Ding-Ding-Ding! Ab jetzt ist Spotify an der Börse.
Sollten wir also alle losrennen und Aktien kaufen?Wir erklären dir in 5 Songs, was bei dem Streaming-Dienst los ist.
Obwohl der Streaming-Dienst seit seiner Gründung vor 12 Jahren immer mehr Nutzer gewinnt (2018 wollen sie die 200 Millionen-Marke knacken), beläuft sich der operative Verlust bislang auf satte 378 Millionen Dollar.
Der Grund: Extrem hohe Investitionen. Dass diese sich irgendwann lohnen, ist natürlich die Hoffnung des Unternehmens. Sie planen ihre Verluste 2018 auf "nur noch" 330 Millionen herunter zu senken.
Trotz der Verluste ist Spotify gar nicht schlecht aufgestellt. Das Unternehmen ist weltweit Marktführer im Musik-Streaming.
Von ihren insgesamt 195 Millionen Nutzern, sind 71 Millionen Abo-Kunden. Dieses Jahr will Spotify die 200 Millionen-Marke knacken. Und wo Kunden sind, da könnte auch langfristig Geld drin stecken – immerhin finanziert sich Spotify nicht nur über die Monatsbeiträge, sondern auch über Werbeeinnahmen (196 Millionen Euro jährlich).
Im Gegensatz zu den meisten Unternehmen ihrer Größenordnung, setzt Spotifiy auf ein alternatives Börsenmodell.
Das schwedische Unternehmen wird keine Investmentbanken mit der Abhandlung der Börsengeschäfte betreuen, sondern den Weg der Direktplazierung gehen.
Das heißt: Aktien werden direkt von bisherigen Aktienbesitzern (bislang vor allem Spotify-Mitarbeiter und -Investoren) an Interessenten verkauft. Dieses Verfahren ist zwar günstiger, aber, wie Spotify selbst sagt, ein bisschen "risky", da man nie weiß, wie viele Aktien überhaupt auf dem Markt angeboten werden.
Viele Nutzer, großer Umsatz und trotzdem nur Verluste: Spotify-Chef Daniel Ek macht das keine Sorgen, denn einem anderen Tech-Giganten ging es mal genauso – Netflix.
Früher schrieb Netflix ebenfalls nur rote Zahlen, inzwischen ist der Video-On-Demand-Dienst mit 130 Milliarden Dollar an der Börse dotiert. Aber Vorsicht: Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Unternehmen!
Netflix schaffte die große finanzielle Wende erst, als sie begannen, eigene Filme und TV-Shows zu produzieren. Spotify hat bislang keine Pläne für ein eigenes Label. Damit bleibt der Streaming-Dienst aber abhängig von Sony, Warner und Universal und verliert bei jedem eingenommenen Dollar etwa 75 Cent durch die Zahlung der jeweiligen Musikrechte.
Spotify hat große Ambitionen für 2018. Ob das gesunder Optimismus ist oder Größenwahn wird sich zeigen.
Ihre Pläne für das erste Börsenjahr? Den Markt der Smartphone-User besser erschließen. Den gerade erst geöffneten Markt in Thailand, Japan und Indonesien ausbauen. Das Angebot erweitern, zum Beispiel mit Podcasts.
PS. Wer richtig ins Thema einsteigen will: HIER findest du Spotifys Antrag zum Börsengang mit allen Informationen.