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Russland: Wladimir Putin stellt neues Ultimatum an Ukrainer

Russian President Vladimir Putin listens to the governor of Kostroma region Sergei Sitnikov during their meeting at the Kremlin in Moscow, Russia, Thursday, March 20, 2025. (Mikhail Metzel, Sputnik, K ...
Wladimir Putin führt seit drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bild: Pool Sputnik Kremlin / Mikhail Metzel
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Russland: Wladimir Putin stellt neues Ultimatum an Ukrainer in besetzten Gebieten

Der Kreml erhöht den Druck auf die Ukrainer:innen in den besetzten Gebieten: Ein neues Dekret zwingt sie zur Annahme der russischen Staatsbürgerschaft – oder zur Flucht. Wer bleibt, muss mit Repressionen rechnen.
21.03.2025, 17:5621.03.2025, 17:56

Vor mehr als drei Jahren hat der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine unter anderem mit der Behauptung gerechtfertigt, vermeintlich russische Gebiete und russischsprachige Menschen zu "befreien".

In seiner Denkweise gehören große Teile der Ukraine eigentlich zu Russland und sind unrechtmäßig vom Staatsgebiet getrennt worden. Er behauptete, die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine, insbesondere in den Gebieten Donezk und Luhansk, werde unterdrückt und diskriminiert. Dies diente als Vorwand für die Annexion der ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja am 30. September 2022.

Wladimir Putin erhöht den Druck auf Ukraine

Nun hat Putin den Druck auf die rund 500.000 Ukrainer:innen, die in den besetzten Gebieten leben, erhöht. Am Donnerstag ist ein neues Präsidialdekret vom Kreml veröffentlicht worden, dass die Menschen in Cherson, Saporischschja, Luhansk und Donezk vor die Wahl stellt: Entweder sie lassen sich offiziell registrieren und nehmen den russischen Pass an – oder sie müssen die Gebiete bis spätestens zum 10. September verlassen.

Tatsächlich werden die betroffenen Personen nur vor eine Scheinwahl gestellt. Eine Flucht in das von der Ukraine kontrollierte Gebiet ist mit extremen Gefahren verbunden, da die Frontlinien überquert werden müssten. Sichere humanitäre Korridore gibt es nicht.

Ukraine-Krieg: Verhandlungen über Waffenruhe gehen weiter

Denjenigen, die ohne russische Staatsbürgerschaft in den besetzten Gebieten bleiben, drohen massive Repressionen. Dazu gehören der Verlust von Arbeitsrechten, der Ausschluss aus medizinischer Versorgung und Bildung sowie die mögliche Beschlagnahmung von Eigentum. Im schlimmsten Fall droht die Deportation nach Russland.

Immer wieder berichten Bewohner:innen der betroffenen Regionen zudem von Einschüchterungen, Gewalt und Folter.

Ohnehin steht die Zukunft der Ukrainer:innen in den besetzten Gebieten derzeit auf dem Spiel. US-Präsident Donald Trump verhandelt mit Wladimir Putin über die Zukunft des angegriffenen Landes, zuletzt hat man sich beidseitig auf eine Waffenpause von 30 Tagen hinsichtlich der Energie-Infrastruktur einigen können.

Bei den bisherigen Verhandlungen hat Trump allerdings keine Anstalten gemacht, sich für die Ukraine einzusetzen. Tatsächlich schien der US-Präsident jegliche Forderung des Kremls stumm abzunicken, sodass Stimmen laut wurden, Putin habe ein Kompromat gegen Trump in der Hand. Wäre Trump wirklich ein russischer Agent, er würde sich nicht anders verhalten.

Am Sonntag gehen derweil die Verhandlungen über eine Waffenruhe in Saudi-Arabien weiter. Die Ukraine und Russland werden sich dabei getrennt voneinander mit den USA austauschen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte unter der Woche bereits unmissverständlich klar: Die von Russland annektierten Gebiete werde man nie als dessen Staatsgebiet anerkennen.

Ukraine-Krieg: Neue Waffe erreicht Ziele in extremer Entfernung
Russland feuert so viele Drohnen wie nie zuvor auf die Ukraine. Gleichzeitig präsentiert Kiew eine neue Waffe mit Hyperschalltempo und extremer Reichweite. Der FP-9 soll Ziele bis zu 855 Kilometer entfernt treffen können, also fast so weit wie die Strecke von Berlin nach Paris.
Die Angriffe Russlands auf die Ukraine erreichen derzeit eine Intensität, wie es sie seit Beginn des Krieges nicht gab. Allein in einer Nacht hat Moskau über 810 Drohnen sowie 13 Marschflugkörper auf ukrainische Gebiete abgefeuert. Das ist laut der ukrainischen Luftwaffe die höchste Zahl an Drohnen, die Russland seit Beginn der Invasion im Februar 2022 eingesetzt hat.
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