Weg mit Strohhalmen und Einmalgeschirr – 4 Fragen zum EU-Verbot von Einweg-Plastik
19.12.2018, 06:5319.12.2018, 07:19
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Das EU-Verbot von Plastiktellern, Trinkhalmen und anderen Wegwerfprodukten aus Kunststoff ist unter Dach und Fach. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich am Mittwochmorgen in Brüssel auf die Einzelheiten. Das Verbot soll dazu beitragen, die Massen von Plastikmüll in der Umwelt und in den Weltmeeren einzudämmen.
Was soll verboten werden?
Die EU-Kommission hatte im Mai vorgeschlagen, folgende Waren zu verbieten:
Einmalgeschirr
Strohhalme
Wattestäbchen
andere Wegwerfartikel aus Plastik
Außerdem soll die Menge an Lebensmittel-Verpackungen und Trinkbechern reduziert werden. Dafür soll es konkrete Ziele geben.
Keinen Bock zu spülen? Einmal-Geschirr ist auch keine Lösung.bild: pexels
Wann tritt das Verbot in Kraft?
Voraussichtlich in gut zwei Jahren. EU-Parlament und EU-Länder hatten die Pläne im Gesetzgebungsverfahren leicht verändert. Sie müssen die Einigung der Unterhändler noch offiziell bestätigen.
Werde ich das im Alltag spüren?
Die Strategie gegen Plastikmüll dürfte für fast Jeden im Alltag spürbare Veränderungen bringen. Verboten werden sollen aber nur Gegenstände, für die es bessere Alternativen gibt. Bedeutsam ist das Paket vor allem für die Kunststoffbranche, die nach Behördenangaben 2015 einen Umsatz von 340 Milliarden Euro machte und 1,5 Millionen Menschen beschäftigte.
Strände voller Müll – das soll aufhören.Bild: Pexels
Was bringt das Verbot?
Die EU-Kommission verspricht sich von dem Plan große Umweltvorteile. Die Maßnahmen sollen den Ausstoß von Kohlendioxid um 3,4 Millionen Tonnen verringern. Bis 2030 könnten Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro vermieden werden, hieß es. Verbraucher könnten bis zu 6,5 Milliarden Euro sparen.
Die Kommission begründet den Vorstoß vor allem mit dem Schutz der Ozeane. Mehr als 80 Prozent des Mülls in den Meeren seien Plastik.
Hoffentlich sehen wir bald weniger hiervon.Bild: imago stock&people
Teil der neuen Strategie ist die Beteiligung von Herstellern an den Kosten für das Aufräumen. So könnte die Tabakindustrie künftig für das Einsammeln von Zigarettenstummeln zur Kasse gebeten werden. "Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "So könnte die Zigarettenindustrie zum Beispiel an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden."
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