Nach 32 Stunden Drohnen-Pause: Londoner Flughafen Gatwick ist wieder geöffnet
21.12.2018, 07:45
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Der Londoner Flughafen Gatwick ist wieder offen. "Präzise geplante" Drohnenflüge hatten Großbritanniens zweitgrößten Flughafen seit Mittwochabend lahmgelegt.
Flug MU201 der China Eastern ist um 6.11 Uhr Ortszeit nach einem Nachtflug aus Shanghai gelandet. Und auch British Airways meldet auf Twitter, dass die Wiedereröffnung des Flughafen bestätigt sei.
Erste Flugzeuge sind bereits im Landeanflug:
Die Drohnen-Störaktion droht den Flugbetrieb aber auch den Freitag noch zu beeinträchtigen. Trotz des
Einsatzes von Armee und Polizei wurden am Donnerstagabend wieder
Flugroboter über dem Rollfeld gesichtet. Die Flughafenbetreiber fordern die Passagiere auf, sich direkt mit den Airlines in Verbindung zu setzen.
Seit Mittwochabend ist in Gatwick – abgesehen von einer
dreiviertelstündigen Unterbrechung – kein einziges Flugzeug mehr
gelandet oder gestartet. Ankommende Maschinen mussten umgeleitet
werden und teils hunderte Kilometer entfernte Airports wie Amsterdam
und Paris ansteuern. Laut der Flughafenleitung müssen sich Passagiere
darauf einstellen, dass es auch am Freitag dabei bleibt.
"Das ist eine präzise geplante Aktivität, die darauf ausgelegt
wurde, den Flughafen lahmzulegen und maximale Behinderungen in der
Vorweihnachtszeit zu bringen", teilte Gatwick-Geschäftsführer Stewart
Wingate mit. Am Donnerstag waren 115.000 Reisende betroffen, für
Freitag wurden weitere 126.000 Menschen in Gatwick erwartet. Um die
chaotische Lage zu entschärfen, sollten Nachtflugverbote für andere
Flughäfen vorübergehend aufgehoben werden.
Die Störmanöver über Gatwick konnten Einsatzkräfte trotz eines
großen Polizeieinsatzes mit Hubschrauber und Scharfschützen sowie
Spezialgerät der Armee zunächst nicht unterbinden. Tauche noch eine
Drohne über dem Flugfeld auf, sei auch ein Abschuss denkbar, erklärte
die Polizei. Verkehrsminister Chris Grayling versicherte, es werde
"riesiger Aufwand" betrieben, um die Störaktionen zu stoppen.
Bei den mindestens zwei Drohnen handelt es sich nach Einschätzung
der Polizei nicht um Hobby-Fluggeräte. Sie seien vielmehr für den
professionellen Einsatz bestimmt. Hinweise auf einen terroristischen
Hintergrund gab es laut Behörden aber zunächst nicht. In den ersten
24 Stunden nach Einstellung des Flugbetriebs zählte die Polizei mehr
als 50 Drohnen-Sichtungen. Medienberichten zufolge prüfen die
Ermittler, ob möglicherweise ein radikaler Öko-Aktivist hinter dem
Störmanöver stecken könnte.
Auch in Deutschland sind Zwischenfälle mit Drohnen ein
wiederkehrendes Problem. In den vergangenen Monaten haben sie sogar
deutlich zugenommen: Laut der Deutschen Flugsicherung wurden bis
einschließlich November 152 Fälle gemeldet, bei denen Verkehrsflieger
durch Drohnen behindert wurden, die gefährlich nah an Flughäfen oder
auf der Strecke auftauchten. Im bisherigen Rekordjahr 2017 waren es
nur 88 gewesen.
(dpa)
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