Veröffentlichung von Epstein-Files: Trump-Nichte macht düstere Prognose
Mit den Meinungen von Donald Trump verhält es sich teilweise wie mit dem berühmten Fähnchen im Wind. Äußert sich der US-Präsident zunächst ablehnend zu einem Thema, kann dies ein paar Tage, Wochen oder Monate später ganz anders aussehen.
Aktuelles Beispiel: die Akten zum Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Weigerte sich Trump lange hartnäckig, einer Veröffentlichung zuzustimmen, forderte er die Republikaner:innen Sonntagnacht über Truth Social auf, einer solchen zuzustimmen.
Eine Begründung zu diesem plötzlichen Sinneswandel liefert Trump nicht; über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Interessant sind aber die Worte, die seine Nichte Mary Trump – eine scharfe Kritikerin ihres Onkels – im Kontext des Falles Epstein zuvor in einem Podcast äußerte.
USA: Trump-Nichte schießt gegen ihren Onkel
Mary Trump ist die Tochter von Trumps verstorbenem Bruder Fred Trump Jr. und kennt den heutigen US-Präsidenten seit Kindheitstagen. Im Jahr 2020 veröffentlichte sie sogar ein Buch über ihn, dessen Titel eine eindeutige Botschaft an die Öffentlichkeit darstellt: "Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt schuf."
Im "Daily Beast"-Podcast wollte die Podcast-Host Joanna Coles von Trumps Nichte wissen, ob sie ihren Onkel noch immer für den "gefährlichsten Mann der Welt" halte. Ihre Antwort: ja. Sie stellt allerdings klar, dass diese Gefahr nicht von seiner Persönlichkeit ausgehe. "Er ist die schwächste, erbärmlichste Person, die ich je gekannt habe", beschreibt sie den Charakter ihres Onkels aus ihrer Perspektive.
Das bedeutet für die heute 60-Jährige aber nicht, dass Donald Trump nicht gefährlich ist. Die Gefahr gehe ihrzufolge von der Macht aus, die ihm von anderen verliehen wurde, schreibt "The Daily Beast".
Kritik an Trump: Nichte unterstellt ihm böse Absichten im Fall Epstein
In dem Zusammenhang kommt sie auch auf die Akte Jeffrey Epstein zu sprechen. Mary Trump betont im Podcast, dass der US-Präsident im Angesicht von gesundheitlichen Problemen oder Bedrohungen – wie beispielsweise der Epstein-Affäre – nicht allein untergehen würde. Ihrer Meinung nach würde er auch seinem Umfeld schaden: "Er wird so viele Menschen wie möglich mit sich reißen."
Das Thema Jeffrey Epstein bereitet dem US-Präsidenten seit Monaten Unannehmlichkeiten: Donald Trump steht aufgrund früherer Kontakte zu Epstein regelmäßig im Mittelpunkt der Berichterstattung. Im Zusammenhang jüngst veröffentlichter E-Mails aus Epsteins Nachlass gibt es Hinweise, dass Trump über dessen Straftaten informiert gewesen sein könnte. Konkrete Beweise für eine direkte Beteiligung Trumps liegen bislang nicht vor.
