Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, die Raketen, mutmaßlich von Israel abgefeuert, seien in Gegenden in der Nähe des Flughafens niedergegangen. Getroffen worden seien Lagerhallen für Waffen. Israel bestätigt selten Angriffe, die es auf Syrien ausführt.Die israelische Armee hatte in der Vergangenheit mehrfach Ziele im benachbarten Syrien bombardiert.
Die meisten Angriffe galten nach Einschätzung von Beobachtern iranischen Kämpfern und der Hisbollah. Israel will verhindern, dass sich von Teheran unterstützte Truppen in Syrien weiter aufrüsten. Israel wie auch die USA betrachten den Iran als größtes Problem im Nahen Osten. Sie drängen Russland, den iranischen Einfluss in Syrien zu begrenzen.
(pbl/dpa)
"Das Schlimmste verhindern" – Maas berät mit Lawrow über Syrien
Außenminister Heiko Maas will sich bei seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow dafür einsetzen, dass eine Großoffensive gegen die letzte syrische Rebellenhochburg Idlib ausbleibt.
"Wir alle wissen, was auf dem Spiel steht. Es geht darum, das Schlimmste zu verhindern, nämlich eine neue humanitäre Katastrophe."
Heiko MaasDeutsche Presse-Agentur
Weiter sagte er: "Russland spielt da eine Schlüsselrolle und wir haben da Erwartungen. Das werden wir ganz offen miteinander besprechen." In dem Gebiet um Idlib an der türkischen Grenze sind etwa drei Millionen Einwohner eingeschlossen. Bei einer Großoffensive der Regierungstruppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad wird eine humanitäre Katastrophe mit hunderttausenden Flüchtlingen befürchtet. Russland gilt als Schutzmacht Assads.
Heiko MaasBild: imago stock&people
Den russischen Forderungen nach schneller Wiederaufbauhilfe für das kriegszerstörte Syrien will Deutschland zunächst nicht nachgeben. Maas bekräftigte, dass es solche Unterstützungsleistungen nur unter bestimmten Bedingungen geben werde. "Wenn es eine politische Lösung in Syrien gibt, die am Ende zu freien Wahlen führt, sind wir bereit, Verantwortung beim Wiederaufbau zu übernehmen", sagte der SPD-Politiker.
"Das werden weder die Russen noch die Iraner oder die Türkei alleine stemmen können. Da kommt uns eine wichtige Rolle zu."
Heiko MaasDeutsche Presse-Agentur
Maas fügte hinzu, dass sich die Bundesregierung eine dauerhafte politische Lösung mit Assad nicht vorstellen könne. Er nannte eine Absetzung des Präsidenten aber auch nicht als Voraussetzung für Wiederaufbauhilfe. "Mit dem Prozess der Vereinten Nationen, an dessen Ende Wahlen stehen sollen, wird die letzte Entscheidung in die Hände aller Syrer gelegt. Dazu gehören auch diejenigen, die aus ihrer Heimat geflohen sind und wieder zurück wollen."
Sergej LawrowBild: AP
Lawrow hatte am Donnerstag vor seiner Abreise nach Berlin die deutsche Zurückhaltung bei einem Wiederaufbau Syriens kritisiert. "Hilfe für die Syrer könnte ein wichtiges Gebiet internationaler Kooperation sein. Leider haben wir mit Deutschland noch nicht zu dieser Kooperation gefunden", sagte er in einem dpa-Interview.
Maas begrüßte zwar grundsätzlich die Bestrebungen Russlands, Flüchtlinge nach Syrien zurückzuführen. "Das wird aber nicht funktionieren, wenn die Menschen diese Möglichkeit gar nicht wahrnehmen wollen, weil sie in Syrien Verfolgung, Verhaftung und Enteignung ausgesetzt sind", betonte er. "Insofern ist die Rückführungsinitiative Russlands zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfolgversprechend."
Baschar al-AssadBild: SANA
Offizieller Anlass des Besuchs Lawrows in Berlin ist der Abschluss des Jahres der deutsch-russischen Städtepartnerschaften. Die beiden Politiker wollen zudem ein gemeinsames Themenjahr zur Hochschul- und Wissenschaftskooperation auf den Weg bringen.
(dpa)
UN-Chef Guterres warnt vor "Blutbad" in Idlib
12.09.2018, 07:21 Uhr: Vor dem erwarteten Angriff der syrischen Armee gegen die Rebellenhochburg Idlib hat UN-Generalsekretär António Guterres vor einem "Blutbad" gewarnt. Es sei "absolut notwendig", dort einen militärischen Großeinsatz zu vermeiden, sagte Guterres am Dienstag in New York.
"Idlib ist die letzte sogenannte Deeskalationszone in Syrien. Sie darf nicht in ein Blutbad verwandelt werden."
UN-Generalsekretär António Guterres
An die Adresse Russlands, des Irans und der Türkei sagte er: "Der Kampf gegen Terrorismus entbindet die Kriegsparteien nicht von ihren grundlegenden Verpflichtungen nach internationalem Recht." Idlib ist der letzte große Rückzugsort für Rebellen in Syrien. Die Regierung in Damaskus droht, die Provinz einzunehmen, nachdem zuletzt diplomatische Versuche für eine Entspannung gescheitert waren.
Am Wochenende hatte die Luftwaffe von Präsident Baschar al-Assad zusammen mit Kampfjets der verbündeten Russen heftige Angriffe auf Idlib geflogen. In der Region dominiert die mit Al-Kaida verbundene Miliz Haiat Tahrir al-Scham, die frühere Al-Nusra-Front.
(pbl/dpa)
30.000 Menschen vor Kämpfen in Nordwestsyrien auf der Flucht
11.09.2018, 11:49 Uhr: Wegen der heftigen Kämpfe im Nordwesten Syriens sind in den vergangenen Tagen 30.000 Menschen neu vertrieben worden. Viele seien ums Leben gekommen, berichtete am Dienstag der Syrien-Koordinator des UN-Nothilfebüros (Ocha), Panos Moumtzis. Opferzahlen lagen ihm nicht vor.
Er verurteilte die Eskalation der Gewalt. In weniger als einer Woche seien vier Krankenhäuser in der Provinz Idlib und der Region Hama weiter südlich angegriffen worden.
"Wir humanitären Helfer befürchten, dass das Schlimmste erst noch kommen könnte. Ich verurteile diese entsetzlichen Attacken in Gebieten, die von Zivilisten bewohnt sind."
Panos Moumtzis
Insgesamt seien 2,9 Millionen Menschen in Idlib in Gefahr, darunter 1,4 Millionen Vertriebene. Im ganzen Land seien 6,2 Millionen Menschen von Kämpfen vertrieben worden.
Diplomatische Bemühungen der Türkei und der Syrien-Verbündeten Russland und Iran um eine Waffenruhe in Syrien waren vergangene Woche gescheitert. In Genf konsultiert der UN-Syrienbeauftragte Staffan de Mistura seit Montag Vertreter derselben Regierungen – Türkei, Russland und Iran – über den geplanten Verfassungsprozess. Die Gespräche finden hinter verschlossenen Türen statt.
(sg/dpa)
05.09. 15:02 Uhr: Die syrische Armee hat Beobachtern zufolge die letzte Rebellen-Hochburg Idlib im Nordwesten des Landes angegriffen. Granaten seien in der Nacht und am Mittwochmorgen in der Umgebung von Dschisr al-Schughur im Westen der Provinz eingeschlagen, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Dieser Landstrich war nach Angaben der Organisation, von Rettungskräften und Rebellen bereits Ziel der Angriffe der russischen und syrischen Luftwaffe am Dienstag.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte:
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Rebellen sprengten demnach eine weitere Brücke, um einen Vormarsch der Regierungstruppen zu erschweren. Nach Angaben aus regierungsnahen Kreisen in der syrischen Hauptstadt Damaskus wird derzeit eine Offensive auf Idlib vorbereitet. In den vergangenen Jahren wurden Hunderttausende Rebellen und Extremisten nach ihrer militärischen Niederlage aus anderen Rebellengebieten Syriens in die Provinz Idlib gebracht.
Dieses Foto stammt von der al-Qaida-nahen Ibaa News Agency und zeigt demnach Rauch über Idlib nach einem Luftangriff.Bild: Ibaa News Agency
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der am Freitag mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin und Irans Präsident Hassan Ruhani in Teheran beraten will, warnte vor einem Angriff auf die Provinz Idlib. Dies würde zu einem Massaker führen, sagte Erdogan der türkischen Zeitung "Hürriyet" zufolge. Russland und Iran unterstützen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Kampf gegen die Rebellen. Die Türkei ist besorgt, weil die Stadt Idlib nur wenige Kilometer von der türkisch-syrischen Grenze entfernt liegt.
(pbl/reuters)
Idlib droht eine Militäroffensive – die weckt schlimmste Befürchtungen
04.09. 11:56 Uhr: Die Krankenhäuser sind beschädigt, die Anwohner auf Hilfsgüter angewiesen und die Fluchtrouten in die Türkei blockiert: Sollte die syrische Regierung eine Offensive auf die Rebellenbastion Idlib starten, droht eine humanitäre Katastrophe. Hilfsorganisation fürchten eine Wiederholung der Szenarios in Homs, Aleppo und Ost-Ghuta, wo Machthaber Baschar al-Assad systematisch die zivile Infrastruktur zerstören ließ, bevor er die Rebellenhochburgen einnahm.
Idlib wird seit Monaten von Luftangriffen heimgesucht.Bild: Syrian Civil Defense White Helmets
Nach Angaben des UN-Syrien-Gesandten Staffan de Mistura leben 2,9 Millionen Menschen in Idlib, davon 1,4 Millionen Vertriebene aus anderen Landesteilen. Unter ihnen sind zehntausende, überwiegend islamistische Rebellen, die nach der Einnahme von einstigen Rebellenhochburgen nach Idlib gebracht wurden. Da die Region im Nordwesten Syriens an der Grenze zur Türkei das letzte Gebiet unter Kontrolle der Rebellen ist, gibt es in Syrien für sie keine Ausweichmöglichkeit mehr.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist in den Gebieten, die demnächst angegriffen werden könnten, nur noch die Hälfte der medizinischen Einrichtungen funktionsfähig. "Die verbleibenden Einrichtungen sind weder ausreichend ausgestattet noch vorbereitet auf eine massive Zunahme der Patienten", sagte ein Sprecher des Roten Kreuzes.
In der Region sind zwei Millionen Menschen auf Hilfslieferungen angewiesen, wovon die meisten über türkische Grenzübergänge gebracht werden. Im Fall einer Offensive könnten die Hilfslieferungen unterbrochen werden, so die Befürchtungen.
Große Sorge bereitet den Helfern die Flüchtlingsfrage. Im Fall einer Militäroffensive Assads werden nach UN-Schätzungen 800.000 Zivilisten aus Idlib zu entkommen versuchen. Die Türkei hat ihre Grenze schon 2015 für Flüchtlinge dichtgemacht und will unbedingt verhindern, dass weitere ins Land kommen.
Die Türkei ist seit Wochen in Verhandlungen mit Russland und dem Iran, um eine Offensive noch zu verhindern. Für Freitag ist in Teheran ein Gipfel der Präsidenten der Türkei, des Iran und Russland angesetzt.
(ds/afp)
Türkei plant Entscheidungsschlacht an der Seite der Rebellen
01.09. 12:35: Vor dem erwarteten Angriff der syrischen Armee auf die Rebellenhochburg Idlib hat die Türkei ihre Truppen dort weiter verstärkt. Ein Konvoi mit rund 20 Fahrzeugen habe den türkischen Grenzort Kilis erreicht und solle in Syrien stationiert werden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Türkei als Verbündeter der Rebellen hat in der Region Idlib zwölf militärische Beobachtungsposten. Berichten syrischer Oppositionsmedien zufolge hatte Ankara in den vergangenen Tagen mit der HTS-Miliz über deren Auflösung verhandelt, um so einen Angriff der syrischen Regierung abzuwenden.
Die Türkei befürchtet bei einer Offensive einen neuen Flüchtlingsandrang auf ihre Grenzen. Am Freitag stufte die Regierung in Ankara die HTS-Miliz als Terrororganisation ein, wie aus einer Mitteilung im türkischen Staatsanzeiger hervorgeht.
Wegen der drei Millionen Zivilisten in der Region warnen Hilfsorganisationen vor einer neuen humanitären Katastrophe.
(gw/dpa)
UN-Bericht: Noch immer bis zu 30.000 "IS"-Kämpfer in Syrien
14.08. 07:28 Uhr: Trotz militärischer Erfolge gegen den sognenannten Islamischen Staat (IS) zählt die Terrormiliz in Syrien und im Irak einem neuen UN-Bericht zufolge dort noch immer 20.000 bis 30.000 Kämpfer.
Diese seien etwa gleichmäßig auf beide Nachbarländer verteilt, heißt es in einem Bericht einer Expertengruppe am Montag. Diese befasst sich mit der Einhaltung von Sanktionen und erstattet dem UN-Sicherheitsrat regelmäßig Bericht über den "IS" und Al-Qaida.
Ein Mann in den Trümmern der syrischen Stadt Idib. Bild: imago/ZUMA Press
In Libyen hielten sich noch 3000 bis 4000 IS-Kämpfer auf.
Wichtige "IS"-Mitglieder würden weiterhin nach Afghanistan verlegt. Dort zählte die Gruppe 3500 bis 4500 Kämpfer und wachse.
Auch in Südostasien und Westafrika habe der "IS" viele Unterstützer.
Im Jemen zählt der "IS" einige hundert Kämpfer, Al-Kaida kommt dort dagegen schätzungsweise auf 6000 bis 7000 Kämpfer.
Im April hatten die USA erklärt, der Einsatz in Syrien neige sich einem schnellen Ende zu und der "IS" sei fast "komplett zerstört".
Dem aktuellen UN-Bericht zufolge verließen weniger ausländische Kämpfer den Irak und Syrien als erwartet. Der Fluss dieser Kämpfer in beide Länder sei "im Wesentlichen gestoppt" worden.
(hd/dpa)
06.08. 08:00 Uhr: Im Süden Syriens haben die Regierungstruppen am Sonntagabend Luftangriffe auf von der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat "(IS) kontrollierte Wüstengebiete in der Provinz Suweida geflogen. Die Luftangriffe und Gefechte mit "IS"-Kämpfern dauerten noch an, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien sind mehr als 350.000 Menschen gestorben.Bild: Hassan Ammar/AP (archivfoto)
Die Regierungstruppen rücken demnach in den Norden und Nordosten von Suweida vor. Die Kämpfe sind nach Einschätzung der Beobachtungsstelle der Beginn einer Offensive, um den "IS" aus einem Rückzugsgebiet in der Badija-Wüste zu vertreiben. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
(pbl/afp)
30.07.2018, 11:54 Uhr: Bei den Angriffen auf Dörfer in der südsyrischen Provinz Suweida hat die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) vergangene Woche laut Aktivisten 36 Frauen und Kinder verschleppt. Mindestens 20 Frauen und 16 Kinder der religiösen Minderheit der Drusen seien entführt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mit.
Bild: OMAR SANADIKI/reuters (Archivfoto)
Auch die örtliche Nachrichtenseite Soueida24 berichtete von der Entführung von 36 Zivilisten. Laut der Beobachtungsstelle gelang vier Frauen die Flucht, während eine erschossen worden und eine weitere vermutlich auf dem Marsch an Erschöpfung gestorben sei.
(pb/afp)
26.07.2018, 10:45: Nach dem IS-Angriff auf die Stadt Al-Suwaida im Süden Syriens ist die Zahl der Toten nach Angaben von Aktivisten auf fast 300 gestiegen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete am Donnerstag, unter den Opfern seien 135 Zivilisten und 111 regierungstreue Kämpfer. Demnach kamen zudem 45 IS-Anhänger ums Leben. Sieben Extremisten hätten sich selbst in die Luft gesprengt.
Syrische Soldaten bei einer Militäroffensive in der Region um Suweida.Bild: picture alliance / Photoshot
Der Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am Mittwoch war einer der blutigsten seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor mehr als sieben Jahren. Extremisten und Regierungsanhänger lieferten sich über Stunden heftige Gefechte. Zeitweise konnte der IS in mehrere Dörfer im Umland von Al-Suwaida vorrücken.
(fh/dpa)
Mehr als 100 Tote bei IS-Überraschungsangriff in Syrien
25.07.2018, 15:40: Bei einem der blutigsten IS-Überraschungsangriffe
seit Monaten sind im Süden Syriens mehr als 100 Menschen ums Leben
gekommen.
Mindestens vier Selbstmordattentäter der Terrormiliz
Islamischer Staat (IS) sprengten sich dabei in der von der Regierung
kontrollierten Stadt Al-Suwaida in die Luft, wie die Syrische
Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch meldete.
Mehr als
200 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden.
Die Extremisten rückten demnach in mehrere Orte nahe der Stadt vor.
Anhänger der Regierung und IS-Kämpfer hätten sich über Stunden
heftige Gefechte geliefert. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana
meldete, die Armee habe den Angriff zurückgeschlagen. Sie sprach von
zahlreichen Toten und Verletzten, nannte aber keine Zahlen. Der
Gouverneur Al-Suwaidas, Amir al-Ischi, sagte dem regierungstreuen
Sender Al-Ichbaria, die Stadt sei "sicher und ruhig".
Unter den Todesopfern sind nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter
mindestens 26 Zivilisten und 47 regierungstreue Kämpfer. Auch 30
IS-Kämpfer seien getötet worden, darunter die Selbstmordattentäter.
(mbi/dpa)
Israel schießt syrischen Kampfjet in seinem Luftraum ab
Bild: AP
24.07.2018, 13.40 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein syrisches Kampfflugzeug abgeschossen, das in den israelischen Luftraum eingedrungen war. Wie die Armee am Dienstag mitteilte, wurden zwei Patriot-Abwehrraketen auf den syrischen Kampfjet vom Typ Suchoi abgefeuert. Die Maschine sei zwei Kilometer weit in den israelischen Luftraum eingedrungen.
(hd/afp)
26 Zivilisten bei Luftangriffen getötet
21.07.2018, 9:20 Uhr: Bei Luftangriffen auf die letzten vom sogenannten "Islamischen Staat" (IS) kontrollierten Gebiete in Syrien sind Aktivisten zufolge 26 Zivilisten getötet worden, darunter elf Kinder. Sie seien bei Angriffen syrischer Regierungstruppen und der russischen Armee am Freitag in der südlichen Provinz Daraa gestorben, sagte der Chef der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman.
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte:
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Sie steht den bewaffneten Regierungsgegnern nahe. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Den ganzen Freitag über hätten die Verbündeten hunderte Luftangriffe auf mehrere vom IS-Ableger Dschaisch Chaled bin Walid kontrollierte Städte ausgeführt, sagte Rahman. Dabei seien auch Fassbomben zum Einsatz gekommen. Bei den Attacken seien die Infrastruktur in der Gegend schwer beschädigt und "ganze Nachbarschaften zerstört" worden.
Bild: Nabaa Media
Vor rund einem Monat hatten syrische Regierungstruppen mit Unterstützung des russischen Militärs eine großangelegte Offensive auf Daraa gestartet. Mittlerweile ist fast die ganze Provinz an der Grenze zu Jordanien wieder unter der Kontrolle der Armee des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Der Aufstand gegen Assad hatte 2011 in Daraa seinen Anfang genommen.
(czn/dpa)
Offenbar heftige Angriffe der syrischen Armee auf Nawa
18.07.2018, 6.38 Uhr: Im Süden Syriens haben Einwohner der Stadt Nawa am Dienstag von massiven Angriffen der Armee berichtet. Die Rede war von intensiven Luftschlägen sowie Raketenbeschuss am Abend.
Ein Einwohner sagte, in den Straßen lägen zahlreiche Leichen. In Nawa leben noch mindestens 100.000 Menschen. Das dortige Stadtzentrum ist das größte in der Provinz Deraa, das sich noch in der Hand von Rebellen befindet. Mit Unterstützung Russlands haben Regierungstruppen vergangenen Monat eine Offensive gegen die Aufständischen in Deraa gestartet.
Schon Ende Juni war die Provinz von schweren Luftschlägen getroffen worden.Bild: Syrian Civil Defense White Helmets/via ap (archivfoto)
Die Provinz grenzt an die Provinz Kuneitra nahe der von Israel kontrollierten Golanhöhen.Die Angriffe auf Nawa erfolgten nur Stunden, nachdem Tausende von Vertriebenen, die an der Grenze zu Israel Zuflucht suchten, in die Stadt zurückgekehrt waren.
(pb/rtr)
In Nordsyrien sind 9 Kämpfer bei einem mutmaßlich israelischen Angriff gestorben
16.07.2018, 9.41 Uhr: Bei einem mutmaßlich von Israel verübten Angriff auf Militärstellungen der syrischen Regierung in der nördlichen Provinz Aleppo sind nach Angaben von Aktivisten in der Nacht zum Montag mindestens neun Kämpfer getötet worden.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, unter den Toten seien mindestens sechs Syrer.
Die Nationalität der drei anderen getöteten Kämpfer sei bislang nicht ermittelt.
Auch Iraner hätten sich auf dem Stützpunkt beim Militärflughafen Neirab befunden, dem Ziel der Angriffe.
Auch am Sonntag war es zu einem Angriff, der mutmaßlich von Israel ausgeführt wurde, in den Golanhöhen im Südwesten Syriens gekommen. Bild: Alaa al Faqir/reuters
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle beruft sich auf ein Netz von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben sind kaum unabhängig zu überprüfen.
Nach Berichten syrischer Staatsmedien beschoss die israelische Armee am Sonntagabend eine Stellung nördlich des Militärflughafens mit Raketen, richtete dabei aber lediglich Sachschaden an. Israel greift nach eigenen Angaben nur in den Syrien-Konflikt ein, wenn es seine eigene Sicherheit bedroht sieht.
(pb/afp)
Syrische Armee soll Offensive auf weitere Provinz im Südwesten starten
15.07.2018, 10.42 Uhr: Das syrische Militär hat laut Aktivisten am frühen Sonntagmorgen eine Offensive gegen Stellungen der Rebellen in der südwestlichen Provinz Kuneitra begonnen. Etwa 800 Raketen und Granaten seien abgefeuert worden, am Boden gebe es heftige Kämpfe, sagte der Chef der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP.
Die Ortschaft Maschara wurde demnach bereits eingenommen. Bei dem stundenlangen Raketenbeschuss seien auch Orte in der angrenzenden Provinz Daraa getroffen worden, sagte Rahman. Luftangriffe habe es nicht gegeben und auch russische Truppen beteiligten sich laut Rahman nicht an der Offensive.
Syrische Regierungstruppen hatten mit Unterstützung Russlands am 19. Juni eine groß angelegte Offensive in der südlichen Provinz Daraa gestartet. Nach Angaben der Beobachtungsstelle kontrolliert das syrische Militär mittlerweile mehr als 80 Prozent von Daraa.
Die Provinz Sueida östlich von Daraa ist demnach vollständig unter Kontrolle der Regierung in Damaskus. Mehr als zwei Drittel der Provinz Kuneitra weiter westlich, entlang der Grenze mit dem von Israel besetzten Golan, seien dagegen weiterhin in der Hand der Rebellen.
(sg/afp)
Mindestens 28 Zivilisten bei Luftangriffen im Osten Syriens getötet
13.07.2018, 11.42 Uhr: Bei einem Luftangriff auf ein Gebiet, das unter der Kontrolle des "Islamischen Staates" (IS) steht, sind im Osten Syriens mindestens 28 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte am Freitag, es sei unklar, ob die US-geführte internationale Koalition oder die irakische Luftwaffe für die Bombardierung nahe des Grenzortes Albu Kamal verantwortlich war.
Ein von Oppositionellen geschossenes Foto zeigt Häuser in Syrien nach der Bombardierung durch RegierungskräfteBild: Nabaa Media/ap
Die Beobachtungsstelle sitzt in England, stützt sich aber auf ein Netzwerk von Informanten. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete von 30 Toten und Dutzenden Verletzten. Sie machte die Anti-IS-Koalition für die Bombardierung in der Nacht auf Freitag verantwortlich.
Es seien zahlreiche Wohnhäuser angegriffen und zerstört worden. Die Terrormiliz hat somit den größten Teil ihres früheren Herrschaftsgebiets in der Region verloren. Sie ist aber vor allem im Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Irak noch immer aktiv.
Die internationale Anti-IS-Koalition unterstützt lokale Kräfte im Kampf gegen die Extremisten. Auch die irakische Luftwaffe fliegt im Grenzgebiet immer wieder Luftangriffe gegen die Dschihadisten. Die Beobachtergruppe Airwars hatte in den vergangenen Wochen wieder mehr Angriffe der internationalen Koalition in Syrien gezählt. Ihren Schätzungen zufolge starben dabei im Mai zwischen 66 und 79 Zivilisten. Die Journalisteninitiative wertet unterschiedliche Quellen aus, darunter Bilder und Angaben aus sozialen Medien.
(pbl/dpa)
Wiege des syrischen Aufstands fällt zurück an die Regierung
12.07.2018, 18.59 Uhr: Mehr als sieben Jahre nach dem Beginn des Aufstands gegen die Regierung geben die syrischen Rebellen die symbolisch wichtige Stadt Daraa im Süden des Landes auf.
Rebellensprecher Ibrahim Dschabawi bestätigte am Donnerstag, die Aufständischen hätten eine Einigung mit Russland, dem Verbündeten Syriens, erzielt. Demnach geben die Regierungsgegner in Daraa ihre schweren Waffen ab. Außerdem wird im bislang von Rebellen kontrollierten Teil der Stadt die syrische Fahne gehisst. Regierungstruppen sollten dort jedoch nicht einrücken.
Menschen tragen einen Soldaten der syrischen Armee in Daraa am 8. Juli. Bild: picture alliance / Photoshot
Für die Regierung bedeutet diese Einigung einen symbolisch wichtigen Erfolg, weil Daraa als Wiege des Aufstands gegen Machthaber Baschar al-Assad gilt. Rebellen kontrollierten zuletzt noch einen Teil der Stadt. Dort waren sie von den Regierungstruppen belagert worden.
Der Geheimdienst hatte im Frühjahr 2011 eine Gruppe von Schülern in Daraa festgenommen und gefoltert, die regierungsfeindliche Graffiti an Wände gesprüht hatten. Nach den Festnahmen kam es in der Stadt zu Protesten, gegen die die Regierung mit Gewalt vorging. Mittlerweile sind in dem Bürgerkrieg mehr als 400 000 Menschen ums Leben gekommen.
Russland, die USA und das Nachbarland Jordanien hatten sich vor rund einem Jahr auf eine so genannte Deeskalationszone für Daraa geeinigt. Regierungstruppen begannen im Juni dennoch mit einer Offensive. Den größten Teil der Provinz konnten Assads Anhänger nach Abkommen mit Rebellen übernehmen, die unter russischer Vermittlung ausgehandelt wurden. Mit Daraa verlieren die Rebellen eines der letzten Gebiete unter ihrer Kontrolle.
12.07.2018, 6.38 Uhr: Die syrische Armee hat staatlichen Medien zufolge einen Luftangriff Israels abgewehrt. Ziel der israelischen Flugzeuge seien syrische Militärstellungen in der Provinz Kuneitra gewesen, hieß es in den Medienberichten am frühen Donnerstagmorgen.
Bei dem Zwischenfall nahe der Grenze zu den Golanhöhen gab es demnach Sachschäden. Die israelische Armee gab zunächst keine Stellungnahme ab. Israel ist wegen des gewachsenen iranischen Einflusses in Syrien in Alarmbereitschaft.
Erst am Mittwoch hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den syrischen Partner Russland aufgefordert, auf einen Abzug der iranischen Einheiten aus Syrien hinzuwirken.
(pb/rtr)
Syrische Armee meldet israelischen Raketenbeschuss
09.07.2018, 9.10 Uhr: Die Lage im Grenzgebiet zwischen Syrien und Israel bleibt weiterhin instabil. Die syrische Armee hat nach Berichten staatlicher Medien mehrere israelische Raketen abgeschossen, die auf eine wichtige Militärbasis bei Homs in Zentralsyrien zielten. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete am Sonntag, die Raketen hätten den syrischen Militärflugplatz T4 erreichen sollen, seien aber zuvor abgeschossen worden.
Auch die Streitkräfte der iranischen Revolutionsgarden und ihrer Verbündeten, die seit Beginn des Aufstandes im Jahr 2011 an der Seite des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad kämpfen, sind auf der Basis stationiert. Angesichts der instabilen Lage im syrischen Grenzgebiet hatte die israelische Armee zuletzt weitere Truppen auf die Golanhöhen verlegt. Israel hatte die syrischen Golanhöhen 1967 erobert und später annektiert.
(hd/ dpa)
Tausende geflüchtete Syrer kehren nach Massen-Bombardements in ihre Häuser zurück
07.07.2018, 12.45 Uhr: Nach den Bombardierungen der vergangenen Tage sind Tausende Syrer in ihre Häuser zurückgekehrt. Die Kämpfe seien seit Freitagmittag größtenteils eingestellt worden, nachdem sich die Rebellen in der Provinz Daraa und Syriens Verbündeter Russland auf ein entsprechendes Abkommen geeinigt hatten, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.
Bild: reuters
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Mehr als 320.000 Menschen waren wegen der Bombardierungen und Luftangriffe in den vergangenen Tagen nach UN-Angaben geflohen. Zehntausende waren schutzlos an der nahen jordanischen Grenze gestrandet.
Die syrische Armee hatte am späten Freitagnachmittag wieder die Kontrolle über den syrisch-jordanischen Grenzübergang übernommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete. Der Übergang stand mehr als drei Jahre unter der Kontrolle von Rebellen.
(pb/dpa)
Regierung verkündet Waffenruhe für den Süden Syriens
06.07.2018, 20.39 Uhr: Nach wochenlangen heftigen Kämpfen im Süden Syriens hat die syrische Regierung eine sofortige Waffenruhe mit den Rebellen verkündet.
Beide Seiten hätten sich auf ein entsprechendes Abkommen geeinigt,
meldete die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Freitagabend.
Das Abkommen sehe vor, dass die Aufständischen
"in allen Städten und
Ortschaften ihre schweren und mittleren Waffen übergeben"
afp zitiert aus Bericht
Jene Kämpfer, die nicht damit einverstanden
sind, sollten den Angaben zufolge mit ihren Familien den Süden Syriens
verlassen und in die Rebellenhochburg Idlib im Norden gebracht werden.
In den vergangenen drei Wochen hatte eine große Armeeoffensive die
Rebellen in Südsyrien zunehmend in Bedrängnis gebracht.
Das Abkommen war in Verhandlungen zwischen
der syrischen Regierung, ihrem Verbündeten Russland und den Rebellen
erzielt worden.
Bild: KEYSTONE
Zuvor hatten die Rebellen bereits den
syrisch-jordanischen Grenzübergang Nassib kampflos an
Regierungsvertreter übergeben, wie Rebellen und Staatsmedien am
Nachmittag gemeldet hatten.
Die syrische Armee geht seit dem 19. Juni mit
Unterstützung russischer Kampfflugzeuge in einer großen Offensive gegen
Rebellen im Süden des Landes vor. Nach UN-Angaben wurden seither bis zu
330.000 Menschen in die Flucht getrieben.
(mbi/dpa)
Syriens Streitkräfte feuern offenbar Hunderte Raketen und Bomben auf Rebellenprovinz
05.07.2018, 10.32 Uhr: Syrische und russische Streitkräfte haben nach Angaben von Aktivisten die heftigsten Angriffe auf die Provinz Daraa seit Beginn ihrer Offensive vor zwei Wochen geflogen. "Hunderte" Raketen und Fassbomben seien am frühen Donnerstagmorgen im Süden Syriens niedergegangen, teilte in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit, die sich auf ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort stützt.
Eine Rakete, abgeschossen von der syrischen Armee, fliegt in Richtung der von Rebellen kontrollierten Gebiete in Daraa.Bild: imago stock&people
Nach den vorerst gescheiterten Verhandlungen zwischen den Rebellen und Vertretern Russlands über einen Abzug der oppositionellen Kämpfer aus ihren verbliebenen Gebieten wolle die syrische Führung die Gebiete "in die Hölle" verwandeln, erklärte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle, deren Angaben kaum überprüfbar sind.
Ein AFP-Korrespondent am Rande der Stadt Daraa sprach von den heftigsten nächtlichen Angriffen seit dem 19. Juni. Die syrische Armee geht seitdem mit Unterstützung russischer Kampfflugzeuge in einer großen Offensive gegen Rebellen im Süden des Landes vor.
Nach UN-Angaben wurden seither zwischen 270.000 und 330.000 Menschen in die Flucht getrieben. Am Donnerstag kommt der UN-Sicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zur Lage im Süden Syriens zusammen.
(sg/afp)
Die Situation in der Stadt Daraa:
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Die Situation in der Stadt Daraa
Zerbombte Gebäude in Daraa
quelle: nabaa media
Israel verlegt weitere Panzertruppen an Grenze zu Syrien
01.07.2018, 12.00 Uhr: Mehr Panzer und Artillerie auf den Golanhöhen. Angesichts der instabilen Lage im syrischen Grenzgebiet hat die israelische Armee weitere Truppen auf die Golanhöhen verlegt.
Die für die Syrien-Grenze zuständige Division sei mit Panzer- und Artillerietruppen verstärkt worden, teilte die Armee am Sonntag mit.
Weiter hieß es:
"Die israelische Armee wird ihre Politik der Nichteinmischung in den Syrienkonflikt fortsetzen, aber entschlossen reagieren, sollten die israelische Souveränität verletzt oder israelische Zivilisten bedroht werden."
Israel hatte die syrischen Golanhöhen 1967 erobert und später annektiert. Israels Streitkräfte seien auf mögliche Entwicklungen auf den Golanhöhen vorbereitet, hieß es weiter.
Die syrische Regierung hatte im vergangenen Monat eine Offensive im Süden des Bürgerkriegslandes gestartet.
Etwa 50.000 Menschen sind laut UN in dieser Region auf der Flucht.
Die Region um Daraa gehört zu den letzten Rebellengebieten in dem Bürgerkriegsland. Die Regierungstruppen haben dort jedoch in den vergangenen Tagen Geländegewinne erzielt.
Israels Luftwaffe hat in den vergangenen Monaten mehrfach Ziele in Syrien angegriffen. Die Bombardierungen richten sich Beobachtern zufolge gegen iranische Truppen und andere Kräfte, die wie die schiitische Hisbollah von Teheran unterstützt werden. Der mit Israel verfeindete Iran ist ein Verbündeter der syrischen Regierung. Israel hat immer wieder betont, man werde eine militärische Etablierung des Irans in Syrien nicht dulden.
(hd/dpa)
Russische Jets sollen Syriens Süden bombardiert und 22 Zivilisten getötet haben
28.06.2018, 10.55 Uhr: 55 Angriffe allein in der Nacht zu Donnerstag: Die syrische und russische Luftwaffe sollen Rebellengebiete im Süden Syriens massiv bombardiert haben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, dass mindestens 22 Zivilisten getötet worden seien. Allein in dem Ort Al-Musaifra nahe der Stadt Daraa seien demnach 17 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien fünf Kinder. Die Beobachtungsstelle machte russische Jets für die Angriffe verantwortlich.
Ein Kommandeur der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA) meldete rund 150 syrische und russische Angriffe. Ob es Opfer gibt und wie heftig die Orte zerstört worden waren, war zunächste unklar.
Dieses Bild stammt vom 26. Juni und zeigt zerbombte Gebäude in Daraa.Bild: Nabaa Media
Die Region um die Stadt Daraa gehört zu den letzten Rebellengebieten in dem Bürgerkriegsland. Russland, das mit Syriens Regierung verbündet ist, hatte sich mit den USA und Jordanien vor einem Jahr auf eine sogenannte Deeskalationszone für die Region geeinigt. Die Armee und verbündete Milizen griffen in der vergangenen Woche dennoch an.
Rund 50.000 Menschen flüchteten nach UN-Angaben aus dem Gebiet.
Das Vorgehen der Regierung erinnert an Ost-Aleppo in Nordsyrien und Ost-Ghuta bei Damaskus. Armee und Milizen hatten beide Gebiete nach wochenlangen Luftangriffen und Kämpfen eingenommen. Hunderte Zivilisten starben, Zehntausende wurden vertrieben. Der UN-Syriengesandte Staffan de Mistura warnte am Mittwoch im Sicherheitsrat, ein solches Szenario könne sich in Daraa wiederholen.
Offenbar israelische Raketen bei Flughafen Damaskus eingeschlagen
26. Juni 2018, 6.36 Uhr: Zwei israelische Raketen sind laut einem Bericht des syrischen Staatsfernsehens am Montagabend in der Nähe des Flughafens der Hauptstadt Damaskus eingeschlagen. Nähere Informationen waren zunächst nicht bekannt.
Der Chef der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, sagte der AFP, "die israelischen Raketen" hätten ein Waffenlager der libanesischen Hisbollah-Miliz in der Nähe des Flughafens getroffen. Zu größeren Explosionen sei es nicht gekommen. Der syrischen Luftabwehr sei es nicht gelungen, die Geschosse abzufangen.
Freiwillige bauen eine Schule in der Nähe von Damaskus wieder auf. Bild: Xinhua/dpa (archivfoto)
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Die israelische Armee hatte in Syrien zuletzt mehrfach iranische Ziele oder Ziele von mit dem Iran verbündeten Gruppen wie der Hisbollah attackiert. Israel warnt vor einer zunehmenden iranischen Militärpräsenz im Nachbarland Syrien und sieht diese als Bedrohung für die eigene Sicherheit an.
(pb/afp/rtr)
Aktivisten: Russlands Luftwaffe hat erstmals seit einem Jahr die Provinz Daraa bombardiert
24. Juni 2018, 17.14 Uhr: Russlands Luftwaffe hat nach Angaben von Aktivisten erstmals seit rund einem Jahr die Provinz Daraa im Süden des Bürgerkriegslands Syrien bombardiert. Russische Flugzeuge hätten seit Samstagabend fast 70 Angriffe gegen von Rebellen kontrollierte Orte geflogen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Fünf Zivilisten seien getötet worden. Auch eine Klinik sei wegen der großen Schäden nun außer Betrieb. Syriens Luftwaffe habe zudem fast 20 Fassbomben abgeworfen, erklärten die Menschenrechtsbeobachter weiter. Dabei handelt es sich um eine international geächtete Waffe. Die Bombardierung unterstützt den Angriff der Regierung auf Rebellen, darunter auch islamistische Gruppen. Es gebe heftige Kämpfe.
Russland als wichtiger Verbündeter der syrischen Regierung, die USA und Jordanien hatten sich im Juli vergangenen Jahres auf eine sogenannte Deeskalationszone in Daraa geeinigt. Die Region gehört zu den letzten Gebieten in Syrien, die noch von Aufständischen kontrolliert werden. Allerdings ist die Lage dort seit Wochen angespannt. Die Regierung hat Truppen zusammengezogen und mit dem Beschuss begonnen.
Präsident Baschar al-Assad hatte angekündigt, seine Einheiten würden das ganze Land zurückerobern, sollte es keine Verhandlungslösung geben. Trotz diplomatischer Bemühungen Russlands, der USA und Jordaniens zeichnet sich eine solche für den Süden bisher nicht ab.
Der mit Syrien verfeindete Nachbar Israel befürchtet, iranische Truppen könnten bis an seine Grenze vorrücken, sollte die Regierung den Süden erobern. Der schiitische Iran unterstützt Assad. Israel hält dort seit 1967 einen Großteil der syrische Golanhöhen besetzt.
Die israelische Armee feuerte am Sonntag nach eigenen Angaben eine Abwehrrakete des Typs Patriot auf eine Drohne ab. Das unbemannte Fluggerät habe sich von Syrien aus der Grenze genähert, teilte ein Armeesprecher in Tel Aviv mit. Als Ergebnis des israelischen Angriffs habe sich die Drohne wieder von der Grenze entfernt.
Im Februar hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine aus Syrien kommende iranische Drohne in israelischem Luftraum abgeschossen. Die Armee hat außerdem in den vergangenen Monaten mehrfach Ziele im benachbarten Syrien bombardiert. Die meisten Angriffe galten nach Einschätzung von Beobachtern iranischen Kämpfern und der libanesischen Hisbollah. Israel will verhindern, dass sich von Teheran unterstützte Truppen in Syrien weiter aufrüsten.
(ts/dpa)
Luftangriff im Osten: Nach Angaben von Aktivisten starben fast 40 regierungstreue Kämpfer
18. Juni 2018, 8.55 Uhr: Bei einem Luftangriff im Osten Syriens sind nach Angaben von Aktivisten fast 40 regierungstreue Kämpfer ums Leben gekommen. Bei den Opfern nahe des Ortes Albu Kamal handele es sich um Anhänger bewaffneter ausländischer Milizen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag.
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Es sei unklar, wer für die Bombardierung verantwortlich sei. Beschossen wurden demnach unter anderem Kämpfer der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah.
Die staatliche syrische Agentur Sana beschuldigte die von den USA angeführte internationale Anti-IS-Koalition. Ihr zufolge gab es eine nicht näher genannte Anzahl von Toten und Verletzten.
Die US-geführte Koalition unterstützt im Osten Syriens eine Offensive lokaler Kräfte gegen den sogenannten "Islamischen Staat" (IS). Sie hat aber auch schon mehrfach regierungstreue Kräfte angegriffen. Diese bekämpfen in der Region ebenfalls IS-Extremisten. Anhänger der Miliz hatten Anfang Juni kurzzeitig Teile Albu Kamals zurückerobert. Der Ort ist strategisch wichtig, weil er an der Grenze zum Irak liegt.
(hd/dpa)
OPWC: Sehr wahrscheinlich kam das Sarin als chemische Waffe zum Einsatz
13. Juni 2018, 17.40 Uhr: Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPWC) in Den Haag hat mitgeteilt, dass im Mai vergangenen Jahres in Syrien sehr wahrscheinlich das Giftgas Sarin als chemische Waffe eingesetzt wurde. Zudem soll ein Krankenhaus mit Chlorgas angegriffen worden sein.
Die Organisation stützt ihre Erkenntnisse auf Zeugenaussagen, epidemiologische Analysen und Umweltproben. Der Bericht liegt nun der UN vor.
Die OPWC hatte den Einsatz der Giftgase bereits vermutet, nun hat sich der Verdacht bestätigt. Wer für die Angriffe verantwortlich ist, hat die Organisation nicht untersucht.
(sg)
Elf Menschen sterben bei Luftangriffen – unter anderem auf ein Kinderkrankenhaus
10. Juni 2018, 17.45 Uhr: Bei Luftangriffen in Syrien, die Menschenrechtlern zufolge auch ein Kinderkrankenhaus trafen, sind mindestens elf Menschen getötet worden. Weitere 29 Menschen wurden bei den Bombardements in der nordwestlichen Provinz Idlib am Sonntag verletzt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Unter den Zielen war nach Angaben der Menschenrechtler auch ein Krankenhaus in dem Ort Taftanas.
Dieses Bild soll laut den oppositionellen "Weißhelmen" die Evakuierung von Verletzten nach einem Luftangriff auf ein Kinderkrankenhaus zeigen.Bild: white helmets via twitter
Eine Quelle beim Zivilschutz berichtete der Deutschen Presse-Agentur, dass alleine beim Angriff auf die Klinik sechs Menschen getötet wurden - unter ihnen drei Kinder. Die Helfer arbeiteten daran, die Trümmerteile beiseite zu räumen.
Die Provinz Idlib wird zu großen Teilen von dem Rebellenbündnis Tahrir al-Scham kontrolliert, dem Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida in Syrien. In der Vergangenheit flogen vor allem die syrische Regierung und ihre Verbündeten Angriffe auf Stellungen in der Provinz.
Bei Luftangriff in Syrien sollen 38 Menschen getötet worden sein
08. Juni 2018, 9.48 Uhr: Die Zahl der Toten bei einem Luftangriff auf ein Rebellengebiet im Nordwesten Syriens ist Aktivisten zufolge auf 38 gestiegen.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Freitag zudem von rund 60 Verletzten. Ihr zufolge waren vermutlich russische Flugzeuge für die Bombardierung des Ortes Sardana in der Provinz Idlib am Vorabend verantwortlich. Rettungskräfte der Organisation Weißhelme erklärten, die Angriffe hätten auf einen Markt in der Nähe einer Moschee abgezielt.
Die Provinz Idlib ist eines der letzten Gebiete Syriens, das noch von Rebellen kontrolliert wird. Vor allem islamistische Gruppen sind in der Region besonders stark. Russland ist neben dem Iran der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
(hd/dpa)
Netanjahu droht Syrien mit Angriffen
07. Juni 2018, 15.00 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad mit Angriffen gedroht, sollte er weiter die Präsenz iranischer Truppen in Syrien dulden.
"Er ist nicht länger sicher, sein Regime ist nicht länger sicher. Wenn er auf uns schießt, werden wir seine Streitkräfte zerstören"
Netanjahu
Bisher hat sich Israel militärisch weitgehend aus dem Syrien-Konflikt herausgehalten
Israel will um jeden Preis verhindern, dass sich das iranische Militär dauerhaft in Syrien festsetzt. In den vergangenen Jahren flog die israelische Luftwaffe dort dutzende Angriffe auf Stellungen der iranischen Revolutionsgarden und Waffenkonvois für die libanesische Hisbollah-Miliz, die mit dem Iran verbündet ist. Zumeist hat sich Israel nicht zu den Angriffen bekannt, doch hat sich der Konflikt im Mai deutlich zugespitzt.
Es wird eine unkontrollierte Eskalation befürchtet
Netanjahu sagte nun, Syrien müsse begreifen, dass "Israel nicht tolerieren wird, dass sich das iranische Militär in Syrien gegen Israel festsetzt". "Die Konsequenzen gelten nicht allein den iranischen Streitkräften dort, sondern auch dem Assad-Regime", sagte der israelische Regierungschef in London, der derzeit in Europa für ein härteres Vorgehen gegen Teheran wirbt, nachdem die USA das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt haben.
(hd/afp)
Kurdenmiliz YPG zieht sich aus Manbidsch in Nordsyrien zurück
05. Juni, 14.00 Uhr: Angesichts von Drohungen der Türkei mit einer Offensive hat die syrische Kurdenmiliz YPG den Abzug ihrer Truppen aus der nordsyrischen Stadt Manbidsch angekündigt. Die YPG teilte am Dienstag mit, sie würden die letzte Gruppe ihrer "Militärberater" aus der Stadt abziehen. Die Türkei fordert seit langem den Abzug der YPG aus Manbidsch und drohte andernfalls mit einem Angriff.
Die YPG hatte die Stadt westlich des Euphrat im August 2016 mit Unterstützung der US-Streitkräfte von der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) eingenommen. Die Türkei betrachtet jedoch die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung und will sie von ihrer Grenze vertreiben. Nach der Eroberung der nordsyrischen Region Afrin von der YPG im April drohte Ankara mit einer weiteren Offensive auf Manbidsch.
US-Soldaten in ManbidschBild: AP
In der Stadt sind zur Unterstützung der YPG US-Spezialkräfte stationiert. Ein türkischer Angriff auf die Stadt drohte daher, zu einer Konfrontation mit dem Nato-Partner USA zu führen. Seit einigen Monaten liefen Verhandlungen zwischen den Verbündeten, um den Konflikt zu entschärfen. Am Montag reiste der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu daher zu Gesprächen mit seinem US-Kollegen Mike Pompeo nach Washington.
Nach seiner Rückkehr am Dienstag verkündete Cavusoglu, es sei ein Fahrplan vereinbart worden, wonach die YPG-Einheiten vor ihrem Abzug aus Manbidsch die Waffen abgeben würden, die sie von den USA für den Kampf gegen die IS-Miliz erhalten hätten. Sobald der Plan für Manbidsch umgesetzt sei, werde ein ähnlicher Plan für andere Städte unter Kontrolle der YPG umgesetzt, sagte der Außenminister laut der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
(fh/afp)
NGO befürchtet Enteignung von Flüchtlingen im Syrien-Krieg
29. Mai, 13.32 Uhr: Ein neues Gesetz in Syrien macht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch Sorgen.
Bereits Anfang April hatte die syrische Regierung ein Gesetz verabschiedet, dass es ihr erlaubt, Grundstücke in Staatsbesitz zu nehmen, wenn Eigentümer nicht innerhalb von 30 Tagen den Besitz nachweisen können.
Durch das neue Gesetz sei zudem die Rückkehr von Flüchtlingen aus dem Ausland deutlich erschwert, teilte HRW am Dienstag mit. Das neue Gesetz sei eine weitere Maßnahme der syrischen Regierung, um unter dem Titel "Städtische Entwicklung" Eigentum ohne Ersatz und rechtsstaatliche Mittel zu enteignen.
Auch die Bundesregierung hatte sich besorgt über das neue Gesetz gezeigt. Nach UN-Angaben befinden sich rund zwölf Millionen Syrer, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, auf der Flucht und mussten ihre Heimat verlassen.
(pb/dpa)
4 russische Militärs bei Kämpfen ums Leben gekommen
27. Mai, 12.30 Uhr: Bei Kämpfen in der syrischen Provinz Deir as-Saur sind nach Militärangaben mindestens vier russische Soldaten getötet und drei verletzt worden. Bewaffnete hätten eine Stellung der syrischen Armee angegriffen, an der auch russische Militärberater im Einsatz waren, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag mit.
Zwei russische Soldaten seien direkt vor Ort getötet worden, zwei weitere seien später in einem Militärkrankenhaus ihren Verletzungen erlegen. Das Gefecht habe etwa eine Stunde gedauert, mehr als der 40 Angreifer seien getötet worden, hieß es.
Seit September 2015 unterstützt Russland die syrischen Regierungstruppen von Staatschef Baschar al-Assad. (dpa)
5 Weißhelm-Mitarbeiter in Syrien getötet
27. Mai, 12.20 Uhr: Im Norden Syriens sind am Samstag fünf Mitarbeiter der Hilfsorganisation Weißhelme getötet worden. Wie die Organisation im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, griffen bewaffnete Männer im Morgengrauen eines ihrer Zentren im Dorf Hadja im Süden der Provinz Aleppo an. Fünf Helfer seien getötet und zwei weitere verletzt worden.
Der Leiter des Zentrums, Ahmad al-Hamisch, sagte der Nachrichtenagentur AFP, zwei Mitarbeitern sei die Flucht gelungen. Die Täter hätten Material und Strom-Generatoren gestohlen.
Das Gebiet, in dem sich das Einsatzzentrum befindet, wird nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte vom ehemaligen Al-Kaida-Ableger Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und anderen bewaffneten Regierungsgegnern kontrolliert.
Es war zunächst nicht klar, ob es sich um einen Raubüberfall oder eine politisch motivierte Tat handelte. Die Weißhelme bemühen sich um die Rettung von Zivilisten, die im syrischen Gewaltkonflikt verletzt werden. Ihr Einsatzgebiet befindet sich in Regionen, die nicht von den syrischen Regierungstruppen kontrolliert werden.
Israel beschießt syrischen Militärflughafen
25. Mai, 8.10 Uhr: Israelische Flugzeuge haben am Donnerstag im Zentrum Syriens einen Militärflughafen der Regierung angegriffen. Jets hätten mehrere Raketen abgefeuert und Munitionslager regierungstreuer Truppen ins Visier genommen, hieß es am Donnerstagabend aus armeenahen Kreisen. Die Raketen wurden demnach vom benachbarten Libanon aus abgeschossen.
Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, wahrscheinlich sei die israelische Armee für die Bombardierung verantwortlich. Insgesamt habe es am Militärflughafen Al-Dabaa südwestlich der Stadt Homs sechs Explosionen gegeben.
Demnach sind dort die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah sowie Kämpfer anderer regierungstreuer Milizen stationiert. Sie werden vom schiitischen Iran unterstützt, der im Bürgerkrieg ein wichtiger Verbündeter der Regierung ist.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, die Luftabwehr der Armee habe die "Aggression" zurückgeschlagen und verhindert, dass sie ihr Ziel erreiche. Angaben über Schäden oder mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor.
Syrien meldet US-geführte Luftangriffe
24. Mai 7.52 Uhr: Luftangriffe der US-geführten Koalition haben einem staatlichen syrischen Medienbericht zufolge mehrere Stellungen der syrischen Armee getroffen. Militärposten zwischen Albu Kamal und Hmeimeh im Osten des Landes seien in der Nacht zum Donnerstag getroffen worden, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. In dem Bericht war von einer "Aggression durch Kampfflugzeuge der US-Koalition" die Rede.
Syrische Soldaten in Damaskusdpa (archivfoto)
Ein Sprecher des US-Zentralkommandos dementierte die Berichte. Auch in Kreisen des Verteidigungsministeriums bei Washington hieß es, man habe keine Informationen, die die Berichte erhärten könnten.
Aktivisten sprechen von zwölf Toten
Nach Angaben von Aktivisten sind bei dem Angriff zwölf regierungstreue Kämpfer getötet worden. Die mutmaßlichen Opfer waren demnach keine Syrer. Angaben zu der Nationalität machte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte nicht.
Albu Kamal und Hmeimeh liegen in der ostsyrischen Provinz Deir Essor. Dort gehen die von Russland unterstützten syrischen Truppen sowie die US-geführte Militärkoalition in unterschiedlichen Offensiven gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor.
Syriens Armee rückt nach Abzug von Rebellen in weiteres Gebiet ein
16. Mai 14:49 Uhr: Nach dem Abzug von Rebellenmilizen haben Syriens Regierungstruppen im Zentrum des Bürgerkriegslandes ein weiteres Gebiet unter Kontrolle gebracht. Einheiten der Regierung und verbündete Milizen rückten in eine Region zwischen den Städten Homs und Hama ein, wie die syrische Armeeführung am Mittwoch mitteilte. Damit wurde ein unter russischer Vermittlung ausgehandeltes Abkommen der Regierung mit Rebellen umgesetzt.
In den vergangenen Tagen waren aus der Region nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle mehr als 30.000 Kämpfer, deren Familienangehörige und weitere Zivilisten abgezogen. Busse brachten sie in die Provinz Idlib und in die Region nördlich der Großstadt Aleppo. Diese beiden Gebiete werden von Rebellen kontrolliert.
Nach der Umsetzung des Abkommens kontrollierten die Anhänger des Präsidenten Baschar al-Assad wieder nahezu das gesamte Zentrum Syriens. Schon zuvor waren die Rebellenmilizen aus dem lange umkämpften Gebiet Ost-Ghuta nahe der Hauptstadt Damaskus abgezogen.
(hd/ dpa)
Chemiewaffen-Experten bestätigt Einsatz von Giftgas in Syrien
16. Mai 9.49 Uhr: Die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) hat den Einsatz von Giftgas bei einem Angriff in Syrien im Februar bestätigt.
Eine Erkundungsmission sei zu dem Ergebnis gekommen, dass in der Stadt Sarakeb am 4. Februar Chlorgas aus Zylindern freigesetzt worden sei, teilte die Organisation am Mittwoch in Den Haag mit. Das Chlorgas sei "wahrscheinlich als chemische Waffe eingesetzt worden", so die Experten.
(hd/dpa/reuters)
Aktivisten: Elf Iraner bei israelischem Angriff auf Syrien getötet
12. Mai, 11.21 Uhr: Beim israelischen Angriff auf Syrien sind in dieser Woche nach Angaben von Aktivsten auch elf Iraner getötet worden. Insgesamt seien bei der Bombardierung in der Nacht auf Donnerstag 27 regierungstreue Kämpfer ums Leben gekommen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.
Unter den Opfern seien auch sechs syrische Soldaten sowie zehn Kämpfer ausländischer Milizen. Bislang hatten die Menschenrechtler von 23 Toten berichtet.
Bild: reuters
Die israelische Armee hatte bei dem Angriff auf Syrien nach eigenen Angaben Dutzende iranische Militärziele beschossen. Sie reagierte damit auf 20 Raketen, die iranische Eliteeinheiten zuvor auf die von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert hatten.
Der Iran gehört im syrischen Bürgerkrieg zu den engsten Verbündeten der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Unter anderem kämpft die von Teheran unterstützte libanesische Schiitenmiliz Hisbollah an der Seite der Armee.
(dpa)
Merkel warnt vor Eskalation
10. Mai, 13:20 Uhr: Angesichts der zugespitzten Lage im Nahen Osten haben Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Deeskalation aufgerufen. Macron und Merkel hätten in Aachen miteinander gesprochen und sich besorgt gezeigt, verlautete aus Kreisen des Élyséepalastes mit Blick auf die Militärschläge in Syrien. Ein deutscher Regierungssprecher betonte, beide hätten zu Besonnenheit und Deeskalation in der Region aufgerufen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, es gehe im Nahen Osten derzeit "wahrlich um Krieg und Frieden".
Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran war in der Nacht zum Donnerstag gefährlich eskaliert. Iranische Streitkräfte hatten nach israelischen Angaben erstmals von Syrien aus israelische Militärposten angegriffen. Israels Luftwaffe griff daraufhin Dutzende iranische Militärziele in Syrien an. Auch mit Blick auf den US-Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran erklärte Merkel in ihrer Laudatio auf den neuen Karlspreisträger Macron:
"Europa muss sein Schicksal selbst in die Hand nehmen."
(dpa)
Der Konflikt eskaliert
10. Mai, 8:30 Uhr:Seit Monaten heizt sich der Streit zwischen Israel und dem Iran immer weiter auf. Jetzt kommt es zum direkten militärischen Schlagabtausch. Bei Luftangriffen Israels auf iranische Ziele in Syrien sind nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Avigdor Lieberman fast alle dortigen Infrastrukturen des Irans getroffen worden.
Dagegen sei keine der 20 von iranischen Streitkräften auf die Golanhöhen abgefeuerten Raketen auf von Israel kontrolliertem Gebiet eingeschlagen, sagte Lieberman am Donnerstag auf einer Konferenz in Herzlija bei Tel Aviv. Nach Angaben der Armee wurden vier der Geschosse von Israels Raketenabwehr abgefangen. Er sagte, es handele sich um einen punktuellen Konflikt Israels mit den iranischen Quds-Brigaden, der Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden. "Alle wollen den Konflikt genau auf dieses Karree beschränken."
Die Quds-Brigaden hätten Raketen des Typs Grad und Fadschr-5 eingesetzt, sagte der israelische Armeesprecher. "Wir sehen diese iranische Attacke auf Israel als sehr schwerwiegend an." Keine der auf die Golanhöhen abgefeuerten Raketen habe ihr Ziel getroffen. Mehrere seien von der israelischen Raketenabwehr abgefangen worden. Es habe auch keine israelischen Opfer gegeben.
(t-online)
9 Menschen bei Raketenangriff getötet
9. Mai, 5.20 Uhr: Bei einem Raketenangriff südlich der syrischen Hauptstadt Damaskus sind, Aktivisten zufolge, am späten Dienstagabend mindestens neun Menschen getötet worden. Diese hätten für die syrische Regierung gekämpft, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Mehrere Berichte gingen davon aus, dass die Angriffe von israelischen Kampfflugzeugen stammen. Dies konnte am Mittwochmorgen jedoch nicht unabhängig überprüft werden.
Bild: SANA/AP (Symbolbild)
Es gebe aber keine Bestätigung, ob die Kämpfer Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden gewesen seien. Die Rakete habe zudem Waffendepots und Raketenwerfer getroffen, die mutmaßlich den Revolutionsgarden in Al-Kiswah gehörten.
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
(pb/dpa/afp)
Maas reist nach Russland
8. Mai, 12.08 Uhr: Zwei Monate nach dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung reist Außenminister Heiko Maas als erster deutscher Regierungsvertreter nach Russland. Der SPD-Politiker trifft an diesem Donnerstag in Moskau unter anderem seinen Kollegen Sergej Lawrow, wie das Auswärtige Amt in Berlin am Dienstag mitteilte.
Themen sind unter anderem die Lage im Bürgerkriegsland Syrien, der Konflikt in der Ostukraine sowie das deutsch-russische Verhältnis.
Die russischen Streitkräfte sind seit Herbst 2015 im Syrien-Krieg im Einsatz. Dort unterhalten sie mehrere Militärstützpunkte. Insgesamt 88 russische Soldaten kamen nach offiziellen Angaben bislang in Syrien ums Leben. Beim Absturz eines russischen Militärhubschraubers am Montagabend in Syrien kamen die beiden Piloten der Maschine ums Leben.
Der Helikopter vom Typ Ka-52 sei am Montagabend offenbar wegen eines technischen Defekts bei einem Routineflug im Osten des Landes abgestürzt, meldete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Verweis auf eine Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Rettungskräfte bargen demnach die Leichen der Piloten.
(pb/dpa/afp)
23 Tote bei Luftangriffen
1. Mai, 17.00 Uhr: In Syrien sind bei Luftangriffen auf Gebiete unter Kontrolle der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) mindestens 23 Menschen getötet worden. Die Angriffe im Osten des Landes seien entweder von der US-geführten Anti-IS-Koalition oder der irakischen Luftwaffe ausgeführt worden, berichtete die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" mit Sitz in Großbritannien am Dienstag. Unter den Opfern seien mindestens zehn Kinder und sieben Frauen. In dem bombardierten Gebiet halten sich demnach Flüchtlinge aus dem Irak und der syrischen Provinz Dair as-Saur auf.
Kurz zuvor hatten die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) eine Offensive im Osten des Landes angekündigt, um die letzten Gebiete des IS an der Grenze zum Irak zu erobern. Die SDF hatten ihre Kämpfe in der Region zwischenzeitlich gestoppt, nachdem die Türkei zusammen mit verbündeten Rebellen in die von Kurden kontrollierte Region Afrin im Nordwesten des Landes eingefallen war.
(ts/dpa)
Schwere Explosionen an Armee-Stützpunkten
30. April, 2.30 Uhr: Eine Serie von schweren Explosionen hat am Sonntagabend in Syrien mehrere Stützpunkte der Armee und iranischer Milizen erschüttert. Bei dem Angriff sollen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte 26 regierungstreue Kämpfer getötet worden sein – die meisten von ihnen Iraner.
Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden unter anderem das Hauptquartier der 47. Brigade westlich der Stadt Hama sowie Stützpunkte nahe des Flughafens von Aleppo von Raketen getroffen. Das Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen von schweren Explosionen.
Was ist die Brigade 47?
Die Brigade 47 setzt sich aus syrischen Regierungstruppen und iranischen Kräften zusammen. Teheran hat Tausende iranische Kämpfer nach Syrien entsandt, die in dem seit sieben Jahren andauernden Bürgerkrieg die Truppen von Präsident Baschar al-Assad unterstützen.
Wer die Raketen abgefeuert habe, blieb nach Angaben der Aktivisten zunächst unklar. Verschiedene Staatsmedien äußerten die Vermutung, Israel könnte hinter den Angriffen stecken. Das israelische Militär kommentiert derartige Vorgänge grundsätzlich nicht.
Dieses Video soll eine der Explosionen aus der Nacht zeigen:
Erst Stunden zuvor hatte Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman erklärt, die Streitkräfte behielten sich weitere Einsätze in Syrien vor.
Regierungsnahe Quellen in Damaskus sagten der Deutschen Presse-Agentur, laute Explosionen seien am Sonntagabend auch nahe dem Stützpunkt Nahar al-Bard zu hören gewesen, der 60 Kilometer nordwestlich von Hama liegt. Auch dort seien iranische Truppen stationiert.
Iran ist neben Russland der engste Verbündete der Regierung von Staatschef Baschar al-Assad. Am 9. April hatten Russland und Syrien Israel für Angriffe auf Stützpunkte nahe Homs mit mindestens 14 Toten verantwortlich gemacht.
(pb/dpa)
Zusätzliches Geld für Syrien
25. April, 9.27 Uhr: Deutschland stellt eine Milliarde Euro zusätzlich für die notleidenden Menschen in Syrien und für Kriegsflüchtlinge in den benachbarten Ländern zur Verfügung. Das gab Außenminister Heiko Maas am Mittwoch bei seiner Ankunft in Brüssel bekannt, wo er an einer Geberkonferenz für Syrien teilnimmt.
Weitere 300 Millionen Euro können nach Angaben des Auswärtigen Amts in der zweiten Jahreshälfte hinzukommen, wenn der Bundeshaushalt steht. Damit würde Deutschland dann insgesamt wieder auf dem Niveau der Hilfszusagen aus dem Vorjahr liegen. Bei der Syrien-Konferenz 2017 war Deutschland der größte Geber.
Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2012 hat Deutschland bereits 4,5 Milliarden Euro an Hilfsmitteln gezahlt.
"Der Schutz der Zivilbevölkerung muss oberste Priorität haben."
Heiko Maas
Er bekräftigte aber auch, dass Deutschland sich "mit allem Nachdruck den Bemühungen verschrieben" habe, den politischen Prozess zur Lösung des Konflikts wieder in Gang zu setzen. Allein in Syrien sind 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Zudem benötigen Millionen Flüchtlinge in der Türkei, im Libanon und in Jordanien Unterstützung.
Dass die zweite geplante Tranche der deutschen Hilfsmittel von 300 Millionen Euro noch nicht fest zugesagt werden kann, liegt an der vorläufigen Haushaltsführung infolge der Bundestagswahl und der langwierigen Regierungsbildung. Im Auswärtigen Amt rechnet man damit, dass die Mittel Mitte Juli frei sein werden.
22. April, 9.27 Uhr: In einem Massengrab in der ehemaligen Hochburg des sogenannten "Islamischen Staates" (IS) im syrischen Raqqa sind dutzende Leichen von Dschihadisten und Zivilisten gefunden worden. Beinahe 50 Körper seien bereits geborgen worden, erklärte ein hochrangiger Behördenvertreter der Stadt am Samstag. Das Grab wurde unter einem Fußballfeld in der Nähe eines Krankenhauses entdeckt, in dem "IS"-Einheiten sich kurz vor ihrem Abzug verschanzt hatten.
Nach Angaben des Behördenvertreters könnten sich bis zu 200 Leichen in dem Massengrab befinden.
"Es war offenbar der einzig verfügbare Platz für Bestattungen, die in Eile erledigt wurden"
Behördenvertreter in Raqqa
Einige Körper würden die Kriegsnamen der Dschihadisten tragen, während andere lediglich mit Vornamen versehen seien.
In den vergangenen Monaten wurden in Syrien und dem Irak wiederholt Massengräber in ehemals vom "IS" besetzten Regionen gefunden. Im Februar hatte die syrische Armee in der Provinz Raqqa in Nordsyrien die Überreste von 34 Menschen entdeckt, die von den Dschihadisten getötet worden waren. Raqqa war bis zur Eroberung der Stadt durch die mit den USA verbündeten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) im Oktober 2017 die De-facto-Hauptstadt des "IS". Die Dschihadisten werden für zahlreiche Gräueltaten in den ehemals von ihnen kontrollierten Gebieten verantwortlich gemacht, darunter Massenhinrichtungen und Enthauptungen.
(sg/afp)
Maas fliegt zu G7-Gipfel bei dem Syrien im Mittelpunkt steht
21. April, 18:29 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas ist zu einem G7-Treffen im kanadische Toronto aufgebrochen, bei dem es vor allem um die Krisen in Syrien und in der Ostukraine gehen wird.
"In Zeiten der Krise brauchen wir nichts so sehr wie starke internationale Institutionen und offenen Dialog."
Heiko Maas vor seinem Abflug
Nach seinem zweitägigen Aufenthalt in Kanada wird er zu den Vereinten Nationen nach New York und dann nach Brüssel zu einer Syrien-Konferenz weiterreisen.
Maas pochte erneut auf konstruktive Beiträge Russlands im Syrien-Konflikt.
Außerdem betonte er, dass ein Friedensprozess nach sieben Jahren Krieg unter dem Dach der Vereinten Nationen stattfinden müsse.
"Wir brauchen dringend eine politische Lösung für diesen viel zu lange dauernden Konflikt."
Heiko Maas
Die Außenminister der sieben führenden westlichen Industriestaaten kommen am Sonntag zu einem zweitägigen Treffen im kanadischen Toronto zusammen, bei dem der Syrien-Krieg eines der Hauptthemen sein wird.
Das Außenministertreffen findet eineinhalb Monate vor dem Gipfeltreffen am 8. und 9. Juni im kanadischen Charlevoix statt.
(hd/dpa)
Chemiewaffen-Inspekteure haben Untersuchung in Duma gestartet
21. April, 17:20 Uhr: Die Chemiewaffenexperten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) haben mit der Untersuchung des mutmaßlichen Giftgasangriffes im syrischen Duma begonnen. Das Team habe am Samstag in der Stadt bei Damaskus Proben genommen, die nun in Rijswijk in den Niederlanden analysiert werden sollten, teilte die OPCW mit.
(hd/dpa)
Schüsse auf Giftgas-Experten in Duma
18. April, 19.24 Uhr: Das Sicherheitsteam der Delegation zur Untersuchung des mutmaßlichen Chemiewaffenangriffs in Syrien ist in der Stadt Duma unter Beschuss geraten. Der Zwischenfall vom Dienstag mache deutlich, unter welchen schwierigen und gefährlichen Bedingungen das Team dort arbeiten müsse, sagte der Chef der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), Ahmet Üzümcü, am Mittwoch.
Es sei unklar, wann die Experten der Organisation selbst Duma betreten könnten, um ihre Untersuchung zu beginnen.
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Nach der Parlamentswahl in Österreich hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen zunächst offengelassen, wen er mit der Regierungsbildung beauftragen wird.