Dem rechten italienischen Innenminister Salvini ist die Arbeit der Flüchtlingsretter von der "Aquarius" ein Dorn im Auge. imago-montage
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Wieso Italien das Rettungsschiff "Aquarius" beschlagnahmen will
20.11.2018, 11:1020.11.2018, 11:13
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Die italienische Staatsanwaltschaft will das
private Rettungsschiff "Aquarius" an die Kette legen lassen, weil es
potenziell gefährlichen Müll wie blutbefleckte Verbände und Kleidung
von Migranten illegal entsorgt haben soll.
Das von Ärzte ohne Grenzen (MSF) und SOS Méditerranée gemeinsam betriebene Schiff liegt derzeit im französischen Marseille vor Anker und ist damit außerhalb der Reichweite der italienischen Behörden.
Panama hatte Anfang Oktober dem Schiff die Flagge entzogen, sodass es nicht in See stechen kann.
MSF Italien wertete die Pläne zur Beschlagnahme auf Twitter als
weiteren Versuch, die Rettungseinsätze zu blockieren. Wenn MSF und
SOS Méditerranée das Problem der Flagge lösen können, würde die
italienische Justiz ein weiteres Problem für die Wiederaufnahme der
Rettungseinsätze im Mittelmeer vor Libyens Küste schaffen.
Immer mehr Prominente unterstützen die Arbeit der "Aquarius"
Die Staatsanwaltschaft im sizilianischen Catania wirft der
"Aquarius" und einem weiteren Schiff der beiden Hilfsorganisationen
vor, 24 Tonnen Müll zwischen Januar 2017 und Mai 2018 illegal und
ohne Trennung potenziell gefährlichen Materials entsorgt zu haben.
Darunter sei auch Kleidung geretteter Migranten, auf der sich Keime
von Krankheiten befunden haben könnten.
Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa ordneten Staatsanwälte auch an, Güter im Wert von
460.000 Euro in Beschlag zu nehmen. Gegen 24 Menschen, darunter
mehrere MSF-Mitarbeiter, solle ermittelt werden.
Italiens Innenminister Matteo Salvini wertete am Dienstag die
Ermittlungen als Bestätigung seiner Entscheidung, die italienischen
Häfen für Rettungsschiffe zu schließen. "Ich lag richtig, die
NGO-Schiffe zu blockieren", hieß es in einer Mitteilung seines Büros.
"Ich habe nicht nur den Migrantenhandel gestoppt, sondern offenbar
auch den Handel mit Müll."
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