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Literaturnobelpreis: Darum wird er 2018 ausgesetzt

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Skandal in der Akademie – darum gibt es in diesem Jahr keinen Literaturnobelpreis

04.10.2018, 12:00
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Es soll schon eine Liste mit möglichen Kandidaten gegeben haben. Doch diese Liste wird nicht zum Einsatz kommen. Die Verleihung des Literaturnobelpreises, die normalerweise an diesem Donnerstag stattfinden sollte, wird ausgesetzt. Die Schwedische Akademie, die den Preis verleiht, hat mit Skandalen zu kämpfen.

Der letzte Literaturnobelpreisträger: Kazuo Ishiguro.

Bilder des Tages British novelist Ishiguro receives Nobel Prize in literature Japan-born British novelist Kazuo Ishiguro holds the 2017 Nobel Prize in literature medal after receiving it from Sweden s ...
Bild: imago stock&people

Worum geht es?

Dem Ehemann eines Akademiemitglieds wurde von 18 Frauen sexuelle Belästigung vorgeworfen. Selbst die schwedische Kronprinzessin Viktoria soll von dem Mann belästigt worden sein.

Außerdem soll das Mitglied selbst über die Vergabe von Fördermitteln mit entschieden zu haben, die einer Kultureinrichtung ihres Mannes zugute gekommen sind.

Als die Vorwürfe im November letzten Jahres bekannt wurden, entschied die Mehrheit der Akademie, dass die Ehefrau, Katarina Frostenson,  dennoch im Amt bleiben könne. Aus Protest legten daraufhin mehrere Jurymitglieder ihre Arbeit nieder. Im Mai kündigte die Akademie an, dass 2018 kein Literaturnobelpreis vergeben wird.

Ein Gericht in Stockholm hat den Beschuldigten nun in einem Fall für schuldig befunden und zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Wird der Preis nächstes Jahr verliehen?

Ja, so sieht es die Planung derzeit vor. Allerdings gibt es auch Pläne, im nächsten Jahr zwei Preise zu verleihen. Eine Auszeichnung nachträglich für das Jahr 2018 und eine für das Jahr 2019.

Gunnar Bolin, schwedischer Kulturjournalist, vermutet allerdings, dass es in dem Zusammenhang noch zu weiteren Auseinandersetzungen kommen wird: 

"Will überhaupt noch jemand nachträglich die Auszeichnung für 2018, wenn es dann nicht doch schon die für 2019 gibt?"

Alternativer Literaturnobelpreis

Eine Gruppe schwedischer Kulturschaffender hatte einen alternativen Literaturnobelpreis ausgelobt. Dafür wurden der Japaner Haruki Murakami, der Brite Neil Gaiman, die aus Guadalupe stammende Maryse Condé sowie der aus Vietnam stammende Kanadier Kim Thúy nominiert.

Murakami hatte die Nominierung abgelehnt, da er sich auf seine Arbeit konzentrieren wolle, wie er den Organisatoren mitteilte.

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Haruki Murakami.Bild: imago stock&people

Mehr als 12.000 Menschen haben weltweit online abgestimmt. Am 12. Oktober wird bekannt gegeben, wer den alternativen Preis erhält.

Nobelpreise in anderen Kategorien wurden allerdings vergeben:

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