Politik
International

Sea-Watch-Rettungsschiff: Geflüchtete dürfen in Italien an Land gehen

International

Nach fast zwei Wochen – Geflüchtete dürfen Sea-Watch-Rettungsschiff verlassen

30.01.2019, 12:4230.01.2019, 12:44
Mehr «Politik»

Sie wurden aus Seenot gerettet, mussten dann aber noch fast zwei Wochen auf der "Sea-Watch 3" ausharren. Jetzt dürfen die 47 Personen offenbar in Italien an Land gehen. Sieben EU-Länder hätten sich zur Aufnahme von Migranten bereit erklärt, sagte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte am Mittwoch. In den kommenden Stunden könnte daher das Aussteigen der Migranten beginnen. Auch Deutschland will Geflüchtete von dem Schiff aufnehmen.

Die "Sea-Watch 3" hatte am 19. Januar 47 Menschen vor Libyen aufgenommen. Es lag zuletzt mehrere Tage vor der sizilianischen Küste vor Anker, durfte aber nicht in den Hafen einfahren. Italien pocht seit langem auf eine gerechte Verteilung der Migranten auf andere EU-Staaten.

Migrants rest on board the Sea Watch 3 off the coast of Siracusa, Italy, January 27, 2019. REUTERS/Guglielmo Mangiapane
Die "Sea-Watch 3" vor dem Hafen der sizilianischen Stadt Siracusa.Bild: reuters

Erst gestern ordnete der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte an, dass Italien den Menschen auf dem blockierten Rettungsschiff so schnell wie möglich medizinische Unterstützung, Essen und Getränke zukommen lassen müsse. Wie das Straßburger Gericht mitteilte, hatten unter anderem der Kapitän und Migranten an Bord Anträge auf eine sogenannte einstweilige Maßnahme gestellt. Nach diesem Verfahren kann der Gerichtshof in Fällen drohender Menschenrechtsverletzungen einschreiten und Staaten anweisen, Abhilfe zu schaffen.

(fh/dpa)

Das könnte dich auch interessieren:

Syrien: Empörung wegen Burkini-Regel der neuen Regierung – "18. Jahrhundert"
Syrien erlebt derzeit einen historischen Wendepunkt: Nach Jahren des blutigen Bürgerkriegs ist das Assad-Regime gestürzt – ein Ereignis, das viele sich lange kaum vorstellen konnten. An die Macht kam eine neue Regierung, getragen von islamistischen Kräften, die sich überraschend modern gaben – doch es gibt Zweifel.

Die größtenteils aus der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham bestehende Regierung spricht von Demokratie, Wiederaufbau und nationaler Versöhnung – große Worte nach Jahren der Gewalt. Für viele Syrer:innen keimt nun vorsichtige Hoffnung: auf Frieden, Mitbestimmung und einen Neuanfang.

Zur Story