Russland hat die ukrainische Stadt Dnipro am 21. November mit einer "Oreshnik"-Rakete getroffen.Bild: imago images / Ukrinform / Mykola Miakshykov
International
"Es gibt keine Chance, diese Raketen abzuschießen", sagte Kreml-Chef Wladimir Putin kürzlich bei seiner kombinierten Jahrespressekonferenz und Bürgersprechstunde über Russlands Mittelstreckenrakete Oreshnik. Er bezeichnet sie als neue Entwicklung, die von westlichen Flugabwehrsystemen nicht abgefangen werden könnte.
Das untermauerte er mit einem provokanten Angebot. Der Westen könne ein Ziel in der ukrainischen Hauptstadt Kiew benennen, dort alle Flugabwehrsysteme und Raketenschirme stationieren und schauen, ob diese Oreshnik abfangen könnten.
Putin hält Oreshnik für unschlagbar. Und er hat sie als eine der modernsten russischen Waffen angepriesen.
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Forschende haben sich nun Fragmente der Oreshnik-Rakete, die Russland im November auf die ukrainische Stadt Dnipro abgefeuert hatte, genauer angeschaut. Dabei kam heraus: So neu wie Putin die Rakete darstellt, kann sie offenbar gar nicht sein.
Oreshnik-Rakete nicht neu: Teil von 2017 verbaut
Einem der Teile, die gefunden wurden, konnte eine Seriennummer und eine Kennzeichnung des Produktionsdatums entnommen werden. Brisant: Es handelt sich um den 12. April 2017, wie "Defense Express" berichtet.
Dass in der Rakete ein sieben Jahre altes Teil verbaut wurde, deute darauf hin, dass die spezielle Oreshnik-Rakete, die bei dem Angriff auf Dnipro eingesetzt wurde, bereits irgendwann um 2017 bis 2018 zusammengebaut wurde, heißt es in dem Bericht. Seitdem soll sie wahrscheinlich irgendwo in einem Lager gelegen haben. "Defense Express" beruft sich hier auch auf einen Fotobeweis.
Die Produktion der Rakete soll demnach schon früher entstanden sein. Die Konstruktionszeichnungen müssten offenbar schon aus den frühen 2010er Jahren stammen, oder noch früher, heißt es.
Russland feuerte Oreshnik-Rakete im November auf Dnipro
Russland hatte mit der Oreshnik im November erstmals eine solche prinzipiell atomar bestückbare Rakete auf die Ukraine abgefeuert. Das Geschoss, das die Industriestadt Dnipro traf, trug keine nuklearen Sprengköpfe. Putin stellte den Angriff als Antwort auf ukrainische Angriffe auf russisches Territorum mit britischen und US-Waffen dar.
Kurz nach dem Angriff erklärte das britische Ministerium, es vermute, dass Russland bereits an der Oreshnik arbeitete, bevor das Land 2019 den INF-Vertrag (Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty) zum Verbot landgestützter nuklearer Mittelstreckenraketen mit 500 bis 5500 Kilometer Reichweite aufkündigte.
"Das Waffensystem ist höchstwahrscheinlich eine Variante der russischen Interkontinentalrakete RS-26 "Rubesch", die erstmals 2011 getestet wurde", hieß es in London.
(Mit Material von dpa)
Nordkorea unterstützt Russland im Ukraine-Krieg. Wie am Montag bekannt wurde, plant derzeit Pjöngjang, noch mehr Soldaten zur Unterstützung für Wladimir Putins Invasion zu senden. Südkoreanische Geheimdienste haben zudem herausgefunden, dass weitere Waffen geliefert werden sollen, darunter 240-Millimeter-Raketenwerfer und 170-Millimeter-Selbstfahrlafetten.