Fall Khashoggi: Erdogan klagt an – Ermittler finden doch KEINE Leichenteile
23.10.2018, 14:5923.10.2018, 19:27
Mehr «Politik»
Am Dienstagvormittag hat sich der türkische Präsident Erdogan zu den Umständen des Todes des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi bei einer Konferenz seiner Partei AKP geäußert.
Erdogan sprach im Fall Jamal Khashoggi von einem "barbarischen geplanten Mord". Die Türkei habe "starke Beweise in der Hand", sagte Erdogan.
Die Türkei erwarte nach diesem "brutalen Mord" zudem von Saudi-Arabien, alle Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Am Nachmittag dann meldeten Medien, dass Teile von Kashoggis Leiche im Garten des Hauses des saudischen Konsuls in der Türkei entdeckt worden seien. (Sky) Der britische Medienbericht wurde später von türkischer Seite dementiert.
Am Dienstagnachmittag hatte Erodgan mit der Familie des ermordeten Journalisten telefoniert und ihr seine volle Unterstützung bei der Aufklärung des Falls zugesagt. Auch Vertreter der saudischen Königsfamilie nahmen Konktakt zu Kashoggis Verwandten auf und kondolierten.
Im Vorfeld hatte Erdogan angekündigt, bei der Pressekonferenz über die "Details" zu dem Vorfall in der saudischen Botschaft Anfang Oktober berichten zu wollen. Tatsächliche Neuerungen konnte er jedoch nicht vermelden.
Der Todesfall Khashoggi:
Jamal Khashoggi hatte das saudi-arabische Konsulat in Istanbul am 2. Oktober betreten, um Papiere für seine Hochzeit abzuholen. Er ist seitdem verschwunden. Türkische Ermittler gehen nach Medienberichten davon aus, dass er von einem aus Saudi-Arabien angereisten 15-köpfigen Kommando im Konsulat gefoltert, ermordet und zerstückelt wurde. Das saudische Königshaus hat den Tod des Regimekritikers inzwischen eingeräumt. Demnach kam Khashoggi in Folge einer Schlägerei versehentlich ums Leben.
CSD-Verbot für queeres Netzwerk des Bundestags: Klöckner muss handeln
Wie viele andere Institutionen war auch die Bundestagsverwaltung in den vergangenen Jahren beim CSD in Berlin vertreten. Queerness zu normalisieren und zu feiern, ist immerhin auch etwas Demokratisches. Doch der neue Direktor der Bundestagsverwaltung sieht das anscheinend anders – eine Farce.
"Neutralität" ist ein gefährlicher Begriff. Natürlich müssen bestimmte Institutionen versuchen, sich mit vielen Dingen nicht gemein zu machen – weil es einfach nicht ihre Aufgabe ist. Doch gleichzeitig können sich Entscheider:innen unter dem faulen Vorwand der Neutralität stets davor drücken, ihren Job zu machen.