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So feiern sich Russlands Agenten für den Brexit: Natürlich ist was faul

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So feiern sich Russlands Agenten für den Brexit: Natürlich ist was faul

10.11.2018, 08:0710.11.2018, 08:07
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Russlands Präsident mit russischer Fahne, ein Auge zugedrückt, zwinkert er Passanten derzeit in London von riesigen Plakaten zu. "Lasst uns den rot-weiß-blauen Brexit feiern", steht daneben zu lesen. Sowohl die britische als auch die russische Flagge führen diese Farben.

Aufgestellt haben die Plakate offenbar Satiriker einer Gruppe namens "Proudbear". In einer Stellungnahme gaben sie an, sie seien eine Gruppe russischer Agenten des Auslandsgeheimdienstes GRU, die sich wünschten, dass ihre wahre Rolle im Brexit-Prozess gewürdigt werde.

Großbritannien bestreitet russische Einflussnahme

Der Name scheint eine Anspielung zu sein: Die Hacker-Gruppe "Fancybear" wird für Operationen zur Beeinflussung der US-Wahlen und Hackerangriffe u.a. auf den deutschen Bundestag verantwortlich gemacht. Die Gruppe soll nach Meinung der meisten westlichen Geheimdienste und Expertengruppen im Auftrag des russischen Geheimdiensts GRU agieren.

Großbritanniens Regierung hat bislang stets bestritten, dass russische Einflussnahme eine Rolle im Brexit gespielt haben könnte. Kritiker gehen vom Gegenteil aus. Derzeit laufen strafrechtliche Ermittlungen gegen einen Hauptsponsoren wichtiger Brexit-Kampagnen – seine Millionenspenden sollen aus dem Ausland stammen. Außerdem stand er wiederholt in Kontakt mit russischen Diplomaten und erhielt Geschäftsangebote von ihnen.

Die Gruppe "Proudbear" hat mittlerweile eingeräumt, dass es sich bei den Plakaten um Satire handele. Ein Sprecher der Gruppe sagte, dass die Aktivisten hinter der Aktion besorgt über den Zustand der russischen Demokratie seien. Die Aktivisten wollten anonym bleiben.

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