Unwetter in Italien – 9 Leichen aus geflutetem Haus geborgen
04.11.2018, 08:5504.11.2018, 12:29
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Die schweren Unwetter in Italien haben weitere
Todesopfer gefordert. Taucher bargen in der Nacht auf Sonntag bei
einem "dramatischen Einsatz" neun Leichen aus einem gefluteten
Landhaus auf Sizilien, wie die Feuerwehr auf Twitter mitteilte.
Das Unglück geschah demnach unweit von Palermo in Casteldaccia. Dort
war der Wasserpegel eines Flusses wegen der heftigen Regenfälle in
der Region rapide angestiegen, wie italienische Medien berichteten.
Bei den Toten handele es sich um Angehörige zweier Familien, unter
den Opfern seien auch kleine Kinder.
"Eine entsetzliche Tragödie hat uns getroffen", sagte der
Bürgermeister von Casteldaccia, Giovanni Di Giacinto, laut der
Nachrichtenagentur Ansa. Der Fluss habe nie eine Gefahr dargestellt.
Ansa berichtete zudem von einem weiteren Toten, der im sizilianischen
Vicari gefunden worden sei.
Der Hafen in Rapallo am Tag nach dem Sturm.Bild: dpa
Seit nunmehr einer Woche sind weite Teile Italiens von Starkregen,
Sturm und Gewitter betroffen. Mit den Toten von Sonntagnacht kamen
mittlerweile deutlich mehr als 20 Menschen ums Leben.
Die Situation im Norden des Landes hatte der Chef des Zivilschutzes
am Samstag als "apokalyptisch" bezeichnet. Winde mit
Geschwindigkeiten von bis zu 180 Stundenkilometern hatten Schneisen
der Verwüstung in Wälder gerissen, Straßen wurden durch Erdrutsche
verschüttet. Vielerorts fehlten Strom und Trinkwasser. Am Sonntag
wollte Innenminister Matteo Salvini die betroffene Region Venetien
besuchen.
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