Kein Freund des Karnevals: Brasiliens rechtspopulistischer Präsident Jair Bolsonaro.Bild: reuters
International
Trumps Twitter-Feed ist verrückt? Dann schau dir mal den von Brasiliens Präsidenten an
07.03.2019, 06:38
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Nach heftiger Kritik um ein obszönes Video
vom Straßenkarneval im Twitter-Konto von Brasiliens
rechtspopulistischem Präsidenten Jair Bolsonaro hat dieser sich um
Klarstellung bemüht.
Mit der Aufnahme habe er nicht den Karneval an sich kritisieren wollen, sondern lediglich eine Verzerrung des für dieses Fest typischen Geistes, zitierte das Nachrichtenportal Uol aus einer Mitteilung seiner Pressestelle vom Mittwochabend (Ortszeit).
Viele Nutzer hatten mit Unverständnis darauf reagiert, dass ein
Präsident mit dreieinhalb Millionen Followern ein solch
pornografisches Video in das Netz stellt und damit verbreitet. Einige
forderten sogar, aus diesem Grund eine Amtsenthebung anzustrengen.
Andere, darunter Mitglieder seiner Partei PSL, verteidigten sein
Handeln. Dritte verwiesen darauf, dass es sich um einen Einzelfall
während der ansonsten zwar durchaus kritischen, aber fröhlichen
Karnevalstage gehandelt habe.
Ganz andere Szenen gab es währenddessen in Deutschland:
Auf der Aufnahme, die Bolsonaro am Dienstagabend in seinen
Account gestellt hatte, ist ein Mann zu sehen, der auf einer Bühne in
Sao Paulo dem Publikum sein Gesäß entgegenstreckt und sich mit der
Hand an den After fasst. Anschließend bückt er sich, während ein
anderer Mann ihm auf den Kopf uriniert. "Ich fühle mich nicht wohl,
dies zu zeigen. Doch wir müssen der Bevölkerung die Wahrheit zeigen,
damit sie Bescheid weiß und immer ihre Prioritäten setzen kann",
schrieb der seit Januar regierende Staats- und Regierungschef dazu.
Später setzte Bolsonaro noch einen Tweet mit der Frage ab, was
"Golden Shower" bedeute. Dieser Begriff tauchte in einem der Hashtags
auf, die aus Kritik an dem Video entstanden waren. Damit gemeint ist
eine sexuelle Praktik, bei der jemand auf einen anderen uriniert. Die
Gruppe, die diesen Auftritt gezeigt hatte, gab zunächst keinen
Kommentar dazu ab. Bolsonaro ist unter anderem wegen rassistischer
und schwulenfeindlicher Kommentare umstritten.
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