Eine internationale Untersuchungskommission zum Absturz der Verkehrsmaschine MH17 über der Ukraine haben am Mittwoch das russische Militär für den Abschuss der Maschine verantwortlich gemacht.
"Die eingesetzte BUK-Boden-Luft-Rakete stammt aus dem Besitz der 53. Flugabwehrbrigade der russischen Armee", sagte Chefermittler Fred Westerbeke vom Joint Investigation Team (JIT) am Mittwoch in Den Haag.
Westerbeke sprach am Mittwoch von "mehreren Dutzenden konkret Verdächtigen". Er stellte auch klar, dass die niederländische Regierung einen Prozess gegen die Verantwortlichen vor einem niederländischen Gericht anstrebt. "So schnell wie möglich."
Westerbeke wandte sich auf der Pressekonferenz direkt an ehemalige Militärs oder Familienangehörige der 53. Brigade: Wenn diese über weitere Informationen verfügten, sollten sie sich bei den niederländischen Behörden in Verbindung setzen.
Am Mittwoch hatten die internationale Expertengruppe neue Belege vorgestellt. So hatten die Ermittler an Leichen, Flieger und Wrackteilen der Rakete "eindeutige Spuren" gefunden, die nach Russland zeigen.
So fanden sich am Raketenschild die Typenbezeichnung - 9D1318869032.
Nach allgemeinen Informationen gehen die niederländischen Behörden davon aus, dass der Verkehrsflieger von einem russischen Raketenabwehrsystem abgeschossen worden war.
Das Radarsystem der Anlage sei demnach nicht vollständig installiert gewesen, eine Unterscheidung von Flugzeugen in der Luft in militärische und zivile Flieger war daher nicht möglich. Russische Stellen hatten nach dem Abschuss behauptet, ein ukrainisches Militärflugzeug habe sich parallel zum zivilen Flieger MH17 am Himmel bewegt.
Westerbeke gestand, dass die Ermittler über weitere Informationen zu den Verdächtigen verfügen. "Aber, wenn wir das jetzt schon sagen, kann es der strafrechtlichen Untersuchung schaden. Aber vor Gericht wird das zur Sprache kommen."