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Ukraine-Krieg: Russland hat wohl eigene Gasanlage beschossen

HANDOUT - 24.10.2024, Russland, Region Kursk: Auf diesem Screenshot, erstellt von einem vom russischen Verteidigungsministerium am 24. Oktober 2024 veröffentlichten Video patrouillieren russische Sold ...
Russische Soldaten haben offenbar eine eigene Gasanlage in Kursk beschossen (Symbolbild).Bild: Rusian Defense Ministry Press Se / Uncredited
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Russland beschießt wohl eigene Gasanlage – und gibt Ukraine die Schuld

Aktuell toben heftige Kämpfe in der Grenzregion Kursk. Unklar ist, wer die Kontrolle hat: die Ukraine oder Russland?
21.03.2025, 14:5521.03.2025, 14:55
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"Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit", lautet ein Zitat, das häufig dem US-amerikanischer Politiker Hiram Johnson zugeschrieben wird. Auch im mittlerweile mehr als drei Jahre andauernden Krieg in der Ukraine ist dies tagtäglich zu beobachten. Neben dem Kampf um Gebiete tobt auch immer der Kampf um die Deutungshoheit.

Ein aktuelles Beispiel veranschaulicht dies gut. Russische Medien behaupten, ukrainische Streitkräfte hätten eine wichtige Gastransit-Einrichtung in Sudscha in der Region Kursk angegriffen. Aber, so lautet zumindest die traditionell verlässlichere Schilderung der Ukraine, hat Russland die Gasanlage selbst beschossen, um die Ukraine zu beschuldigen. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine oder Russland: Wer kontrolliert Kursk?

Auf Social Media waren zuvor Videos von einem großen Brand gepostet, der die Gaseinrichtung zeigen soll. Allerdings ist aktuell nicht gesichert, wer die Anlage, die nur wenige hundert Meter von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt steht, aktuell kontrolliert.

Russland konnte in den vergangenen Wochen erhebliche Gebietsgewinne in der Grenzregion Kursk verzeichnen. Im August vergangenen Jahres hatte die Ukraine das Gebiet noch in einem aufsehenerregenden Manöver zu weiten Teilen erobern können.

In einem Beitrag auf Facebook bezeichnete der ukrainische Generalstab die Anschuldigungen Russland laut "Kyiv Independent" als "haltlos" und als Teil einer "Verleumdungskampagne gegen die Ukraine". Die Gasanlage sei wiederholt von den Russen selbst beschossen worden. Weiter heißt es:

"Die Russen produzieren weiterhin zahlreiche Falschmeldungen und versuchen, die internationale Gemeinschaft in die Irre zu führen. Wir bitten Sie, nur offiziellen Quellen zu vertrauen, Informationen zu überprüfen und sich nicht manipulieren zu lassen."

Der Vorfall ereignet sich zu einem brisanten Zeitpunkt, da US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin sich erst am Dienstag auf eine Waffenruhe bezüglich der ukrainischen Energieinfrastruktur verständigen konnten.

Ukraine, Russland und USA: Verhandlungen am Sonntag

Diese Entwicklung folgte auf ein Telefonat zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, in dem Putin prinzipiell zustimmte, Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur zu stoppen. Einen Tag später erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, er habe in einem Telefonat mit Trump ebenfalls zugestimmt, Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur einzustellen.

Über Details zu der Vereinbarung wird am Sonntag in Saudi-Arabien verhandelt. Selenskyj beschrieb das Vorgehen wie folgt: "Es wird ein Treffen der Ukraine mit Amerika geben und danach – wie die amerikanischen Partner gesagt haben – Pendeldiplomatie: danach Amerika mit Russland".

Eine solche Waffenruhe, sofern sie eingehalten wird, könnte demnach der erste Schritt zu einem vollständigen Waffenstillstand und schließlich auch einem Kriegsende sein.

Weiterer Grund für Waltz-Entlassung: Iran-Gespräche mit Netanjahu
Donald Trump hat seinen Sicherheitsberater Michael Waltz gefeuert – weil der offenbar hinter dem Rücken des Präsidenten mit Israels Premier Netanjahu über Militärschläge gegen den Iran sprach.

Donald Trump räumt im Weißen Haus auf – und beginnt dort, wo es besonders heikel ist: bei der nationalen Sicherheit. Der Präsident hat seinen Nationalen Sicherheitsberater Michael Waltz entlassen. Offiziell wegen eines unprofessionellen Signal-Gruppenchats. Doch intern wurde die Entscheidung längst früher gefällt.

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