Politik
International

Trump plant wohl die Auslieferung Erdogan-Widersacher Gülen

International

Trump plant wohl die Auslieferung von Erdogan-Widersacher Gülen

16.12.2018, 13:4216.12.2018, 13:48
Mehr «Politik»

US-Präsident Donald Trump hat der türkischen Regierung zufolge die Auslieferung des islamischen Predigers Fethullah Gülen versprochen. Türkische Medien zitierten am Sonntag Außenminister Mevlüt Cavusoglu mit der Aussage, Trump habe die Zusage während des G20-Gipfels in Argentinien gemacht. Die Türkei macht Gülen für den Putschversuch vom Sommer 2016 verantwortlich.

Gülen lebt seit langem im US-Bundesstaat Pennsylvania. Das Thema ist ein zentraler Konflikt zwischen den USA und der Türkei. Gerüchte über eine mögliche Auslieferung des Predigers waren bereits Mitte November aufgetaucht. US-Medien hatten damals berichtet, dass das Weiße Haus bei verschiedenen Behörden Erkundigungen über rechtliche Möglichkeiten eingezogen habe, Gülen außer Landes zu bekommen. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums hatte dies damals dementiert.

Seit dem Putschversuch von 2016 greift die türkische Regierung gegen angebliche Mitglieder der Gülen-Bewegung hart durch. Nach offiziellen Zahlen von Mitte November wurden seit 2016 wegen angeblicher Verbindungen zu den Putschisten rund 218.000 Menschen festgenommen. 16.684 der Betroffenen wurden demnach verurteilt.

14.750 befanden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Mehr als 140.000 Menschen wurden aus dem Staatsdienst entlassen. Die international scharf kritisierten Maßnahmen treffen auch Akademiker, Menschenrechtler und Journalisten.

(tl/dpa)

Das könnte dich auch interessieren:

Donald Trump: Sieben absurde Aussagen über das Chaos in Los Angeles
In Los Angeles spielen sich derzeit dramatische Szenen ab: groß angelegte Razzien der Migrationsbehörden, zum Teil eskalierende Proteste und ein hartes Vorgehen der Sicherheitskräfte. US-Präsident Donald Trump hingegen nutzt die Situation – mit teils haarsträubenden Aussagen und offenkundigen Lügen – um sich in Szene zu setzen.

Seit Freitag gehen in Los Angeles – wo schätzungsweise eine Million Menschen ohne Papiere leben – täglich Tausende auf die Straße, um gegen aggressive Einwanderungsrazzien zu demonstrieren. Während der Großteil der Proteste friedlich bleibt, sorgen brennende Fahrzeuge, Angriffe auf Polizeiautos und eine spektakuläre Highway-Blockade weltweit für Schlagzeilen.

Zur Story