Zahl der Brandopfer in Kalifornien steigt auf Rekordniveau
13.11.2018, 07:38
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Nie zuvor sind bei einem Feuer im
US-Bundesstaat Kalifornien mehr Menschen ums Leben gekommen als bei
dem derzeit im Norden tobenden Brand rund um den Ort Paradise.
Der Sheriff von Butte County, Kory Honea, sagte am Montagabend (Ortszeit), es seien weitere 13 Leichen geborgen worden, so dass die Zahl der Opfer allein hier auf 42 stieg.
Damit sei das jüngste Feuer dasjenige mit den meisten Todesopfern seit Beginn der Aufzeichnungen in Kalifornien.
Darüber hinaus waren im von Flammen heimgesuchten Küstenort Malibu im Süden des Bundesstaats zwei Menschen tot aufgefunden worden.
Die Gesamtopferzahl stieg damit auf 44.
Dutzende Menschen werden weiter vermisst.
Die Brände, die am Donnerstag ausgebrochen waren, haben bereits
Hunderte Quadratkilometer Wald verkohlt, Tausende Häuser zerstört – und sind noch lange nicht eingedämmt. Hunderttausende Menschen
mussten sich in Sicherheit bringen.
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In Kalifornien wüten verheerende Waldbrände
Die sich rasch ausbreitenden Flammen bedrohten in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) mehrere Städte im Norden des US-Bundesstaates.
quelle: ap / marcio jose sanchez
US-Präsident Donald Trump stellte den Betroffenen finanzielle
Unterstützung in Aussicht. Das Weiße Haus teilte mit, dass
unter anderem Menschen, deren Häuser oder Geschäfte abgebrannt sind,
finanzielle Hilfen beantragen können – etwa um eine
vorübergehende Unterkunft oder Reparaturen zu bezahlen. Die
Unterstützung solle Aufbauhilfen des Bundesstaates und auf lokaler
Ebene ergänzen, hieß es.
Trump schrieb bei Twitter, er habe schnell reagieren wollen, um das
Leiden der Betroffenen etwas zu mildern. Er stehe alle Betroffenen
bei. Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hatte die
Unterstützung des Bundes angefordert.
In den vergangenen Tagen waren mehrere Tausend Feuerwehrleute im
Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Der größte der drei Brände, das
sogenannte "Camp"-Feuer in Nordkalifornien, war am Montagabend
(Ortszeit) aber noch immer nur zu 25 Prozent eingedämmt. Der kleine
Ort Paradise nördlich von Sacramento wurde durch das Feuer zu großen
Teilen zerstört. Mehr als 6450 Wohnhäuser fielen dort den Flammen zum
Opfer, rund 15.000 Gebäude sind noch immer vom Feuer bedroht.
Auch in Südkalifornien blieb die Lage angespannt. Neu aufkommende
Winde fachten die Flammen neu an. Insbesondere das sogenannte "Woolsey"-Feuer nordwestlich von Los Angeles richtete viel Zerstörung an – unter anderem in dem Küsten-Ort Malibu, in dem viele Prominente
leben. Dort wurden bislang mehrere Hundert Häuser zerstört. Nach
offiziellen Angaben sind aber 57.000 Gebäude vom Feuer bedroht.
Auch die Villen mehrerer Stars brannten ab – darunter die Häuser von
Moderator Thomas Gottschalk und US-Popstar Miley Cyrus.
Hollywood-Star Gerard Butler und "Doctor Strange"-Regisseur Scott
Derrickson ereilte das gleiche Schicksal. Auch Sänger Robin Thicke
und der kanadische Rocker Neil Young schrieben in sozialen Medien
über den Verlust ihrer Häuser.
Die Einsatzkräfte rechnen wegen anhaltender Trockenheit, Wärme und
heftigen Winden nicht mit einer schnellen Entspannung der Lage. Der
Feuerwehr gelang es aber zumindest, den kleineren der beiden Brände
in Südkalifornien – das sogenannte "Hill"-Feuer – bis Montagabend
(Ortszeit) zu 80 Prozent einzudämmen.
Trump hatte sich am Wochenende mit einem Kommentar zu den Bränden in
Kalifornien viel Kritik eingehandelt. Er hatte Behörden Versäumnisse
und Fehler beim Forstmanagement vorgeworfen und mit dem Entzug von
Bundesmitteln gedroht – während die Einsatzkräfte dort gegen die
Flammen kämpften und Bewohner um ihr Leben bangten. Das hatte viel
Empörung ausgelöst.
Kaliforniens Feuerwehrverband etwa beklagte, die Aussagen des
Präsidenten seien "fehlinformiert, schlecht getimt und demütigend
sowohl für die, die leiden, als auch die Männer und Frauen an der
Einsatzfront". Auch der kalifornische Gouverneur Jerry Brown wies
Trumps Vorwürfe vehement zurück. Trump und der liberale
Westküstenstaat sind oft auf Kollisionskurs.
Am Montag meldete sich Trump mit versöhnlicheren Tönen zu Wort und
lobte in einem Tweet die Feuerwehrleute, Katastrophenschützer und
Rettungskräfte in Kalifornien als "großartig und sehr mutig".
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