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Donald Trump: US-Post hilft bei Abschiebungen

ARCHIV - 09.04.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump spricht, während er im Oval Office des Weißen Hauses Anordnungen unterzeichnet. (zu dpa: «Kein Aufschwung in Sicht: Schrumpft die Wirtsc ...
Alles muss raus: Donald Trump.Bild: Pool / Uncredited
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Behördenumbau unter Donald Trump: Jetzt hilft auch die Post bei Abschiebungen

Was haben Briefumschläge mit Massenabschiebungen zu tun? Unter Trump liefert die US-Post mehr als nur Pakete. Sie hilft jetzt bei der Suche nach Migranten. Die Details sorgen für Aufsehen.
30.04.2025, 15:5430.04.2025, 15:54
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Die Rigorosität, mit der Donald Trump in seinen ersten 100 Tagen als US-Präsident gegen Migrant:innen vorgeht, lässt sich am Beispiel von Kilmar Armando Abrego García nachvollziehen.

García, ein salvadorianischer Staatsbürger, wurde im März trotz eines gerichtlichen Schutzstatus, der ihn vor einer Abschiebung nach El Salvador bewahren sollte, von den US-Behörden in das berüchtigte Hochsicherheitsgefängnis CECOT abgeschoben.

Ihm wird vorgeworfen, Mitglied der kriminellen Bande MS-13 zu sein, obwohl keinerlei strafrechtlichen Anklagen gegen ihn vorlagen. Die US-Regierung räumte später ein, dass die Abschiebung ein "administrativer Fehler" war. Trump aber unternimmt keine Bemühungen, die Abschiebung zu revidieren. Im Gegenteil.

Aggressive Einwanderungspolitik unter Donald Trump

Unter seiner Präsidentschaft hat Donald Trump bereits einige Bundesbehörden dem höheren Ziel einer restriktiven Einwanderungspolitik unterstellt.

So erhielt die Regierungseffizienzbehörde Doge Zugriff auf sensible Einwanderungsdaten, um die Adressen illegaler Einwanderer zu ermitteln, es wurden Maßnahmen eingeleitet, um Migrant:innen aus Sozialwohnungen zu verdrängen und rund 6.000 lebende Einwanderer wurden fälschlich als verstorben eingestuft, in der Hoffnung auf "Selbstabschiebung".

Wie die "Washington Post" nun berichtet, hilft nun auch die Postpolizei bei Trumps Abschiebeprogramm. Der United Sates Postal Inspection Service (USPS) arbeitet neuerdings mit dem Heimatschutzministerium zusammen, um undokumentierte Migrant:innen aufzuspüren. Dabei nutzt die Behörde interne Daten wie Bilder von Briefumschlägen, Tracking-Informationen von Paketen, Online-Kontodaten, IP-Adressen und Kreditkarteninfos.

USPS kümmert sich ausschließlich um die Post – eigentlich

Der USPS soll sich laut interner E-Mails dem Programm angeschlossen haben, um sich politisch abzusichern: "We want to play well in the sandbox." Frei übersetzt: "Wir wollen uns nicht querstellen." Die Verantwortlichen seien besorgt über Signale der Regierung gewesen, dass diese die Kontrolle über den Postdienst auf breiterer Ebene an sich reißen könnte.

Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass der USPS an Razzien teilnimmt, die Beteiligung an der Einwanderungspolitik stellt allerdings einen Präzedenzfall dar.

Trump nimmt Post-Behörde ins Visier: Mitarbeiter "sehr nervös"

Die eigentliche Aufgabe der USPS ist die Sicherheit des Postsystems. Heißt: Postämter und Mitarbeitende schützen, Straftaten wie Betrug, Drogenversand, Diebstahl und den Versand gefährlicher Güter über das Postsystem verfolgen und Kunden- und Onlinedaten sichern. Sich an Abschiebungen beteiligen, gehört nicht dazu.

Die "Washington Post" berichtet weiter von ihnen vorliegenden Unterlagen, aus denen hervorgehe, dass die Änderung auf Trumps Anordnung erfolgt, alle Bundesbehörden in die Ortung und Abschiebung von Einwanderern einzubeziehen.

Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagt gegenüber der Zeitung: "Der Inspektionsdienst ist deswegen sehr, sehr nervös." Sie scheinen Trump zu beschwichtigen, indem sie sich in Dinge einmischen, von denen sie glauben, dass sie ihm gefallen würden.

Das gehe völlig über das Ziel hinaus. "Es geht um den Postdienst", sagt die Person. "Warum sind sie an Abschiebungen beteiligt?"

Trump-Zölle: Chinas Fabriken umwerben US-Konsumenten auf Tiktok
Auf Tiktok wirbt ein Mann mit einer angeblichen Hermes-Birkin-Bag für 1000 Dollar. Er behauptet: gleiches Leder, gleiche Hardware, nur ohne das Logo. Der Verkaufspreis des Originals? 38.000 Dollar. Clips wie diese boomen wegen Trumps Zoll-Politik.

Es sind keine Hochglanzwerbungen aus Paris oder New York, sondern Selfie-Videos direkt aus chinesischen Fabriken, die derzeit Tiktok und Instagram überschwemmen. Fabrikbesitzer:innen und Arbeiter:innen zeigen dort, wie Luxusgüter hergestellt werden – oder zumindest deren Nachbildungen. Ihr Appell richtet sich direkt an US-Verbraucher:innen: Kauft bei uns. Direkt. Und spart dabei Tausende Dollar.

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