Wie die Midterm-Pressekonferenz von Trump aus dem Ruder glitt
07.11.2018, 17:4307.11.2018, 19:52
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Die US-Bürger wählten gestern den Kongress und einen Drittel des Senats neu. Die Demokraten eroberten dabei die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Die Republikaner konnten allerdings ihre Vormacht im Senat verteidigen. Gewinner sind auch die Frauen: Noch nie wurden so viele weibliche Abgeordnete gewählt wie bei den diesjährigen Midterms.
Gegen 17:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit soll Donald Trump im Weißen Haus vor die Presse treten und seine Einschätzung geben:
Der US-Präsident zeigt sich mit dem Resultat sehr zufrieden. Es sei "historisch", so Trump.
Er betont, wie feindlich das Klima in den Medien gewesen sei. Dennoch sei es gelungen, so viele Senatssitze zu erobern wie seit der Amtszeit von John F. Kennedy nicht mehr.
Donald Trump vergleicht sich mit Barack Obama. Dieser habe bei den Midterms in seiner ersten Amtszeit 64 Sitze im Repräsentantenhaus verloren. Nun seien die Sitzverluste deutlich geringer. Etwa bei 27.
Trump warnt die Demokraten davor, die Russland-Untersuchungen weiter zu forcieren. Man könne diese Spiele schon spielen, aber dann werde er dasselbe auch machen. Doch das werde zu nichts führen. Stattdessen will er lieber zusammmenarbeiten.
Die USA hätten das sauberste Wasser und die sauberste Luft überhaupt, sagt Trump, und dies wolle er so beibehalten. "Die Umwelt ist mir sehr wichtig." Allerdings, so Trump, wolle er sich keine Regeln auferlegen lassen, welche einen Nachteil für die USA bedeuten würden.
Trump wirkt nun wieder etwas gefasster, spricht über seine Erfolge. Den Fragen der Journalisten weicht er meistens aus. Die Stimmung bleibt aber angespannt. Kann Trump die Contenance wahren? Die Auseinandersetzung mit Jim Acosta geht derweil bereits um die Welt. Sogar Fußball-Experte Gay Lineker zeigt sich schockiert.
Nach rund eineinhalb Stunden geht die Pressekonferenz zu Ende. Eins ist jetzt schon klar: Dieser Auftritt hat garantiert nicht zu einem Zusammenrücken geführt. Der Präsident hat mit seinem Auftreten gegenüber CNN-Journalist Jim Acosta für einen neuen Tiefpunkt in der sowieso schon angespannten Beziehung zu den Medien gesorgt. Das wird ein Nachspiel haben.
Nächster Aufreger: Eine Reporterin will von Trump wissen, wie er zum Vorwurf stehe, dass er weiße Nationalisten stark gemacht habe. Der Präsident unterbricht sie und sagt: "Das ist so eine rassistische Frage!"
Ein CNN-Reporter wollte Details zur Karawane erfahren und dann noch eine Frage stellen über die Russland-Verbindungen. Dies bringt Trump komplett auf die Palme. Er stauchte den Journalisten mehrmals zusammen. Er sei "schrecklich" und solle endlich das Mikrophon niederlegen.
Auf Twitter sorgt die Szene zwischen CNN-Moderator Jim Acosta und Donald Trump für viel Gesprächstoff. Trumps Mitarbeiterin versuchte offensichtlich das Mikrophon aus den Händen des Journalisten zu reißen.
(tl)
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