Wolodymyr Selenskyj kämpft mit der Ukraine seit fast drei Jahren gegen Russland. Bild: dpa / Kay Nietfeld
International
Drei Stunden nahm sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Zeit, um mit dem russisch-US-amerikanischen Podcaster Lex Fridman über ganz Grundsätzliches zu reden. Über den Zweiten Weltkrieg, die ukrainische Sprache, über Korruption, die Nato, Putin, Trump und Musk.
In zwei Wochen wird Donald Trump als erneuter US-Präsident vereidigt, im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine versuchen beide Parteien daher mit Nachdruck ihre Verhandlungsposition zu stärken.
Im Wahlkampf hatte der designierte US-Präsident angekündigt, den Frieden in der Ukraine nach seiner Amtsübernahme innerhalb 24 Stunden wiederherzustellen. Die Ukraine zeigte sich skeptisch. Es wurde befürchtet, dass das Land in eine ungünstige Vereinbarung gezwungen werden könnte.
Wolodymyr Selenskyj vertraut auf Donald Trump
Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Montag die strategisch wichtige Stadt Kurachowe in der Ostukraine für eingenommen, unterdessen hat die Ukraine in der russischen Grenzregion Kursk am Wochenende überraschend eine Gegenoffensive gestartet.
Im Gespräch mit Fridman zeigte sich Selenskyj überzeugt, dass Trump die ukrainische Sicherheit gewährleisten und eine Verhandlungslösung ebnen könne. "Trump und ich werden zu einer Einigung kommen und gemeinsam mit Europa starke Sicherheitsgarantien anbieten, und dann können wir mit den Russen reden", sagte der ukrainische Präsident.
Lukaschenko entschuldigte sich für Raketenangriffe
Auch der Beginn des Kriegs in der Ukraine, der mittlerweile fast drei Jahre zurückliegt, wurde in dem Podcast thematisiert. So erzählte Selenskyj, dass sich der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko in den ersten Tagen der russischen Invasion für Raketenangriffe entschuldigt hatte, die von belarussischem Gebiet aus gestartet wurden.
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Lukaschenko habe ihm gesagt: "'Das war nicht ich. Von meinem Territorium aus wurden Raketen abgefeuert, und Putin war derjenige, der sie abgefeuert hat.' Das waren seine Worte. 'Wolodymyr, das bin nicht ich.'" Er habe betont, sagte Selenskyj, dass er die Angriffe nicht erlaubt habe, aber nichts dagegen tun konnte.
Der autoritär regierende Lukaschenko zählt seit Jahren zu den größten Unterstützern von Wladimir Putin und hatte für den russischen Angriff auf die Ukraine auch belarussische Staatsgebiet zur Verfügung gestellt.
Über die Kommunikation mit Wladimir Putin sagte Selenskyj, er sei "taub". Selbst wenn er mit einem spreche, sei er "von Natur aus taub". Was er meint: Putin lässt sich nicht von äußeren Meinungen beeinflussen.
Deshalb sei es auch sinnlos, mit Menschen wie ihm Interviews zu führen – wie es etwa der US-amerikanische Fernsehmoderator Tucker Carlson im Februar vergangenen Jahres gemacht hat. "Er ist wie Voldemort", sagte Selenskyj. "Er gedeiht und lebt von der Subjektivierung, statt von der Isolierung. Er hat angeboten, ins Licht zu treten. Er ist die personifizierte Dunkelheit, und Sie bieten ihm sozusagen an, subjektiviert zu werden."
Ein US-Journalist hat sich intensiv mit dem Werdegang von Elon Musk beschäftigt und konstatiert: Der Techmilliardär habe die Welt massiv getäuscht. Und: Er sei nicht weniger als ein Superschurke.
In Hollywood-Filmen sind wir es gewohnt, dass die Guten gewinnen. Die Bösen können noch so fies und brutal agieren, am Ende verlieren sie. Immer.