Eigentlich war er mal gegen den Brexit – Jeremy Hunt wird britischer Außenmister
10.07.2018, 06:2510.07.2018, 06:25
Mehr «Politik»
Das Gesundheitssystem in Großbritannien gilt als marode. Sich darum zu kümmern, ist kein einfacher Job. Jeremy
Hunt hat es so lange getan wie keiner vor ihm in der Nachkriegszeit.
Nun profitiert er von den Brexit-Wirren: Premierministerin Theresa
May hat den 51-Jährigen vom Gesundheits- zum Außenminister befördert.
Wo bisher der dickköpfige Brexit-Hardliner Boris Johnson der
Regierungschefin das Leben schwer machte, übernimmt damit ein
loyaler, manche würden auch sagen, übermäßig angepasster Gefolgsmann.
Wer ist Jeremy Hunt?
Er kommt aus wohlhabendem Hause, besuchte eine angesehene Schule
und studierte in Oxford – eine typisch britische Politiker-Karriere.
Der verheiratete Vater eines Sohnes und zweier Töchter sitzt seit
2005 als Konservativer im britischen Unterhaus, er vertritt dort den
südenglischen Wahlkreis South West Surrey.
Jeremy HuntBild: PA
Im Brexit-Referendum
setzte er sich – wie May – für den Verbleib Großbritanniens in der EU
ein, hat aber inzwischen die in der Volksabstimmung geschaffenen
Fakten akzeptiert.
Skandalfrei war Hunts politische Karriere nicht. Vor Jahren war er
sogar als möglicher Parteichef der konservativen Tories im Gespräch. Dann stolperte er beinahe über den folgenreichen Skandal um enge
Verbindungen britischer Politiker zum Medienzar Rupert Murdoch und
den Bezahlsender-Anbieter BSkyB, der inzwischen nur noch Sky heißt.
Das war 2012. Aber der damalige Premier David Cameron hielt zu Hunt,
zu der Zeit Kultur- und Medienminister, und machte ihn wenig später
zum Gesundheitsminister.
Ukraine-Krieg: Experte glaubt nicht an Frieden durch Gebietsabtretung an Russland
Am Freitag will sich US-Präsident Donald Trump mit Kreml-Chef Wladimir Putin treffen und einen Waffenstillstand in der Ukraine verhandeln. Dabei sind immer wieder Gebietsabtretungen im Gespräch. Ein Experte ist sicher, dass dieser Schritt nicht für einen langfristigen Frieden sorgen würde.
Das Vorhaben, im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine Waffenruhe zu erreichen, nimmt Fahrt auf. Am Freitag will sich Trump mit Putin im US-Bundesstaat Alaska treffen, um über diesen Schritt zu verhandeln. Am Mittwoch kommen zunächst europäische Staats- und Regierungschefs per Video zu einer Vorbesprechung zusammen, danach ist eine weitere Schalte mit Trump geplant, in der sie mit dem US-Präsidenten eine gemeinsame Linie finden wollen.