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Trump-Vize J.D. Vance verbreitet dreiste Lügen über angebliche Haustier-Esser

Republican vice presidential nominee Sen. JD Vance, R-Ohio, gestures to supporters during a campaign rally at North Carolina Aviation Museum, Wednesday, Aug. 21, 2024, in Asheboro, N.C. (AP Photo/Juli ...
Auch Trump-Vize J.D. Vance verbreitete dreiste Fake-News.Bild: AP / Julia Nikhinson
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Trump-Vize J.D. Vance verbreitet dreiste Lügen über haustieressende Menschen

10.09.2024, 16:21
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Dass einige Mitglieder der Republikanischen Partei in den USA es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nehmen, ist kein Geheimnis. Nun haben mehrere prominente republikanische Politiker:innen Anfang der Woche Fake-News verbreitet, die es in sich haben. Darunter auch der Senator J.D. Vance, der Vizepräsidentschaftskandidat von Donald Trump.

Dabei handelt es sich um ein weiteres Beispiel für den zunehmenden Einsatz rassistischer Narrative im politischen Diskurs.

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USA: Fake-News haben Ursprung in Facebook-Gruppe

Mehrere Republikaner:innen haben Behauptungen verbreitet, wonach Menschen in Ohio Haustiere töten und essen. Als Schuldige für die angeblichen Taten machen sie Migrant:innen aus Haiti verantwortlich. Haitianer:innen fliehen aus einem Land, das von Naturkatastrophen, politischer Instabilität und Gewalt durch Banden erschüttert wird. Dass sie in die USA flüchten, gefällt vielen Menschen offenbar nicht.

Frust, den die Republikaner:innen offenbar für ihren Wahlkampf nutzen.

Die aktuellen Gerüchte haben ihren Ursprung in einer lokalen Facebook-Gruppe in Springfield. Dort wurde behauptet, die Freundin einer Nachbarstochter habe ihre vermisste Katze im Haus eines haitianischen Nachbarn hängend gefunden – angeblich zur Vorbereitung als Mahlzeit. Diese unbestätigten Anschuldigungen fanden schnell Verbreitung in konservativen Medien und wurden auf X geteilt. Dort erhielten sie besonders große Aufmerksamkeit.

Lügen von Trump-Kampagne werden noch dreister

Ein Trump-Wahlkampf-Account griff das Thema auf und schrieb in einem Post auf X: "Präsident Trump wird Migranten abschieben, die Haustiere essen. Kamala Harris wird sie als Nächstes in deine Stadt schicken. Triff deine Wahl, Amerika."

Senator Ted Cruz beteiligte sich mit einem Meme, das zwei Kätzchen zeigt und den Text "Bitte wählen Sie Trump, damit haitianische Einwanderer uns nicht fressen".

USA: Trump-Vize Vance instrumentalisiert Gerüchte

Der Senator und Trump-Vize J.D. Vance ging sogar einen Schritt weiter und veröffentlichte ein Video, in dem er bei einer Anhörung über Einwanderung in Ohio sprach. Darin behauptete er: "Berichten zufolge wurden Menschen ihre Haustiere entwendet und von Leuten gegessen, die eigentlich nicht in dieses Land gehören."

Auch wenn diese Behauptungen unbelegt blieben, verbreiteten sie sich rasend schnell. Mehrere Accounts teilten KI-generierte Bilder, die Trump mit einer Katze in den Händen zeigen, während er von einer Gruppe schwarzer Männer verfolgt wird.

Die Stadt Springfield, der Ursprungsort der Gerüchte, wies die Behauptungen entschieden zurück. In einer Stellungnahme gegenüber "CNN" erklärte ein Sprecher der Stadt: "Es liegen keine glaubwürdigen Berichte oder konkreten Behauptungen vor, dass Haustiere von Personen aus der Einwanderergemeinschaft geschädigt, verletzt oder misshandelt wurden."

Lügen für den Wahlkampf: massive Kritik an Trump-Kampagne

Trotzdem nutzen Politiker:innen wie Vance die Ängste der Bevölkerung, um die Diskussion weiter anzuheizen. Ein Sprecher des Senators erklärte "CNN", dass Vance "in den vergangenen Wochen eine große Zahl von Anrufen und E-Mails von besorgten Bürgern aus Springfield erhalten" habe. Diese hätten ihm ihre Sorgen über Kriminalität und das Sicherheitsempfinden in ihren eigenen vier Wänden mitgeteilt.

Die demokratische Abgeordnete Sheila Cherfilus-McCormick, die haitianische Wurzeln hat, verurteilte die Gerüchte bei "CNN" scharf. Sie bezeichnete die Äußerungen von Vance und Cruz als "abstoßend" und betonte, dass beide Politiker als gebildete Männer die Verantwortung hätten, keine Lügen zu verbreiten. "Es ist widerlich, solche Lügen bewusst in die Welt zu setzen, besonders wenn man ein hohes Amt bekleidet", sagte sie.

Besonders enttäuschend sei dies, da sowohl Cruz als auch Vance enge Verbindungen zu Einwanderer:innen hätten. Cruz ist der Sohn eines kubanischen Einwanderers, während Vance mit einer Frau indischer Herkunft verheiratet ist.

USA: Haitianische Migranten sind wichtig für die Wahl im November

Die haitianische Diaspora in den USA, insbesondere in Staaten wie Florida, stellt einen wichtigen Wählerblock dar. In Florida, einem ehemals hart umkämpften Swing State, setzen sowohl das Biden- als auch das Harris-Wahlkampfteam auf die Unterstützung der haitianischen Gemeinschaft.

Gerüchte wie die von Vance und Cruz könnten das Vertrauen dieser Wähler:innen in die Republikaner weiter erschüttern. Cherfilus-McCormick betonte: "Ich würde solche Äußerungen eher von jemandem erwarten, der keinerlei Verbindung zu Einwandererfamilien hat und nicht weiß, wie hart wir arbeiten."

CSU: Markus Söder empört mit Minister-Vorschlag für nächste Bundesregierung

Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).

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