Ukraine-Krieg: Glasfaserdrohnen richten unsichtbaren Schaden an
Drohnen sind präzise und effizient, sie führen zu massiven Zerstörungen im Land und fordern viele Tote und Verletzte. Im Ukraine-Krieg zeigt sich, wie schnell sich die Technologien entwickeln: Drohnen für militärische Zwecke werden kleiner, leistungsfähiger und günstiger. 2025 sollte das "Jahr der Glasfaser" werden, sagte ein Kommandeur eines ukrainischen Drohnen-Regiments in ukrainischen Medien.
Denn Störsender sind gegen die Glasfaserdrohnen machtlos. Um sie abzuschießen, müssen die Soldat:innen kreativ werden: Sie nutzen unter anderem Netze, um die Drohnen abzufangen. Doch neben den gravierenden Auswirkungen für Menschen sind Glasfaserdrohnen auch ein Problem für die Umwelt.
Ukraine-Krieg: Tiere können sich in Glasfaser von Drohnen verfangen
Das Signal läuft über ein hauchdünnes Glasfaserkabel, das an der Drohne aufgewickelt wird und hinter der Drohne herläuft, wenn diese aufsteigt. Die dünnen Kabel ziehen über die Front hinweg und bleiben als Fäden auf den Schlachtfeldern zurück.
Bei den Drohnenschwärmen, die im Ukraine-Krieg eingesetzt werden, sind es so viele Glasfaserkabel, dass ganze Wälder wie Spinnennetze mit den silbrig glänzenden Fäden überzogen werden.
Laut dem britischen Forscher Leon Moreland von der Organisation The Conflict and Environment Observatory birgt das Risiken für die Umwelt. Demnach können sich Wildtiere wie Vögel und Fledermäuse in den Kabeln verfangen. Die Glasfaser versperren ihnen außerdem den Weg auf der Suche nach Lebensräumen.
Mikroplastik aus Glasfaser-Drohnen gelangt bis zum Menschen
Glasfaserkabel, die aus Kunststoff und Glas bestehen, können in der Natur zudem nicht abgebaut werden. Werden sie also nicht aus der Umwelt entfernt, kann das langfristig nicht nur für die Tiere, sondern auch für Menschen zum Problem werden.
Bei der Zersetzung kann Mikroplastik in die Umwelt – und schließlich auch in den Körper von Menschen – gelangen. Und, wie Forscher Leon Moreland berichtet, erfolgt der Verfall in Konfliktgebieten wahrscheinlich schneller.
So kann die Substanz beispielsweise ins Wasser gelangen und über den Verzehr von Fischen auch von Menschen aufgenommen werden, schreibt "Novaya Gazeta". Mikroplastik kann in den Blutkreislauf gelangen – das hat eine Studie, die 2022 veröffentlicht wurde, ergeben. Die gesundheitlichen Folgen sind jedoch nicht vollständig erforscht.