Noch immer sind über Hundert Israelis in Geiselhaft bei der Hamas, der Druck auf die Regierung, sie zu befreien, wächst.Bild: dpa / Ilia Yefimovich
International
Mehr als 200 Israelis hat die Terrororganisation Hamas am Tag ihres Überfalls auf Israel verschleppt. Sie werden als Geiseln gefangen gehalten. Im Zuge einer Feuerpause wurden 105 von ihnen freigelassen – im Gegenzug musste Israel verhaftete Hamas-Terroristen freigeben. Der Druck auf die israelische Regierung, die verbliebenen Geiseln zu befreien, wächst. Besonders, seit das israelische Militär zugeben musste, versehentlich drei von ihnen erschossen zu haben.
Weitere wurden laut Hamas-Aussagen bei den israelischen Luftangriffen getötet. Angaben, die sich nicht überprüfen lassen. Die Hamas stellt Israel nun aber ein Ultimatum – die Zeit, die Geiseln lebend zurückzuholen, wird wohl knapp.
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Hamas will Ende der Israel-Offensive – und droht mit Schicksal von Geiseln
Israel hatte Medienberichten zufolge eine weitere Feuerpause über eine Woche lang angeboten, im Gegenzug dafür wurde wohl die Befreiung der verbliebenen Geiseln – oder zumindest von Frauen, Kindern und Kranken – gefordert. Zu einer Einigung sind Israel und die Hamas bei Verhandlungen in Ägypten aber bisher wohl nicht gekommen. Teile der Hamas fordern nun stattdessen eindrücklich ein Ende der Kampfhandlungen.
"Wir wollen, dass der Krieg beendet wird", sagte Husam Badran, Mitglied des Politbüros der Hamas, dem "Wallstreet Journal". Und weiter: "Wir wollen einen palästinensischen Staat im Gazastreifen, im Westjordanland und in Jerusalem errichten."
Die Äußerungen des Hamas-Führers markierten eine deutliche Wende gegenüber dem 7. Oktober, als der militante Flügel ein Massaker in Israel anführte. In der Gründungscharta der Hamas steht allerdings der Kampf gegen jüdisches Leben weltweit als klarer Auftrag festgeschrieben.
Die humanitäre Lage in Gaza wird immer schlechter.Bild: AP / Fatima Shbair
Der militärische Sprecher der Hamas, Abu Obaida, soll zudem ausgeschlossen haben, dass Hamas-Geiseln durch direkte militärische Operationen befreit werden könnten. Das berichtet die "Frankfurter Rundschau" mit Verweis auf "Newsweek". Mit einer Fortsetzung der Gewalt, soll er zudem auf bedrohliche Weise klargestellt haben, würden überhaupt keine Freilassungen möglich sein.
Ghazi Hamad, Sprecher der Hamas, soll zudem erklärt haben, dass in Ägypten nun weiter verhandelt würde, auch was die Frage nach humanitärer Hilfe und einer Lösung für den Krieg angehe. Überprüfen lassen sich auch diese Angaben nicht. In diesem Zusammenhang soll er laut dem Bericht die israelische Offensive einen "israelischen, genozidalen Krieg" genannt haben.
Das israelische Militär unterdessen sieht die Verhandlungsbereitschaft der Hamas allerdings eher als Ergebnis der Offensive – ohne militärischen Druck wäre man jetzt an einem anderen Punkt, heißt es.
Netanjahu schließt Kriegsende aus
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hingegen hat einem baldigen Ende der Kämpfe gegen die Hamas eine Absage erteilt. In einer Videobotschaft erklärt der israelische Präsident: "Wir setzen den Krieg bis zum Ende fort. Er wird weitergehen, bis die Hamas beseitigt ist – bis zum Sieg. Wer glaubt, dass wir aufhören werden, ist fernab jeder Realität."
Israel werde nicht aufgeben, bis alle Ziele erreicht seien. Dazu gehöre neben der Befreiung aller Geiseln auch die Eliminierung der Hamas. Dabei betonte Netanjahu erneut, dass alle Hamas-Terroristen, "vom ersten bis zum letzten, dem Tod geweiht" seien.
(Mit Material der dpa)
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